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158 - Amoklauf der Werwölfe

158 - Amoklauf der Werwölfe

Titel: 158 - Amoklauf der Werwölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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versetzte Ilonka mit spöttischem Unterton. „Einer von uns hat im magielosen Rausch das Kunststück fertiggebracht, den Schrank mit den Raumanzügen zu öffnen und sie samt und sonders in kleine Streifen zu reißen. Wir sind erledigt, Genossen."
    „Trotzdem", keuchte Wassil auf. „Trotzdem werden wir versuchen, zu retten, was zu retten ist. Wir müssen eben das, was noch halbwegs funktioniert, notdürftig wieder zusammenflicken. Ich will nicht hier draußen sterben."
    „In der Geschichte der russischen Raumfahrt", sagte Pjtor leise, „gab es schon einmal ein mit zwei Kosmonauten besetztes SOJUS-Raumschiff. Es verlor die Steuermöglichkeiten und driftete in den freien Weltraum hinaus. Es dürfte inzwischen die Grenzen des Sonnensystems erreicht haben." Wassil nickte. Auch er hatte die damals kursierenden Gerüchte gehört.
    „Wie auch immer", zischte er. „Wir werden zusehen, daß wir dieses Schicksal nicht teilen müssen."

    Dorian Hunter sah auf, als es klopfte. Er war gerade im Gespräch mit Kiwibin, dem er noch einige Zauberkunststücke klarmachte, die der Russe noch nicht kannte und die er vielleicht brauchen konnte. Praktische Anwendung der Magie. Dorian wollte, daß Kiwibin sich auch dann noch zu helfen wußte, falls Dämonenbanner, Weihwasser und andere Utensilien versagten. Sicher, Kiwibin war kein geborener Magier, aber Dorian war es auch nicht. Sie konnten nicht aus dem Reservoir schöpfen, aus dem Dämonen, Magier und Zauberer ihre Kräfte nahmen. Aber für ein wenig Magie reichte es dennoch. Sie würde eben nur auf Kosten der physischen und psychischen Kräfte gehen, und zwar sehr stark. Deshalb versuchte Dorian, Bannsprüche und magische Formeln und Zeichen auszuwählen, die mit einem Minimum an Aufwand ein Maximum an Erfolg garantierten.
    „Vergessen Sie nie, Kiwibin, daß die Werwölfe Dämonen mit starken magischen Kräften sind. Sie heulen und beißen nicht nur, sondern sie können auch zaubern."
    Da trat Abi Flindt ein.
    „Das Neueste von der Dämonenfront", sagte er. „Haltet euch fest, Freunde. Die KOSMOVEGA liegt nicht mehr auf Kurs."
    „Was bedeutet das?" Dorian sah den Dänen erwartungsvoll an. „Sind sie abgeschwenkt? Kehren sie zurück?"
    „Ja", sagte Flindt eine Spur zu fröhlich. Er begann sich überhaupt ein wenig zu verändern, fand Dorian. Seit er kaum noch vom Krankenlager Dunja Dimitrows wich, war er aufgeschlossener und ausgeglichener als früher. Dorian ahnte, daß Flindt ernsthaft verliebt war.
    „Und wie sie zurückkehren", sagte Flindt. „Sie befinden sich auf einem Kurs, den man eigentlich nur noch als Absturz bezeichnen kann. Sie werden in einem Winkel in die Atmosphäre eintauchen, der ausreicht, die KOSMOVEGA verglühen zu lassen."
    „So dumm können sie nicht sein", sagte Kiwibin erregt. „Sie werden Kurskorrekturen vornehmen.
Choroschow -
dann brauchen wir ja nicht mehr zu fliegen."
    „Letskij und Iljuschin bezweifeln, daß es Kurskorrekturen geben wird", sagte Flindt. „Das Raumschiff torkelt durch den Weltraum. Iljuschin sagt, es sei steuerlos. An Bord müsse es Beschädigungen gegeben haben."
    „Das ist unmöglich", entfuhr es Kiwibin.
    „Wann werden sie verglühen?" fragte Dorian. „Und weiß man auch schon, wo?"
    „Keine Ahnung. Es hängt ja alles davon ab, ob sie wirklich steuerlos sind. Allerdings kann ich mir nichts anderes vorstellen. Warum sonst sollten sie ihre Absicht, zum Kometen zu fliegen, aufgeben? Iljuschin sagt, sie seien so stark vom Kurs abgewichen, daß sie mit den Treibstoffvorräten den Kometen jetzt auch bei einer neuerlichen radikalen Kursänderung nicht mehr erreichen können - es sei denn, sie verzichten auf eine Rückkehr."
    Dorian nahm eine Players aus der Packung und setzte sie in Brand.
    „Das kommt mir eigenartig vor", sagte er. „Können wir ins Kontrollzentrum?"
    „Ich kenne niemanden, der uns daran hindern könnte", sagte Kiwibin. „Gehen wir, Brüderchen."

    Das Kontrollzentrum glich dem der NASA, wie man es aus den Filmaufnahmen kannte, bis auf wenige Einzelheiten. Dorian blieb im Eingang stehen und nahm die Szene in sich auf. Weiße Geräte, weiße Tische, weiße Stühle, riesige Terminals, große Bildschirme, auf denen Radarpunkte kreisten. Stimmengewirr, hier und da lautere Befehle. Männer und Frauen in den Overalls, wie sie hier überall in Baikonur zu sehen waren. Einige Menschen eilten geschäftig hin und her. Über Lautsprecher wurde Funkverkehr übertragen.
    Dorian sah Kapitän Iljuschin. Er stand vorn

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