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1578 - Geschäfte mit dem Frieden

Titel: 1578 - Geschäfte mit dem Frieden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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als würde er das glauben. „Schluß damit!" sagte Aramus Shaenor ungeduldig. „Wir sind nicht hierhergekommen, um uns vor dir zu rechtfertigen.
    Wir wollen einen Handel abschließen. Das ist alles. Kann die Kosmische Hanse es sich tatsächlich erlauben, auf ein Geschäft wie dieses zu verzichten?"
    Die Frage war nicht fair, denn die Antwort, die Aramus Shaenor hören wollte, war bereits darin enthalten.
    Homer G. Adams konnte das nicht wissen. Er ahnte etwas, und er fürchtete zu Recht, daß er beeinflußt wurde, aber er konnte nicht das geringste dagegen tun. Selbst wenn er imstande gewesen wäre, die Zeichen zu lesen und die Manipulation zu erkennen: Einem Aramus Shaenor hatte er sich ohnehin nicht widersetzen können.
    Amdan Cutrer wunderte sich über das Katzund-Maus-Spiel, das der Friedensstifter mit dem Terraner trieb.
    Aramus Shaenor war sonst eigentlieh nicht für Spiele dieser Art zu haben. Normalerweise bevorzugte er den geraden Weg. Er konnte jeden noch so widerspenstigen Gesprächspartner in Grund und Boden reden.
    Diesmal schien er jedoch nicht die Absicht zu haben, auf die sonst für ihn typische Weise vorzugehen. „Wir werden liefern!" erklärte Homer G. Adams. „Diese Zusage muß euch reichen. Wenn ihr darüber hinaus auch noch erwartet, daß ich euch anbeten soll, dann müßt ihr euch nach anderen Handelspartnern umsehen. Ich bin gespannt, wo ihr sie finden wollt. Selbst die Springer kennen gewisse Grenzen. Sie sind bereit, fast alles für ihre Kunden zu tun, aber auch für sie ist irgendwann der Punkt erreicht, an dem sie einfach nicht mehr mitspielen!"
    Danach war er sichtlich erleichtert, zufrieden mit sich selbst.
    Er hatte seine Antwort heftig, fast trotzig hervorgesprudelt, als fürchtete er, es könnte ihm schon beim nächsten Wort, das einer der Friedensstifter sagte, der nötige Mut abhanden kommen.
    Amdan Cutrer dagegen erkannte, daß Aramus Shaenor dem Terraner mit voller Absicht die Freiheit gelassen hatte, seinen Trotz zum Ausdruck zu bringen.
    Allmählich ergab das seltsame Spiel einen Sinn.
    Offensichtlich hatten die drei Friedensstifter sich vorher abgesprochen, denn im nachhinein wurde Amdan Cutrer klar, daß auch Balasar Imkord und Dorina Vaccer sich an dem Spiel beteiligt hatten.
    Es mutete seltsam an, daß sie es für nötig hielten, sich zu dritt mit einem einzelnen Terraner zu befassen.
    Adams beruhigte sich zusehends. Sein Selbstvertrauen kehrte zurück.
    Er hatte Gelegenheit gehabt, seine Kritik an den Mann zu bringen. Erst jetzt war er bereit, sich mit dem Anliegen der Friedensstifter zu beTassen, ohne sich ständig durch andere Gedanken vom eigentlichen Thema ablenken zu lassen.
    Aber da war immer noch etwas, das ihn beschäftigte. „Wenn ihr all das, was auf euren Listen steht, bisher nicht hattet", sagte er langsam, „wie habt ihr es dann überhaupt geschafft, in den Weltraum vorzustoßen?"
    „Dir wäre es sicher lieber, wenn uns das gar nicht erst gelungen wäre, nicht wahr?"
    Adams warf Dorina Vaccer einen schrägen Blick zu. „Wir wären um einige Probleme ärmer, wenn ihr auf Lingora geblieben wärt", gab er ehrlich zu.
    Amdan Cutrers Meisterin lächelte ihn freundlich an. „Ihr werdet durch uns zu mehr Reichtum gelangen, als ihr es euch träumen laßt!" versicherte sie.
    Homer G. Adams blickte auf die schier endlos lange Liste von Waren, die die Linguiden zu kaufen wünschten. „Da konntest du recht haben", erwiderte er trocken. „Und das, was du bisher gesehen hast, ist nur ein geringer Teil dessen, was wir brauchen werden", fuhr Dorina Vaccer fort. „Wir hoffen, daß die Kosmische Hanse uns ein guter Handelspartner sein wird."
    „Ich verspreche euch sicher nicht zu viel, wenn ich behaupte, daß dieser Wunsch in Erfüllung gehen wird", erwiderte Adams höflich.
    Die drei Friedensstifter nickten ihm zufrieden zu. „Voraussetzung dafür ist allerdings, daß ihr eure Rechnungen bezahlen könnt", fügte Adams hinzu. „Ihr werdet euer Geld bekommen", versicherte Balasar Imkord gelassen. „Wir werden unsere Geschäfte Zug um Zug abwickeln. Ihr erhaltet Bankgarantien über jeweils einhundert Milliarden Galax - dann erst liefert ihr die entsprechenden Waren. Ist das reell genug?"
    Dem Terraner drückte offensichtlich eine ganz andere Frage auf den Magen: Er wollte wissen, woher die Linguiden das Geld nehmen wollten, mit dem sie Waren zu bezahlen gedachten. Er hegte den Verdacht, daß sie versuchen würden, die Kosmische Hanse mit Dienstleistungen der typisch

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