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1578 - Geschäfte mit dem Frieden

Titel: 1578 - Geschäfte mit dem Frieden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sie sich nie mit den Einzelheiten zu befassen", sagte Tamosh Unda. „Sie bekamen alles, was sie brauchten - das komplette Sortiment."
    „Und sie brauchten sich nicht den Kopf darüber zu zerbrechen, wie und womit sie ihre Rechnungen bezahlen sollten", nickte Adams. „Das war ein sehr bequemes Verfahren. Warum gehen sie jetzt davon ab?"
    „Weil ihnen gar nichts anderes übrigbleibt", vermutete der Akone. „Sie können nicht in ihrer bisherigen Weise weitermachen und sich ein Sonnensystem nach dem anderen aneignen. Erstens würden sie dabei in zunehmendem Maße auf Widerstand stoßen. Zweitens dürfte ihnen schwerfallen, die erbeuteten Planeten vollzählig zu besiedeln."
    „Und drittens hätten sie auch gar nichts davon", stimmte Adams zu. „Sie können den Auftrag der Superintelligenz nicht erfüllen, indem sie sich über alle möglichen Planeten verteilen.
    Dazu ist das Volk der Linguiden einfach nicht groß genug. Sie müssen statt dessen versuchen, politischen und wirtschaftlichen Einfluß zu gewinnen."
    „Und wie macht man das?"
    „Ich könnte dir aus dem Stegreif allein schon ein paar Dutzend Möglichkeiten aufzählen, die alle etwas mit Geld zu tun haben", sagte Adams grimmig. „Aber ich habe das dumme Gefühl, daß die Linguiden einen Weg finden werden, auf den ich nie kommen würde."
    „Die Linguiden verstehen von Finanzen noch weniger als ich", behauptete der Akone. „Wie sollten sie wohl einem Fachmann wie dir etwas vormachen können?"
    „Es sind Amateure", sagte Adams schulterzuckend. „Und Amateure kommen auf die haarsträubendsten Ideen."
    „Man müßte dieses Geschäft verhindern", überlegte Tamosh Unda. „Oder wenigstens hinauszögern. Die Friedensstifter sind nicht dumm. Sie lernen sehr schnell. Wenn wir ihnen eine Frist verschaffen könnten..."
    „Das wollen sie aber nicht!" fiel Adams ihm ins Wort. „Ich habe ihnen die erste Lieferung schon für den nächsten Monat zugesagt, und ich ... Moment mal, ich glaube, ich habe eine Idee! Ich werde die Angelegenheit den Hanse-Sprechern vorlegen. Das ist die einzige Möglichkeit. Ich war offensichtlich nicht Herr meines Verstandes, als ich mich auf dieses Geschäft eingelassen habe. Wenn die Hanse-Spreöher mich überstimmen, ist der Vertrag null und nichtig."
    Tamosh Unda musterte Adams nachdenklich. „Was machst du so ein mißmutiges Gesicht?" fuhr Adams ihn an. „Paßt dir etwas nicht?"
    „Ich fürchte, daß du die Moral der Hanse-Sprecher überschätzt", erwiderte Tamosh Unda. „Davon verstehst du nichts!" behauptete Adams ärgerlich und machte Sich ans Werk. „Wenn sie kaufen wollen", sagte der erste Hanse-Sprecher, an den Homer G. Adams sich wandte, „dann sehe ich nicht ein, warum wir sie daran hindern sollten. Es ist schließlich für uns nur von Vorteil."
    Homer G. Adams betrachtete seinen Gesprächspartner mit gerunzelter Stirn. Er konnte kaum glauben, was er gerade gehört hatte. „Was ist, wenn sie nicht zahlen können?" fragte er.
    Der Hanse-Sprecher, ein Terraner, zuckte die Schultern. „Dsnn geben wir ihnen Kredit", meinte er leichthin. „Urd dann?"
    Der Terraner sah Adams verständnislos an. .„Was soll diese Frage?" erkundigte er sich. „Ich will von dir wissen, wie es weitergehen soll!" erklärte Homer G. Adams in einem betont neutralen Ton
     
    *
     
    fall. „Angenommen, wir geben den Linguiden tatsächlich derart großzügige Kredite: Was sollen sie damit anfangen? Noch mehr Waren von uns kaufen? Dann brauchen sie noch mehr Kredit, und irgendwann sind sie bei uns so hoch in der Kreide, daß sie im, Grunde genommen unser Eigentum sind - mit Haut und Haaren."
    „Das wäre vielleicht gar keine schlechte Lösung", sagte der Hanse-Sprecher nachdenklich. „In diesem Fall könnten Wir möglicherweise auch ein wenig auf die Politik einwirken, die die Friedensstifter betreiben."
    „Du meinst, wir könnten sie erpressen", sagte Adams trocken. „Ich glaube nicht, daß man es so hart ausdrücken müßte", wehrte der Hanse-Sprecher ab. „Aber ich glaube das!" sagte Adams eisig. „Darf ich daran erinnern, daß die Kosmische Hanse nicht ausschließlich ein auf Gewinn ausgerichtetes Unternehmen ist, sondern daß wir auch jetzt noch, wie zur Zeit von Seth-Apophis, eine große galaktopolitische Verantwortung tragen?"
    „Gütiger Himmel!" Sagte der Hanse-Sprecher abfällig. „Sei doch bloß nicht so pingelig. Diese Zeiten sind schon lange genug vorbei. Seth-Apophis - das reicht ja zurück bis in den Bereich der Sagen und

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