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1584 - Seelenlos

1584 - Seelenlos

Titel: 1584 - Seelenlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Fußgänger war erst recht nichts zu sehen. Ihr schien, als würde die Brücke im Moment von anderen Kräften kontrolliert.
    Ihr war klar, dass sie Nicolic nicht so einfach auf dem Gehweg liegen lassen konnte. Sie musste sich um ihn kümmern und wenn möglich auch etwas für ihn tun.
    Jane zählte nicht zu den ängstlichen Menschen. Jetzt aber ging sie nicht eben forschen Schrittes auf ihn zu. Sie war sehr vorsichtig, und die Fratzen des Basilisken blieben stets in ihrem Blick.
    Da tat sich nichts. Es strahlte kein Licht mehr von innen, und so wirkte er weniger drohend. Jane stellte sich auf alles ein und konnte schließlich aufatmen, nachdem sie das Gebilde passiert hatte und mit ihr keine Veränderung geschehen war.
    Ihr Ziel war jetzt Alex Nicolic.
    Er war von der Seite auf den Rücken gerollt, sodass sein Blick gegen den Nachthimmel gerichtet war.
    Blick?
    Aber war das noch der normale Blick? Hatte er derartige Augen?
    Jetzt schon, aber sie mussten sich in den vergangenen Sekunden verändert haben, denn Jane sah keine Pupillen mehr. Das Innere der Augen wurde von einem gelblichen Schein beherrscht. Sie hatte ihn bereits gesehen, als der Serbe von dem hellen Streifen angegriffen worden war. Diese Macht steckte jetzt in ihm, und Jane sah sie nicht nur in den Augen, denn auch innerhalb des offenen Mundes war sie zu erkennen. So musste sie davon ausgehen, dass der gesamte Körper des Mannes von einer fremden Macht übernommen worden war.
    Nicolic bewegte sich nicht. Er zeigte überhaupt keine Regung. Nicht mal ein Zucken war zu sehen.
    War er tot?
    Jane beschäftigte sich mit diesem Gedanken. Dass sie nach Basel gekommen war, um den Anfang zu machen, einen Geldwäscherring zu zerschlagen, war nicht mehr relevant. Jetzt ging es um den Serben, der rücklings auf der Brücke lag und nicht mehr reagierte.
    Sie startete trotzdem einen Versuch, legte eine Hand auf seine Schulter und schüttelte ihn.
    Mit einer Reaktion hatte sie kaum gerechnet und war deshalb überrascht, als sie trotzdem erfolgte.
    Aus dem mit gelbem Licht gefüllten Mund drang ein Stöhnen.
    Es war zu überraschend für Jane gekommen, sodass sie leicht zurückzuckte. Sie musste darüber nachdenken, was sie als Nächstes unternehmen sollte, da geschah etwas anderes.
    Plötzlich konnte der Mann sprechen. Und das nicht in serbischer Sprache, sondern in Englisch.
    »Meine Seele ist weg - meine Seele ist weg…«
    Jane glaubte, sich verhört zu haben, und beugte sich vor. »Was haben Sie da gesagt?«
    Der Serbe gab die Antwort auf seine Weise. Ob er es freiwillig tat oder dazu gezwungen wurde, das konnte Jane nicht sagen. Sein rechter Arm wurde angewinkelt. Er schoss in die Höhe, und bevor Jane ihren Kopf in Sicherheit bringen konnte, wurde sie am Kinn getroffen.
    Jane hätte nie gedacht, dass sie ein Glaskinn hatte. Jetzt war es der Fall. Ein harter, ziehender Schmerz jagte durch ihren Kopf, und dann blitzten die berühmten Sterne vor ihren Augen auf. Sie spürte noch kurz den Schwindel, konnte nichts dagegen unternehmen und kippte neben dem Serben auf den Gehsteig.
    Danach merkte sie vorerst nichts mehr…
    ***
    Jemand fasste sie an und rüttelte sie durch. Jane hörte eine Frauenstimme, die ihr weit entfernt vorkam.
    »Wir müssen der Polizei Bescheid sagen, Max. Wir brauchen auch einen Krankenwagen.«
    »Warte noch. Sie schlägt die Augen auf.«
    Da hatte sich dieser Max nicht geirrt.
    Es waren die Stimmen gewesen, die Jane wieder aus ihrer Bewusstlosigkeit holten. Die Stiche in ihrem Kinn ließen sich aushalten, und Jane hörte sich sprechen.
    »Nein, nein, lassen Sie mal. Ich - ich - kann mir schon alleine helfen.«
    »Das sieht aber nicht so aus«, sagte der Mann.
    »Doch, das täuscht.« Jane wollte auf keinen Fall, dass hier die Polizei oder die Ambulanz antanzte.
    Da wäre sie nur mit Fragen belästigt worden, und darauf konnte sie gut verzichten.
    Hilfe lehnte sie trotzdem nicht ab. Als das Paar merkte, dass Jane ihren Arm anhob, wurde ihre Hand umfasst. So konnte sich Jane hinsetzen, und sie spürte den Druck des Brückengeländers an ihrer rechten Seite.
    »Danke.«
    Der Mann fragte: »Und wie geht es weiter?«
    »Ach ich komme schon zurecht. Es ist nicht so schlimm, wie es aussieht.«
    »Was ist denn passiert?«, wollte die Frau wissen.
    Auch dafür hatte Jane bereits die Erklärung parat. »Es war meine eigene Dummheit. Man soll eben besser aufpassen, wohin man tritt. Ich bin über meine eigenen Füße gestolpert und unglücklich auf das Kinn

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