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1570 - Das Haus der Geborgenheit

Titel: 1570 - Das Haus der Geborgenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte.
    Aus ihren Flugmanövern ging hervor, daß sie in bestimmter Absicht das Alpha-Zentra-System angeflogen hatten und daß sie genau wußten, was zu tun war.
    Reginald Bull hatte kein Verlangen, sich mit der maahkschen Übermacht anzulegen. Die CIMARRON verhielt sich ruhig. Sämtliche Aggregate waren desaktiviert. Das Schiff gab nur noch winzige Reste nichtthermischer Streuemission von sich. Falls die Maahks das terranische Raumschiff ansprachen, stand ein Notaggregat zur Verfügung, mit dem die Sendeanlage binnen weniger Sekunden auf hinreichende Leistung gefahren werden konnte.
    Die Maahks jedoch entwickelten keinerlei Hang zur Gesprächigkeit. Sie brauchen drei Planetenumkreisungen, dann hatten sie die CIMARRON gefunden. In einer Höhe von 150km postierten sie sich über dem Landeplatz. „Was ist das?" rief Lalande Mishkom.
    Im blassen Blau des Himmels war eine Leuchterscheinung entstanden. Eine glühende Kugel senkte sich auf die Oberfläche Khaarons herab. In zwanzig Kilometern Höhe begann sie ihre Form zu verändern. Sie floß auseinander, löste sich zu einzelnen Fäden auf und verwandelte sich in ein Gebilde, das an eine zwanzigbeinige Spinne erinnerte. „Schutzschirme an!" befahl Reginald Bull. „Schutzschirme liegen an", antwortete der Servo.
    Die Fäden verloren an Leuchtkraft, je näher sie der Oberfläche kamen. Der Punkt, von dem sie ausgingen, hing wie ein winziger Knoten senkrecht über dem Ort, an dem die CIMARRON gelandet war. „Fesselfelder", bemerkte Ian Longwyn ohne jegliche Erregung. „Die Maahks haben Fortschritte gemacht", sagte Bull sarkastisch. „Im Augenblick gibt es nichts, womit wir uns gegen die Fesselung wehren können."
    Die leuchtenden Stränge waren vollends verblaßt. Die Schirmfeldstaffel der CIMARRON leuchtete kurzfristig auf. Das Außenaudio übertrug ein heftiges Knistern. Dann war Ruhe. „Sie wollen nichts mehr mit uns zu tun haben", sagte Lalande Mishkom.
    Auf dem Orterbild war zu sehen, wie die fünf Maahk-Schiffe Fahrt aufnahmen und den Planeten hinter sich zurückließen. „Test Feldtriebwerke!" rief Reginald Bull. „Feldtriebwerke laufen an", bestätigte Ian Longwyn ...
    Bull beobachtete die Anzeigen. Die Aufgabe der Feldtriebwerke war es, das Schiff in ein künstliches Gravitationsfeld zu hüllen, das je nach der gewünschten Flugrichtung vektoriert werden konnte. „Leistung fünfzig Prozent", sagte Longwyn. „Erfolg null", knurrte Bull.
    Ian Longwyn fuhr die Triebwerke bis auf 130 Prozent der nominalen Höchstleistung. Die CIMARRON rührte sich nicht. Der mächtige Schiffskörper zitterte und bebte, aber er blieb der Oberfläche des fremden Planeten fest verhaftet. „Triebwerke aus", sagte Bull im Tonfall der Resignation. „Fürs erste sitzen wir fest."
    Was Reginald Bull zu sagen hatte, konnte im ganzen Schiff gehört werden. Der Interkom war eingeschaltet. „Unsere Lage ist bedeutend schlechter, als wir es uns gewünscht hätten", sagte der Mann mit der gedrungenen Statur und den rostroten Borstenhaaren, „aber keineswegs verzweifelt. Die Maahks haben uns auf Khaaron fest verankert. Die Fesselfelder beeinträchtigen unsere persönliche Bewegungsfreiheit nicht. Ihre Wirkung beschränkt sich auf die großen Triebwerksanlagen der CIMARRON.
    Unsere erste Aufgabe wird sein, die Natur und die energetische Struktur der Felder zu untersuchen und eine Methode zu ihrer Neutralisierung zu finden. Das kann nach meiner Schätzung nicht mehr als ein paar Wochen dauern. Voraussetzung ist allerdings, daß wir ungestört arbeiten können. Wir wissen nicht, was die Maahks mit uns vorhaben. Genügt es ihnen, daß wir hier festsitzen? Oder werden sie zurückkommen, um irgend etwas mit uns anzustellen? Ich weiß es nicht.
    Mit Hilfeleistung von außen können wir vorläufig nicht rechnen. Die Eigenstrahlung der drei Transmittersterne ist so intensiv, daß wir keine Chance haben, mit unserem Hypersender Signale zu erzeugen, die in einer Entfernung von mehr als zehn Lichtjahren noch empfangen werden können. Auf Chemtenz haben wir eine falsche Spur gelegt. Wer dort nach uns fragt, wird ins Gercksvira-System gewiesen. Wer nach uns sucht, hat nur dann eine Chance, uns zu finden, wenn er Verbindung mit Icho Tolot aufnimmt.
    Unsere zweite Aufgabe ist die, derentwegen wir eigentlich hierhergekommen sind: die Durchforstung der Archive. Wir müssen das Zutrauen der Chochats gewinnen. Sie wohnen, wie aus meinen Informationen hervorgeht, im unterirdischen Labyrinth, in dem die

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