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1584 - Seelenlos

1584 - Seelenlos

Titel: 1584 - Seelenlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Die Aussicht war super. Sie konnte den Strom nach beiden Seiten überblicken.
    Der Wind wehte gegen ihr Gesicht, aber er war nicht kalt. Der Monat September zeigte sich von seiner angenehmen Seite.
    Sie wartete. Dabei hatte sie sich ein Limit von dreißig Minuten gesetzt. Sie wollte nicht hier über Stunden stehen.
    Bis Mitternacht waren es nur noch einige Minuten.
    Etwas störte sie.
    Jane konnte es nicht beschreiben. Es war einfach vorhanden, und es war schnell über sie gekommen.
    Es war ein Gefühl der Angst, das nicht wieder weichen wollte und stattdessen immer stärker wurde.
    Aber wieso?
    Was war los mit ihr?
    Wie war es möglich, dass sie plötzlich von diesem Gefühl regelrecht überfallen worden war?
    Einen Grund konnte sie sich nicht vorstellen, weil es keinen Auslöser für die Veränderung gab.
    Über ihren Rücken lief ein kalter Schauer. Zugleich brach ihr der Schweiß aus. Sie schaute sich ruckartig nach allen Seiten um, denn sie hatte das Gefühl, als stünde jemand in ihrer Nähe. Ein gefährlicher Feind, der ihr nach dem Leben trachtete.
    Niemand war zu sehen. Zwei Autos rollten an ihr vorbei. Das war normal. Da musste sie keine Furcht haben. Und doch blieb das Gefühl bestehen. Es wollte nicht weichen. Sie verspürte einen inneren Druck, der sich bis in den Kopf ausbreitete und ihre Angst noch verstärkte.
    Tief durchatmen. Die Ruhe bewahren. Keine Panik aufkommen lassen. Sich daran erinnern, dass sie sich in ihrem Leben bereits in zahlreichen Situationen befunden hatte, die gefährlicher waren als diese hier.
    Hier war gar nichts gefährlich. Trotzdem wurde sie das Gefühl der Bedrohung nicht los. Zugleich meldete sich eine innere Stimme, und alles konzentrierte sich auf ein bestimmtes Wort.
    Flucht!
    Etwas drängte sie, einfach wegzulaufen.
    Aber es gab keine Gefahr - weder für Leib noch Seele. Wohin sie auch schaute, war alles normal.
    Sie schluckte ihren Speichel herunter und verspürte einen bitteren Geschmack. Zugleich erfasste sie ein anderes Phänomen. In ihrem Kopf trieben die eigenen Gedanken fort, sodass sich fremde hineindrängen konnten.
    Du gehörst mir! Nur mir! Ich werde dich holen! Ich nehme mir deine Seele!
    Jane zuckte zusammen wie unter einem Peitschenhieb. Dann drehte sie sich wieder auf der Stelle, um nach einer Gefahr Ausschau zu halten.
    Sie war nicht da!
    Eigentlich hätte sie darüber lachen müssen, doch das kam ihr nicht in den Sinn, denn die Lage war zu ernst geworden. Sie schwitzte jetzt stärker. Sie fühlte sich alles andere als wohl, und der, Gedanke an Flucht wurde übermächtig in ihr.
    Ich muss weg!
    Dieser Gedanke trieb sie vor. Plötzlich war ihr Alex Nicolic egal. Sie lief nicht über die Brücke, sondern zurück zu einer im kalten Lampenlicht liegenden Kreuzung. Dort sah der Straßenbelag aus wie ein dunkler Spiegel.
    Auf der kurzen Strecke musste sie heftig atmen. Etwas zog ihren Körper von innen her zusammen, als wollte es sie zusammenpressen. Beim Laufen stolperte sie, und sie fürchtete sich plötzlich davor, die Kontrolle über sich zu verlieren.
    Zum Glück verschwand das Gefühl dieser bohrenden Angst, je mehr sie sich von der Brücke entfernte. Jane lief noch einige Schritte weiter, und blieb dann stehen.
    Jetzt musste sie sich erst einmal erholen. Tief einatmen. Dafür sorgen, dass dieses Angstgefühl völlig verschwand. Wieder normal werden, das war das Wichtigste.
    Noch immer hatte sie nicht herausgefunden, was oder wer der Auslöser dieses Gefühls gewesen war. Aber Jane wäre nicht sie selbst gewesen, hätte sie alles auf sich beruhen lassen. Sie war jemand, die den Dingen auf den Grund ging, und das wollte sie auch jetzt. Dieser Angstanfall war nicht grundlos über sie gekommen. Dafür musste es ein Motiv geben, und sie würde es finden.
    Die Detektivin drehte sich auf der Stelle. Ihr Blick glitt zurück zu dem Ort, wo sie gestanden hatte.
    Hoch ragte dort die Säule mit dem Basilisken in die Höhe.
    Der hässliche Schädel war zu sehen, und genau das irritierte sie. So klar hatte sie ihn vorher nicht gesehen. Und jetzt auf diese ziemlich weite Entfernung hin!
    Der Drache glotzte sie an.
    Und genau das begriff sie nicht. Es war alles anders geworden. Die Augen, die sonst tot waren, lebten plötzlich, was Jane nicht fassen konnte.
    »Das ist unmöglich«, flüsterte sie. »Ich muss mich irren, ich muss mich…«
    Nein, sie irrte sich nicht.
    Es gab den Basilisken. Und es gab die Dreiteilung. Drei hässliche Fratzen, und sie schaute gegen die

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