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1570 - Das Haus der Geborgenheit

Titel: 1570 - Das Haus der Geborgenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eine vage Geste in Richtung des Sofas, auf dem die beiden Leichen lagen. „Morgen früh wird man in diesem Haus drei Tote finden. Du hast an einer geheimen Versammlung teilgenommen. Das läßt sich leicht ermitteln. Du bist der Frau gefolgt. Wahrscheinlich bist du zudringlich geworden. Die Frau hat sich gewehrt. Ihr fandet beide den Tod. Der Terraner? Wahrscheinlich ein Liebhaber der Tefroderin. Er griff in die Auseinandersetzung ein und verlor dabei ebenfalls das Leben. So wird es sich die Ordnungsbehörde zusammenreimen. Man wird ein wenig verwundert sein, daß eine allseits angesehene Persönlichkeit wie Reginald Bull ein derart unwürdiges Ende nahm. Aber das Beweismaterial ist solide.
    Niemand kann daran zweifeln, daß du ein Opfer deiner eigenen Zügellosigkeit geworden bist."
    Reginald Bull lachte verächtlich. „Du mußt die Terraner für sehr einfältig halten, wenn du meinst, sie würden auf derart dumme Tricks hereinfallen."
    „Wir werden sehen", sagte der Maahk.
    Plötzlich war die Waffe wieder in seiner Hand. Der Lauf hob sich. Bull starrte in das orangerot glühende Abstrahlfeld. Seine Muskeln spannten sich.
    Da gab es einen mörderischen Krach. Das Haus zitterte bis in die Grundfesten. Die Stirnwand des Raumes explodierte. Mauerwerk spritzte nach allen Seiten. Die Tefroder schrieen entsetzt auf. Staub und Dunst erfüllten die Luft. Grek-10 fuhr herum. Er schoß aufs Geratewohl. Der Feuerstrahl seines Blasters fuhr fauchend und zischend in den Qualm.
    Aus der Staubwolke hervor brach mit der Wucht eines Wirbelsturms und dem ohrenbetäubenden Geschrei eines Urwelttiers eine in flammendes Rot gekleidete, zyklopenhafte Gestalt, eine Erscheinung wie aus einem Alptraum. Sie reichte fast bis zur Decke hinauf, schlug mit vier Armen um sich und brüllte Worte einer Sprache, die außer Bull niemand verstand. Zwei Hände, so groß wie Saurierpranken, packten den Maahk um die Hüfte, rissen ihn in die Höhe und schleuderten ihn gegen die Wand. Es gab ein häßliches Geräusch, als die Schutzmontur des Wasserstoffatmers aufplatzte. Grek-10 starb auf der Stelle.
    Reginald Bull lag ganz still. Das Gefühl der Erleichterung drohte ihn zu überwältigen. Noch immer hatte er die orangefarbene Glut des Abstrahlfelds vor Augen. So nahe wie diesmal war er dem Tod noch nie gekommen. „Ich danke dir, Tolotos", murmelte er.
    Dann schwand ihm für ein paar Augenblicke das Bewußtsein.
     
    5.
     
    „Man wird meinen Vorgänger zur Rechenschaft ziehen", erklärte der neue Grek-1 von Maahkrit. „Was hier geschehen ist, grenzt ans Unglaubliche. Scharlatane und Pseudowissenschaftler haben zusammenhanglos Lehrsätze, Regeln und Gesetze der fünfdimensionalen Physik entlehnt und daraus eine Religion konstruiert, die sie Chronosophie nannten. Die Praxis der Chronosophie erinnert an die übelsten Gebräuche des finsteren Altertums. Die Chronosophisten schreckten auch nicht davor zurück, Artfremde mit ihren schändlichen Ideen zu infizieren. Auch unter den Tefrodern hat die Chronosophie erschreckend viele Anhänger gefunden."
    Das Gespräch fand in Maahkrit statt. Der neue Grek-1 hatte zur klärenden Aussprache geladen.
    Die Besucher hatten mit ihrem Gleiter bis unmittelbar vor die Tür des Konferenzraums fahren dürfen. Die Maahks waren wie umgewandelt. Man hatte von der Schleuse des Gleiters zum Eingang des Konferenzsaals einen Energietunnel gebaut, der mit Sauerstoff/Stickstoffatmosphäre gefüllt war und in dem eine künstliche Schwerkraft von einem Gravo herrschte. Dieselben Bedingungen fanden sich auch im Inneren des Konferenzraums. Das hintere Drittel des Raumes war durch eine Barriere abgetrennt. Dort hatte Grek-1 Platz genommen, in einer Umgebung, wie sie ihm genehm war.
    Die Besucher waren: Reginald Bull, Icho Tolot, Liseth Moshak, Hyan Goroset und Gertan von Allion. Bull hatte sich von den Strapazen der vergangenen Nacht längst wieder erholt. Er war auch der erste, der sich jetzt zu Wort meldete. „Darf man hoffen", fragte er, „daß man tefrodischerseits über den Wert der Chronosophie ebenso denkt, wie es die Maahks tun?"
    „Man darf", antwortete Grek-1, und seine vier Augen sprühten vor Heiterkeit. „Ich habe es aus sicherer Quelle, daß Anim Tadron sich auf die Abreise vorbereitet. Er sieht keinem sonderlich freundlichen Empfang von selten des Virths entgegen."
    „Bist du sicher", erkundigte sich Icho Tolot, „daß Chemtenz der einzige Ort ist, an dem die Chronosophie Fuß gefaßt hat? Oder gibt es noch

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