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1590 - Operation Unsterblichkeit

Titel: 1590 - Operation Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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selbst sah. „Ich komme zum Urteil."
    Die Angeklagten sprangen auf und protestierten lauthals. Sie schrien wild durcheinander, bis die Überschweren brutal eingriffen. „Die Angeklagten haben Widerstand gegen die Staatsgewalt geleistet", verkündete Kelamar Tesson, als es wieder ruhig im Saal war. „Das Gericht verurteilt jeden von ihnen zu einem Jahr Zwangsarbeit.
    Jede weitere Aktion der Art, wie wir sie eben erlebt haben, hat automatisch jeweils ein weiteres Jahr Zwangsarbeit zur Folge."
    Er hob das Buch und ließ es abermals auf den Tisch herabfallen. „Das Urteil gegen Maresreth Trheer!" rief er und machte sich einige Notizen. Dann blickte er den Kommandanten seines Raumschiffes zornig an. „Tod in der Desintegrationskammer! Das Urteil ist sofort zu vollstrecken. Der nächste!"
    Die Überschweren packten Maresreth Trheer, der sich heftig wehrte, und schleppten ihn zu einer mit roten Symbolen versehenen Tür. „Nein!" schrie der Kornmandant. „Das darfst du nicht tun!"
    Kelamar Tesson kannte keine Gnade. Er gab den Pariczanern ein Zeichen. Einer von ihnen öffnete die Tür, die anderen stießen Maresreth Trheer in die dahinter liegende Kammer. Nachdem sie die Tür zugeschlagen hatten, blitzte es kurz auf. Als sie die Tür danach zur Kontrolle öffneten, befand sich nur noch ein wenig Staub darin.
    Er wurde durch Spalten im Boden abgesogen. „Kommen wir zum nächsten", sagte Kelamar Tesson. „Ich rufe den Stellvertretenden Kommandanten ..."
    Eine schlanke, zerbrechlich wirkende Gestalt schob sich an den Überschweren vorbei. Sie hatte feuerrotes Haar, das sie im Gesicht geflammt gestylt hatte, so daß die Haarsträhnen wie die Strahlen einer Sonne aussahen. „Halt! Nicht weiter!" forderte die junge Frau. Sie war die jüngste und die berühmteste unter den Friedensstifterinnen, und das war wohl auch der Grund dafür, daß die Überschweren sie so ohne weiteres durchgelassen hatten. „Dorina Vaccer", sagte Kelamar Tesson überrascht. Er wirkte plötzlich sehr unsicher. „Ich bin gekommen, um die Angeklagten zu verteidigen", eröffnete sie ihm. Sie sprach wie gewöhnlich leise, aber sehr ausdrucksvoll. Dem Bann ihrer rauchigen und kehlig klingenden Stimme schien sich niemand im Saal entziehen zu können. Ein Raunen ging durch die Reihen der Angeklagten, und die Mienen vieler hellten sich auf. Die Männer und Frauen schöpften neue Hoffnung. „Du bist hier als Verteidigerin der Angeklagten?" stieß Kelamar Tesson hervor. „So ist es", erwiderte sie. „Wo ist Kommandant Maresreth Trheer?"
    Kelamar Tesson deutete auf die Tür mit den roten Symbolen. „Er ist soeben hingerichtet worden", antwortete er.
    Dorina Vaccer blickte ihn entsetzt an. Sie schien nicht fassen zu können, was geschehen war.
    Langsam wich sie vor Kelamar Tesson zurück, bis sie einen blauen Stuhl erreichte. Es war der Stuhl, der für die Verteidigung vorgesehen war. „Das ist ungeheuerlich", sagte sie. „Darüber werden wir zu reden haben."
    Sie spürte deutlich, daß sie bei ihm nicht die erhoffte Wirkung erzielte. Sie hatte sich auf ihr Talent verlassen, und sie hatte sich bereits sicher gefühlt, als sie die Reaktion der Angeklagten registriert hatte.
    Doch nun wurde ihr klar, daß es darauf nicht ankam.
    Einzig und allein die Wirkung auf Kelamar Tesson zählte. Wenn es ihr nicht gelang, ihn in positivem Sinn zu beeinflussen, würde sie nicht erreichen, daß er den Zellaktivator ablegte, und sie selbst würde in größte Gefahr geraten. „Nun gut", sagte Kelamar Tesson. „Du willst also die Angeklagten verteidigen. Das Gericht erkennt dich als Verteidigerin an, macht dich aber gleichzeitig darauf aufmerksam, daß du die Würde des Gerichts zu achten hast. Es ist nicht weit vom blauen Stuhl der Verteidigung zu dem grauen der Angeklagten. Schon mancher hat sich unversehens auf einem Stuhl wiedergefunden, auf dem es sich nicht sonderlich bequem sitzen läßt."
    Sie verstand die Drohung. Kelamar Tesson würde sie anklagen und zum Tode verurteilen, wenn sie einen Fehler machte.
    Listig lächelnd, blickte er sie an, überzeugt, sie in eine Falle getrieben zu haben, aus der es keinen Ausweg mehr gab.
    Dorina Vaccer hatte Mühe, ihre Haltung zu wahren. Wieder einmal mußte sie erleben, daß ein Friedensstifter durch den Zellaktivator vollkommen in seinem Wesen verändert worden war. Kelamar Tesson war offenbar bereit, eine Schreckensherrschaft zu errichten und seinen Willen rücksichtslos durchzusetzen.
    Sie hatte nicht damit

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