Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1569 - Finale für Taurec

Titel: 1569 - Finale für Taurec Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Behaarung an. Die Augen, die von gelblicher Färbung waren, saßen oberhalb der scharf hervortretenden Nase. Unter der Nase bildete der viel zu klein geratene Mund einen schmalen, blutleeren Strich, der sich beim Sprechen kaum bewegte; dennoch vermochte dieser Mund die Worte deutlich zu artikulieren. Über das knochige Gesicht spannte sich eine blasse, farblose Haut, die von einer Reihe unregelmäßig verteilter Pigmente ein wenig belebt wurde. Auf eine unerklärliche Weise war Quartein von diesem Gesicht fasziniert, so fremd und unheimlich seine Ausstrahlung auch war.
    Es sind die Augen! dachte Quartein. In diesen gelben Augen liegt das Geheimnis einer starken Persönlichkeit.
    Der Kommandant der ZAZARI wollte etwas sagen, aber da sprach der Fremde schon weiter. „Ich habe euren Kampf gegen die aufständischen Kylloner beobachtet", fuhr er fort. „Doch ich bin enttäuscht.
    Das war mehr ein Schlachten als eine Schlacht. Ich frage mich, ob die Prizappa mutig genug sind, sich einem stärkeren Gegner zu stellen."
    In der Kommandozentrale wurde ein heiseres Raunen laut - alle konnten diese Beleidigung hören. Quartein ließ sich jedoch nicht provozieren, nicht von einem Einzelgänger, welche Persönlichkeit er auch war.
    Aber immerhin, Quarteins Faszination schlug in Zorn um. „Ergib dich, Fremder, denn du bist ohne Chance", erwiderte er, so ruhig er konnte, aber mit erregt vibrierender Lautblase. „Und wenn du mir an Bord meiner ZAZARI gegenüberstehst, wirst du durch meine Hand die verdiente Antwort für deine beleidigenden Worte erhalten."
    „Ich habe einen besseren Vorschlag", erwiderte der Fremde mit gekräuselten Lippen glucksend, was trotz der fremdartigen Lautgebung in Quarteins Ohren erheitert klang. „Ihr versucht, mich zu kapern. Und wenn euch das gelingt, dann gebe ich dir Genugtuung. Auf Leben und Tod, einverstanden?"
    „Feuer frei!" rief Quartein, außer sich vor Wut.
    Das war der Anfang vom Untergang seiner bisher so stolzen Flottille.
     
    *
     
    Als die Geschütze der sieben Muschelschiffe ihre sonnenheißen Energien entluden, hüllte sich das fremde Raumschiff in einen rotglühenden Schutzschirm. Dieser Versuch, der drohenden Vernichtung zu entgehen, amüsierte Quartein im ersten Moment. Er glaubte, daß dem geballten Punktbeschuß der prizappischen Geschütze kein noch so starker Schutzschirm standhalten konnte.
    Und es schien nach der ersten Salve auch so gekommen zu sein, wie es kommen mußte: Von dem fremden Objekt war nichts mehr zu sehen, gerade so, als sei es von auftreffenden Energien völlig zerstrahlt worden.
    Quartein hatte nichts anderes erwartet, nur fand er es bedauerlich, sich mit diesem Gegner nicht weiter messen zu können.
    Doch noch bevor vom Geschützleitstand eine Erfolgsmeldung durchgegeben wurde, meldete die Ortung das neuerliche Auftauchen des fremden Raumschiffs an anderer Position und in einer Lichtminute Entfernung. Es war noch immer in sein rotglühendes Schirmfeld gehüllt und bewegte sich gleichbleibend mit halber Lichtgeschwindigkeit durch den Raum. „Ein so plötzlicher Positionswechsel ist unmöglich", behauptete Gronule im Widerspruch zum tatsächlichen Geschehen. „Das ist technisch einfach nicht machbar!"
    „Wendemanöver!" befahl Quartein den Kommandanten aller Schiffe. „Wir bleiben am Gegner.
    Ohne Formation. Frontale Konfrontation. Volle Feuerkraft gegen den Feind!"
    Das Kommando war noch nicht verhallt, als sich im Bereich des rotglühenden fremden Schiffes plötzlich ein Strukturriß im Raum zu bilden schien. Es war, als öffne sich ein Fenster in ein anderes Kontinuum - und aus diesem Riß im kosmischen Gefüge griff ein Finger aus Schwärze nach einem der Muschelschiffe.
    Dieses löste sich augenblicklich in nichts auf, war von einem Moment zum anderen plötzlich nicht mehr existent.
    Die Ortungsgeräte der ZAZARI waren außerstande, diesen Vorgang anzumessen; sie zeigten völlig unsinnige Werte an. Noch ehe sich die Instrumente von der ersten Hyperschockwelle beruhigt hatten, wiederholte sich das Phänomen noch zweimal - und zwei weitere Schiffe aus Quarteins Flotte lösten sich in nichts auf. „Dafür wirst du büßen, Fremder!" preßte Quartein hervor. Über die Rundrufanlage gab er der Mannschaft den Befehl, die flugfähigen Kampfanzüge anzulegen. Dieses bei unzähligen Übungen einstudierte Manöver war nach wenigen Atemzügen abgeschlossen. Es mutete grotesk an, in der beengten Sicherheit eines Raumschiffes die klobigen Kampfanzüge zu

Weitere Kostenlose Bücher