1578 - Geschäfte mit dem Frieden
Geschäfte mit dem Frieden
Ein Riesenauftrag für die Kosmische Hanse – ein Mann wird mißtrauisch
von Marianne Sydow
Den ehemaligen Zellaktivatorträgern läuft die Zeit davon. Jedenfalls wissen sie im Frühjahr 1175 NGZ längst, daß die ihnen von ES zugestandene Lebensspanne drastisch verkürzt wurde. Schuld daran ist offenbar der gestörte Zeitsinn der Superintelligenz, die, wie man inzwischen weiß, einen schweren Schock davongetragen hat.
Sowohl den Planeten Wanderer als auch den Zugang zu ES zu finden, um der Superintelligenz xu helfen, darum bemühen sich Perry Rhodan und seine Gefährten seit langem. Denn nur wenn sie erfolgreich sind, können sie hoffen, ihre lebenserhaltenden Geräte, die inzwischen im Besitz der Linguiden sind, zurückzuerhalten.
Gegenwärtig konzentrieren sich die Bemühungen unserer Protagonisten auf zwei Schauplätze: auf die Galaxis Andromeda, wo ES in der Vergangenheit deutliche Zeichen hinterlassen hat, und auf die Mächtigkeitsballung der Superintelligenz ESTARTU, von der man sich entscheidende Informationen erhofft.
Die Milchstraße hingegen scheint immer mehr zum Tummelplatz der linguidischen Friedensstifter zu werden. Die neuen Zellaktivatorträger, die sich zu Herrschern über ihr Volk aufgeschwungen haben, verfolgen weitreichende wirtschaftliche und politische Ziele.
Sie machen der Kosmischen Hanse ein sensationelles Angebot: GESCHÄFTE MIT DEM FRIEDEN...
Die Hauptpersonen des Romans:
Aramus Shaenor , Balasar Imkord und Dorina Vaccer - Das Fuhrungstrio der Linguiden
Cappla Desden - Donna Vaccers Schülerin.
Homer G. Adams - Ein Mann wird mißtrauisch.
Tamosh Unda - Ein Linguidenfreund.
Bordo Landeyner - Hanse-Agent auf Fogha.
1.
3.4.1173 NGZ, Lingora.
Die drei obersten Friedensstifter sprachen miteinander über ihre Pläne und über die Zukunft ihres Volkes, wie sie es immer öfter taten in der letzten Zeit, als plötzlich Amdan Cutrer hereinkam.
Leise und rücksichtsvoll kam er, wie es sich sowohl als Schüler als auch für Unglücksboten gehörte. „Du bringst keine gute Nachricht", stellte Dorina Vaccer fest.
Amdan Cutrer senkte den Kopf. „Garyo Kaymar ist gestorben", sagte er.
Dorina Vaccer war für einen Augenblick wie erstarrt. „Wann?" fragte sie. „Vor einigen Stunden. Die Nachricht ist gerade erst hereingekommen."
„Aus Hajmayur?"
„Ja."
Dort war er unter Freunden gewesen. Das war ein beruhigender Gedanke. Genauso tröstlich war die Gewißheit, daß man dort sehr gut imstande gewesen war, Garyo die Reise ins Nichts zu erleichtern.
Nur Dorina Vaccer war' nicht bei ,ihm gewesen.
Ich hatte wichtige Aufgaben zu erfüllen! dachte sie. Es geht eben nicht immer alles nach unseren Wünschen. Auf mich kommen jetzt täglich größere Pflichten zu. Mein Privatleben hat gegenüber diesen Pflichten zurückzutreten.
Aber sie konnte nicht einmal sich selbst ganz davon überzeugen, daß dies eine ausreichende Entschuldigung dafür war.
Garyo Kaymar war Dorina Vaccers erster Lehrer gewesen.
Sie hatten ihn auch noch über ihre Schulzeit hinaus stets als ihren wahren Meister angesehen. Nicht einmal Baiin Weydar, der zu seiner Zeit berühmteste aller Friedensstifter und Dorina Vaccers zweiter Lehrmeister, war für sie so wichtig gewesen.
Dorina Vaccer erinnerte sich an die letzten Lektionen, die Garyo Kaymar ihr erteilt hatte - damals, als die Friedensstifter von ihrem Besuch auf der Kunstwelt Wanderer zurückgekehrt waren. Zu jener Zeit, vor eineinhalb Standardjahren, hatte sie an ihm noch keinerlei Anzeichen dafür bemerkt, daß seine Kräfte im Schwinden waren.
Aber manchmal ging so etwas sehr schnell vonstatten.
Die Friedensstifterin hatten ihren Lehrer seit damals nicht wiedergesehen.
Und jetzt war es zu spät.
Zu spät für Garyo - das ist richtig, dachte sie. Aber nicht für seine Angehörigen. Habe ich nicht auch ihnen gegenüber Pflichten ?„Gib den anderen Bescheid", sagte sie zu Amdan Cutrer. „Sie sollen sich sofort in der SINIDO einfinden. Wir fliegen nach Taumond."
Amdan Cutrer wandte sich gehorsam zum Gehen. „Du könntest den Transmitter benutzen", bemerkte Aramus Shaenor. „Das ginge schneller."
Dorina Vaccer sah ihn nachdenklich an. „Es ginge wirklich schneller", sagte die Friedensstifterin schließlich. „Aber es wäre in diesem Fall nicht angemessen.
Ich nehme die SINIDO."
Draußen wartete Cappla Desden, eine von Dorina Vaccers Schülerinnen. „Was willst du?" fragte
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