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Werwolf-Spuk

Werwolf-Spuk

Titel: Werwolf-Spuk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Maxine stand auf. Den Bademantel hatte sie rasch übergestreift. Sie knöpfte ihn zu, fand auch die flachen Schuhe und hütete sich davor, Licht zu machen.
    Auf leisen Sohlen schlich sie zum Fenster.
    Der Blick nach draußen zeigte ihr nicht viel. Es war noch immer tiefe Nacht und entsprechend dunkel. Das große Rasenstück, auf dem hin und wieder die Tiere tobten, lag da wie ein flacher Teppich, der an einigen Stellen mit bunten Laubblättern bedeckt war.
    Zu sehen war nichts.
    Vergeblich suchte Maxine nach einer Bewegung. Nach einem Schatten, der über den Rasen huschte und dafür gesorgt hatte, dass ihre Gasttiere so aufgeregt wurden.
    Da gab es nichts Verdächtiges zu erkennen, und selbst die Tiere waren wieder still geworden.
    Die Tierärztin überlegte, was sie unternehmen sollte. Wieder zurück ins Bett gehen oder weiterhin nach der Ursache der Geräusche forschen? Sie gehörte zu den Menschen, die sich so leicht nicht einschüchtern ließen und gewissen Dingen gern auf den Grund gingen. Immer in ihrem Leben wollte sie Klarheit haben, und das würde auch hier so sein. Also nicht ins Bett gehen und stattdessen nachforschen.
    Maxine bewaffnete sich. In ihrem Zimmer stand ein geladenes Gewehr. Allerdings verschoss es keine Kugeln, sondern Betäubungspatronen. Sie enthielten eine sehr starke Dosis. Wurde ein Tier einmal erwischt, war es sofort bewusstlos.
    Oder war es besser, wenn sie zuerst draußen nachschaute?
    Maxine zögerte noch, aber sie musste sich entscheiden. Sie wollte zunächst im Haus bleiben und erst dann nach draußen gehen. Außerdem war sie froh, dass ihre Ziehtochter Carlotta, das Vogelmädchen, nichts gehört hatte.
    Mit dem Gewehr bewaffnet machte sich die Tierärztin auf den Weg. Den Weg fand sie auch im Dunkeln. In ihrem Wohnbereich benötigte sie kein Licht. Die schwache Nachtbeleuchtung hatte sie mehr für Carlotta brennen lassen.
    Zielstrebig näherte sich Maxine Wells dem Arbeitsbereich des Hauses. Angebaut an den Wohntrakt waren die Praxisräume und auch die Pensionszimmer, wie Maxine sie nannte. Dort hatte sie immer wieder Tiere zum Übernachten einquartiert, die ihre mehr oder weniger kleinen Wehwehchen auskurieren mussten.
    In der Praxis hatte sie den Lärm nicht gehört. Das Getöse war schon aus der Pension geschallt, zu der Maxine, die jetzt sehr angespannt war, die Tür öffnete.
    Etwas rieselte kalt ihren Rücken hinab. Sie hatte einfach das Gefühl, dicht vor einer Lösung zu stehen. Das Licht hatte sie noch nicht eingeschaltet. Sie verzog nur den Mund, als sie das leise Knarren vernahm, das ihr überhaupt nicht gefiel.
    Es war dunkel in der Pension. Die Augen hatten sich unterwegs an die Lichtverhältnisse gewöhnen können. So war es für sie auch nicht tragisch, den Raum zu betreten, in dem es nach Tier roch. Er war sehr groß. Die vierbeinigen Patienten waren nicht in Käfigen untergebracht worden, sondern in Zellen, deren Gittertüren bis zur Decke reichten. Dahinter hatten sie Platz genug, um sich zu bewegen und auch ihr Futter zu fressen. Es gab Decken, auf denen sie liegen konnten, und eine Heizung besaß dieser Raum ebenfalls.
    Maxine schaltete immer noch nicht das Licht ein. Nahe der Tür blieb sie stehen. Sie ließ ihre Blicke wandern. Zwei Hunde und zwei Katzen waren ihr zu treuen Händen überlassen worden.
    Beide gehörten zu den größeren Exemplaren. Eine Bulldogge und ein deutscher Schäferhund befanden sich in getrennten Zellen, ebenso wie die beiden Katzen, die sich in ihre Körbe verkrochen hatten, wie Maxine nach einigen kurzen Blicken feststellte.
    Sie knipste trotzdem das Licht an. Die Tiere wussten, dass sie Besuch bekommen hatten. Sie kannten die Tierärztin und verhielten sich ihr gegenüber sehr brav.
    Es war nicht das grelle Lampenlicht, dass den Raum ausleuchtete, sondern ein warmes gefälliges. Es reichte wirklich aus, um das zu sehen, was Maxine wollte.
    Spuren an den Käfigen entdeckte sie nicht. Hier war niemand eingebrochen und hatte den Tieren etwas antun wollen. Aber weshalb hatten sie sich dann so ungewöhnlich verhalten?
    Eine Antwort auf diese Frage konnte Maxine noch nicht geben. Sie musste zunächst mal den Bereich durchsuchen, und sie ging auch zu den Käfigen der Hunde.
    Der Bulldogge hatte sie ein Geschwür am Hals entfernt. Sicherheitshalber hatte sie das Tier zur Beobachtung im Käfig gelassen. Es lag jetzt auf dem Boden. Der Verband saß noch immer fest. Er war auch nicht durchgeblutet. Damit die Dogge nicht daran leckte, hatte sie

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