Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1590 - Operation Unsterblichkeit

Titel: 1590 - Operation Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
herausgibt", sagte sie. „Er ist ein harter Brocken."
    „Wer keine Schuld auf sich geladen hat, braucht mein Urteil nicht zu fürchten", erklärte Kelamar Tesson den vierzig Angeklagten im Gerichtssaal.
    Er saß hinter einem wuchtigen Tisch, der vor einer holzgetäfelten Wand stand und mit Akten bedeckt war.
    Hinter ihm waren zwölf schwere Kampfroboter aufgezogen. Sie hatten die humanoide Gestalt der Linguiden. In ihren Keramikklauen hielten sie Hochleistungsenergiestrahler, mit denen sie nicht nur alle vierzig Angeklagten auf der Stelle hätten töten, sondern sogar das ganze Gebäude hätten hinwegfegen können.
    Die Roboter wurden von sechs Überschweren aus dem Volk der Pariczaner flankiert, die ebenfalls mit Energiestrahlern bewaffnet waren.
    Mit dieser Streitmacht beherrschte Kelamar Tesson den Gerichtssaal und die Verliese, in denen weitere seiner Schüler und die anderen Mitglieder der Mannschaft seiner GOLAVA gefangen waren. Auf den Bänken vor ihm saßen vierzig Linguiden. Es waren die wichtigsten Männer und Frauen von der GOLAVA. „Angesichts der Vorfälle der letzten Tage ergibt sich die Tatsache, daß ich niemandem mehr vertrauen kann. In einer solchen Situation bin ich gezwungen, nicht nur die Funktion des Richters auszuüben, sondern auch noch die der Verteidiger und die des Anklägers zu übernehmen."
    Er verlas die Namen der Angeklagten im Saal und fügte hinzu: „Sie alle werden beschuldigt, gegen mich, den Friedensstifter Kelamar Tesson, gemeutert und mir den Gehorsam verweigert zu haben."
    Er rief Maresreth Trheer auf. „Ich habe mir nichts vorzuwerfen", sagte der Kommandant der GOLAVA. Da ihm die Hände hinter dem Rücken zusammengebunden waren, hatte er einige Mühe, sich von seinem Platz zu erheben. Als er stand, bot er jedoch das Bild eines stolzen und selbstbewußten Linguiden. „Du hast mir den Gehorsam verweigert und andere Mitglieder der Mannschaft dazu aufgefordert, es dir gleichzutun", rief der Friedensstifter zornig. Er hatte kurze, rote Haare. Von der Statur her und von der Art, sich zu bewegen, hatte er eine gewisse Ähnlichkeit mit Reginald Bull. Unter dem Einfluß der 5-D-Impulse seines Zellaktivators hatte sich sein Geist verwirrt. Sein Talent als Friedensstifter hatte er verloren. Jetzt ging es ihm nur noch darum, seinen Willen durchzusetzen und von anderen anerkannt zu werden.
    Er spürte, daß er sich verändert hatte, wollte jedoch nicht zugeben, daß sein Zustand auf den Zellaktivator zurückzuführen war. Ebenso wie die anderen Aktivatorträger wußte er von der Initiative Dorina Vaccers und von ihrer Empfehlung, die Zellaktivatoren abzugeben. Er dachte nicht daran, so etwas zu tun. Er war entschlossen, um das Gerät zu kämpfen.
    Er gefiel sich in seiner neuen Rolle. Er genoß es, Macht zu haben und Macht ausüben zu können.
    Im Gegensatz zu früher war er jedoch hungrig nach Anerkennung. „Darf ich dazu etwas sagen?" fragte Maresreth Trheer. „Ich habe den Gehorsam verweigert, weil ich nur auf diese Weise in der Lage war, dein Leben zu erhalten. Hätte ich es nicht getan, wäre die GOLAVA verloren gewesen - und wir alle mit ihr. Auch du."
    Kelamar Tesson preßte die Lippen zusammen. Die Antwort des Kommandanten schmerzte ihn, enthielt sie doch eine gehörige Portion Kritik. Maresreth Trheer hatte vor aller Öffentlichkeit erklärt, daß seine Befehle falsch gewesen waren und die GOLA-VA mit ihrer Mannschaft ins Verderben geführt hätten. „Das Gericht hat deine Erklärung zur Kenntnis genommen, kann sich deiner Meinung aber nicht anschließen", erwiderte er. „Der Kommandant eines Raumschiffs hat seinem Oberbefehlshaber unbedingten Gehorsam zu leisten. Immer und unter allen Umständen. Er kann nicht beurteilen, aus welchen Gründen Befehle erteilt werden und zu welchen Konsequenzen sie führen."
    Er nahm ein schwarz eingebundenes Buch, hielt es hoch und ließ es fallen, so daß es flach und laut dröhnend auf den Tisch fiel. „Kommen wir zum Urteil!" rief er. „Nein", protestierte der Kommandant. „Nicht so schnell. Das Urteil gegen mich ist von grundsätzlicher Bedeutung, da alle weiteren Urteile, die noch folgen, sich darauf beziehen. Keiner von der Mannschaft der GOLAVA und keiner deiner Meisterschüler kann hoffen, gerecht geurteilt zu werden, wenn die Verhandlung gegen den Kommandanten nicht mit größter Sorgfalt geführt wird."
    „Das wurde sie", behauptete der Friedensstifter, der in dem Widerspruch eine erneute Kritik am Verfahren und an ihm

Weitere Kostenlose Bücher