1580 - Das Zombie-Schiff
Er schickte Juri wieder auf die Reise. Der Killer war Wachs in seinen Händen. Er konnte über ihn bestimmen. Über eine Gestalt, die mehr Monster als Mensch war. Ganz in Schwarz gekleidet, von den Füßen bis zum Kopf.
Eigentlich ein künstliches Objekt, bis auf die kalten und funkelnden Augen. Sie bewegten sich und täuschten so etwas wie Leben vor.
Juri musste ein altes Haus durchsuchen, das mehr eine Ruine war.
Seine Waffe hielt er schussbereit. Er musste innerhalb kürzester Zeit feuern, sonst erwischte es ihn selbst.
Das war zum Glück noch nicht eingetreten, denn Robby gehörte zu den Spielern, die bestimmt keine Anfänger mehr waren und eine ausgezeichnete Reaktionszeit besaßen.
Das Haus war außen grau und innen düster. Es gab Flure und jede Menge Zimmer, deren Türen nicht mehr vorhanden waren. So wirkte jeder Raum wie der Eingang zu einer Höhle.
Der Killer musste jedes Zimmer durchsuchen. Ob in den Räumen eine Gefahr lauerte, war nicht sofort festzustellen. Das würde sich erst zeigen, wenn er das Zimmer betreten hatte.
Er wusste auch nie, welche Gefahren auf ihn lauerten. Das konnten Menschen sein, aber auch irgendwelche Monster oder Maschinen.
Das erste Zimmer.
Juri schlich hinein. Zugleich zeichnete sich auf Robbys Gesicht die Spannung ab, denn das war die erste wirkliche Feuerprobe, die sein brutaler Held bestehen musste.
Er tauchte in das Dunkel ein, blieb für einen Moment stehen, und seine hellen Augen richteten sich nach vorn.
Er sah noch keine Bewegung zwischen den Wänden. Halbdunkel erfüllte das Zimmer.
Und dann passierte es.
Plötzlich schoss jemand in die 1 lohe, der bisher flach auf dem Boden gelegen hatte. Was es war, sah der Spieler nicht. Irgendein Wesen, das getötet werden musste.
Juri vollzog die Reaktion des Spielers nach. Er ballerte los. Ließ die Ladung von unten nach oben in die Höhe steigen und konnte so den Feind nicht verfehlen.
Die Geschosse zerrissen ihn.
Schreie drangen aus den Lautsprechern. Sie hörten sich wenig menschlich an, aber Robby jubelte auf.
Sein Held hatte das erste Hindernis überwunden. Das war schon mal ein guter Anfang.
Um das Spiel zu gewinnen, musste man das ganze Haus erobern. Er musste Juri durch die einzelnen Etagen schicken, um alle Hindernisse aus dem Weg zu räumen.
Das erste war geschafft. Ein zweiter Gegner lauerte hier nicht, und der Killer nahm sich das zweite Zimmer vor.
Robby pfiff durch die Zähne. Zugleich grinste er siegssicher. Er freute sich. Er würde so weitermachen und beweisen, dass er letztendlich der Gewinner war.
Zudem hatte er Zeit genug. Seine Eltern waren eingeladen und würden erst nach Mitternacht zurückkehren. Bis dahin musste er es geschafft haben.
Juri stand wieder im Flur. Auch da bewegte er sich lauernd. Er drehte sich um die eigene Achse, weil er damit rechnen musste, auch hier einen Angriff zu erleben.
Es blieb ruhig in seiner Umgebung. Das sah auch Robby, der gegen den Bildschirm nickte.
»Okay, dann weiter, Juri. Räum auf. Mach sie fertig. Schick sie in den Orkus!«
Und der Killer ging weiter. Sogar das schleifende Geräusch seiner Tritte übertrugen die Lautsprecher.
Robby wusste auch, dass die erste Aufgabe recht simpel gewesen war. Andere würden wesentlich schwieriger sein, das stand fest. Da musste er sehr achtgeben, denn es lauerte nicht immer nur ein einziger Gegner auf ihn. Es konnten auch zwei oder drei sein.
Juri kannte keine Angst. Er wusste, was er tun musste.
Plötzlich wurde er schnell, als wollte er seine Feinde überraschen. Er sprang durch die offene Tür in den zweiten Raum hinein, um sich dort sofort auf irgendwelche Gestalten zu stürzen.
Es waren keine da!
Leere, wohin er schaute.
Graue Wände, leere Fensterhöhlen, die wie Gucklöcher in eine andere Welt wirkten. Nichts lauerte in diesem Zimmer.
Juri drehte sich mit seiner schweren Waffe in der Hand im Kreis. Aus seinem breiten Mund drang ein leises Kurren. Für Robby ein Zeichen, dass er sauer war.
Kein Feind?
Das Spiel variierte. Es war nie gleich. Der Spieler hatte mit verschiedenen Schwierigkeitsstufen zu tun. Deshalb konnte Robby auch nicht davon ausgehen, dass das Zimmer wirklich leer war.
Juri trat den Rückzug an. Er wurde von Robby gesteuert, und der beging in diesem Augenblick einen Fehler.
Er hatte den Killer normal gehen lassen, mit dem Gesicht zur Tür.
Hinter ihm lagen die beiden Fenster. Und da lauerte das Verderben.
Es hatte vor dem Haus gewartet und war genau im richtigen Zeitpunkt die
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