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1578 - Geschäfte mit dem Frieden

Titel: 1578 - Geschäfte mit dem Frieden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht mehr behandelt, seit er die ersten Wochen an Bord der SINI-DO überstanden hatte.
    Dorina Vaccer verschwand in dem Korridor, der zur Kommandozentrale führte. Kaum war sie um die Ecke gebogen, da hörte Amdan Cutrer ein leises Räuspern hinter sich. „Nein, ich habe nichts erreicht", sagte er ärgerlich. „Ja, ich finde auch, daß sie sich ungewöhnlich verhält. Und wiederum nein: Ich werde mir nicht noch einmal die Zunge verbrennen!"
    „Du bist ein Feigling!" behauptete Cappla Desden. „Und nicht nur das: Du bist auch noch ein Dummkopf."
    Amdan Cutrer ließ diesen Vorwurf gelassen an sich abtropfen. „Bist du nicht der Meinung, daß du selbst auch schon viel zu lange in der SINIDO bist?" fragte Cappla herausfordernd. „Könntest du nicht selbst einen Wechsel gebrauchen?"
    „Laß mich in Ruhe!" sagte Dorina Vaccers Meisterschüler in einem Tonfall, der Cappla Desden für einige Stunden zum Schweigen brachte.
     
    4.
     
    11.4.1173 NGZ, Terra Als Homer G. Adams sein Büro im HQ-Hanse betrat, kam ihm ein junger Akone entgegen. „Mein Name ist Tamosh Unda", sagte der Fremde. „Reginald Bull schickt mich zu dir."
    Adams betrachtete den Akonen mit gerunzelter Stirn. „Und was soll ich mit dir?" fragte er. „Brauchst du Arbeit?"
    „In gewissem Sinne -ja."
    Adams war mit seinen Gedanken bei den Verträgen, die die Linguiden ihm aufgedrängt hatten, und diese Erinnerungen stimmten ihn nicht gerade fröhlich. Er wurde das Gefühl nicht los, daß die drei Friedensstifter ihn beeinflußt hatten.
    Er haßte den Gedanken, nicht Herr seiner eigenen Entscheidungen zu sein, „Was kannst du?" fragte er ziemlich mißmutig. „Ich kenne mich ein bißchen mit den Linguiden aus", erwiderte Tamosh Unda bescheiden.
    Adams betrachtete ihn mit neuerwachtem Interesse. „Wieviel ist ein bißchen in diesem Fall?" erkundigte er sich. „Es ist eine sehr schwierige Materie", gab der Akone zu bedenken. „Bist du für die Linguiden? Hattest du Kontakt mit Friedensstiftern?"
    „Ich habe einige von ihnen kennengelernt."
    „Und du bewunderst sie natürlich!"
    „Ich habe sie bewundert."
    „Du willst doch nicht etwa behaupten, daß du deine Meinung geändert hast?"
    Tamosh Unda seufzte. „Es ist schwer zu erklären", sagte er. „Ich bewundere sie nach wie vor. Ich glaube, daß die Linguiden etwas ganz Besonderes sind, und daß der Weg, den sie gefunden haben, für uns alle sehr wichtig ist. Aber ich befürchte, daß sie sich jetzt auf etwas eingelassen haben, das zu groß für sie werden könnte."
    „Du willst ihnen also helfen?"
    „Ja."
    „Da dürftest du bei ihnen auf wenig Gegenliebe treffen", vermutete Homer G. Adams. „Sie sind sich ihrer Sache verdammt sicher."
    Er sah den Akonen an und zuckte die Schultern. „Machen wir uns an die Arbeit", schlug er vor.
    Eine erste Analyse durch NATHAN ließ die wahre Größenordnung des Auftrags erkennen, den die Linguiden an die Kosmische Hanse vergeben hatten. „Er entspricht vom Umfang her ungefähr der Hälfte des technischen und wirtschaftlichen Potentials des terranischen Wirtschaftsimperiums und der Kosmischen Hanse", stellte Adams fest. „Die Linguiden scheinen einen ganz erstaunlichen Appetit auf alles zu entwickeln, was wir zu bieten haben."
    Tamosh Unda zuckte die Schultern. „Sie haben zweifellos einen großen Nachholbedarf", überlegte er.
    Adams musterte ihn skeptisch. „Ich will dir sagen, wie mir das vorkommt", sagte er schließlich. „Es ist naiv und wirklichkeitsfremd. Die Friedensstifter verhalten sich wie Kinder, die ein paar Münzen in die Hand bekommen und sich einbilden, daß sie damit die halbe Welt kaufen können. Aber so dumm können diese Leute nicht sein - also muß etwas anderes dahinterstecken!"
    Tamosh Unda zuckte die Schultern. „Die Linguiden dürften bisher nicht viel Erfahrung auf diesem Gebiet haben", vermutete er. „Und für die Friedensstifter gilt das doppelt und dreifach. Ihnen stand bis jetzt ein viel einfacheres Verfahren zur Verfügung."
    Adams wußte sehr gut, was der Akone damit meinte.
    Die Friedensstifter hatten in der Vergangenheit viele Konflikte zwischen Angehörigen fremder Völker beigelegt. Sie waren vor allem bei ihren kosmischen Nachbarn, den Blues, überaus erfolgreich gewesen. Als Honorar für ihre Bemühungen hatten die Friedensstifter häufig neuen Lebensraum für ihr Volk ausgehandelt, dazu die Unterstützung der jeweiligen Handelspartner bei der Besiedlung der neuerworbenen Planeten. „Auf diese Weise brauchten

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