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1581 - Tod im Weltraumfort

Titel: 1581 - Tod im Weltraumfort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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von Lepso ...
    Paylaczer war viel zu vorsichtig, um die Warnungen in den Wind zu schlagen. Das Riesengeschäft der Kosmischen Hanse mit den Friedensstiftern war kein Geheimnis. Die halbe Milchstraße redete in diesen Tagen von nichts anderem. Und die Hundertmilliarden-Lieferung war nur ein Teil des Gesamtpakets, das die Hanse den Friedensstiftern zu liefern hatte. Oder besser gesagt, ihnen schuldig war - denn bezahlt hatten die neuen Zellaktivatorträger bereits.
    Während die LETICRON die Beladung der zehn Walzenraumer überwachte, nahmen auf anderen Handelskontoren der Kosmischen Hanse über dreißig weitere Schiffe der Überschweren ebenfalls Waren an Bord. Die vorausgesagten Piraten trafen tatsächlich ein, und Paylaczer vernichtete zwei ihrer drei schnellen und wendigen kleinen Kugelschiffe.
    Das dritte war Hermytas entkommen, der nur auf die Feuerknöpfe seiner SHORGAH zu drücken brauchte.
    Paylaczer stand vor dem Unglücklichen, die muskelbepackten Arme, breiter als die Oberschenkel eines kräftigen Menschen, vor der hochgewölbten Brust verschränkt. Der 1,62 mhohe und noch um einige Zentimeter breitere Körper steckte in einem rüstungsartigen, mit Metallgliedern verstärkten SERUN, feuerrot und mit raffinierten Waffensystemen versehen. Paylaczer legte den Anzug niemals ab. Ob der Corun von Paricza auch darin schlief, wußte niemand, aber es wurde behauptet. Darüber zu witzeln, getraute sich niemand aus Paylaczers Umgebung.
    Es konnte zu leicht den Kopf kosten.
    In den Schultersegmenten der SERUN-Rüstung befanden sich kleine Raketen- und Granatwerfer, in den Unterarmteilen Paralysatoren und andere, tödliche Strahler. In der Brust waren Desintegratoren verborgen.
    Verschiedene Wurfgeschosse kamen noch dazu. Fast überall im SERUN versteckte sich der schnelle Tod. Nur wer Paylaczer fast rund um die Uhr begleitete, wie Merschazter, dem fiel auf, daß es nicht immer die gleiche Rüstung war. Der Corun mußte ein Dutzend davon besitzen und sich mindestens einmal am Tag umkleiden. „Steh auf!" herrschte Paylaczer den Kommandanten der SHORGAH an. „Nur ein Wurm wälzt sich am Boden! Äußere dich! Stimmt es, was Merschazter sagt?"
    „Ich habe ..." Hermytas stemmte sich in die Höhe. Er zitterte unter dem strengen Blick aus Paylaczers eiskalten Augen. Schließlich gab er sich einen Ruck. Mit einem Aufbäumen, das aus einer realistischen Einschätzung seiner Chancen bei dieser Farce von Verhandlung heraus kam, stieß er hervor: „Ich bin kein Verräter, Corun! Ich wollte die Piraten lebendig bekommen, damit sie uns verraten könnten, woher sie kamen, und in ... wessen Auftrag vielleicht! Ich hätte nur noch eine Sekunde gebraucht, um die Paralysegeschütze der SHORGAH auszurichten und zu ..."
    Merschazters Faust traf ihn von hinten zwischen die Schultern und beförderte ihn erneut vor die Füße des Coruns. „Er lügt erbärmlich! Er hat sich das mit dem Gefangennehmen nur ausgedacht, um seine Feigheit zu vertuschen - und vielleicht seine Komplizenschaft! Ich an deiner Stelle, Corun, würde ihn foltern und ..."
    „Du bist nicht an meiner Stelle", unterbrach Paylaczer ihn. Als der Corun Hermytas die rechte Hand reichte und ihm aufhalf, schüttelte der Überschwere ungläubig und entsetzt den massigen Schädel und schnappte nach Luft. „Geh", sagte Paylaczer. „Ich glaube dir, daß du kein Verräter bist."
    „Ich bin ... frei?" entfuhr es Hermytas. „Ich kann wirklich gehen?"
    „Du warst nie gefangen, und du hast deine Beine noch. Sind sie plötzlich gelähmt?"
    „Nein", beeilte Hermytas sich zu versichern, verneigte sich vor seinem Herrscher und murmelte undeutliche Dankesworte. Dann drehte er sich, noch gebeugt, herum und schickte sich an, auf schnellstem Weg die Zentrale der LETICRON zu verlassen.
    Er kam keine drei Schritte weit.
    Paylaczers rechte Hand zuckte zum breiten Ledergürtel um die Taille des roten SERUNS und kam mit einer Riemenpeitsche zurück. Die Bewegung war für normale Augen kaum zu erkennen, ansatzlos und blitzschnell.
    Scheinbar ebenso ansatzlos ruckte die Hand mit dem Peitschengriff hoch und schwang die Waffe.
    Der Riemen traf Hermytas mitten ins Kreuz und fällte ihn. „Er ist tot", sagte Merschazter, nachdem er sich über den reglosen Körper gebeugt und ihn kurz untersucht hatte. Hermytas war noch nicht einmal Zeit für einen Schrei geblieben. „Du hast ihm das Rückgrat gebrochen - einfach so."
    Paylaczer rollte die Peitsche wieder zusammen und steckte sie in den Gürtel

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