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1590 - Prophet der Hölle

1590 - Prophet der Hölle

Titel: 1590 - Prophet der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Lautsprecher an, damit ich mithören konnte. Mein Kollege hatte bestimmt nicht angerufen, um einen netten Abend zu wünschen.
    Das traf auch zu. Nicht nur Bill bekam große Ohren, als er die ersten Worte hörte.
    »Bei uns im Revier sind Meldungen von Leuten eingetroffen, die Wölfe gesehen haben wollen.«
    »Bitte?«
    »Ich sage Ihnen nur, was ich gehört habe.«
    Bill wollte es nicht glauben. Er brachte sein Gegenargument vor.
    »Vielleicht waren es nur Hunde. In der Dunkelheit kann man sich leicht täuschen. Und Wölfe hier bei uns? Das halte ich für recht unwahrscheinlich.«
    »Habe ich den Leuten auch gesagt. Es hat ja nicht nur einer angerufen. Wir haben hier gleich drei Anrufe mit dem fast gleichen Inhalt entgegennehmen dürfen. Und das hat uns schon recht misstrauisch gemacht. Ich wollte es Ihnen auch nur sagen, damit Sie keine großen Augen bekommen, wenn plötzlich so ein Tier in Ihrem Garten auftaucht und über das Grundstück schleicht.«
    »Keine Sorge, Mr. Peters, ich werde die Augen offen halten.«
    »Gut. Dann wünsche ich noch einen angenehmen Abend. Und grüßen Sie Ihre Frau.«
    »Werde ich machen. Danke für Ihren Anruf.«
    »Keine Ursache.«
    Bill Conolly legte den Hörer auf, strich durch sein Haar, runzelte die Stirn und blickte mich an.
    »Was hältst du von der Sache, John?«
    »Ungewöhnlich ist es schon.«
    »Auch unmöglich?«
    »Haben wir dieses Wort nicht aus dem Sprachschatz gestrichen?«
    »Dann glaubst du deinem Kollegen?«
    Ich wiegte den Kopf. »Im Prinzip überwiegt die Skepsis. Ich habe zwar gehört, dass sich die Tiere auch in Europa vermehren, aber nicht bei uns auf der Insel.«
    Bill startete sofort die nächste Frage, deren Inhalt mich nicht überraschte. »An Werwölfe denkst du dabei nicht?«
    »Nein, noch nicht.«
    »Ich lasse die Möglichkeit nicht außer Acht, das will ich dir nur sagen. Diese Botschaft hat mich schon beeinflusst, auch wenn du mich auslachst.«
    »Das tue ich nicht, Bill. Man kann zu dem Anruf stehen wie man will, ich denke, wir sollten die Warnung ernst nehmen und uns mal auf deinem Grundstück umschauen. Im vorderen und auch im hinteren Teil. Ist das okay?«
    »Ich habe nichts dagegen. Ich finde es nur ungewöhnlich, dass dieser Anruf uns ausgerechnet an diesem Abend erreicht hat, wo eine ganze Menge nicht so ist, wie es sein sollte.«
    Das hielt ich zwar für übertrieben, sagte allerdings nichts und ging hinter Bill her in den geräumigen Flur, der bis zum Eingangsbereich führte.
    Wir gingen an herbstlichen Dekorationen vorbei, mit denen Sheila ihr Heim geschmückt hatte. Das Haus wurde am Eingang von Kameras überwacht. Auf dem Monitor sahen wir nichts, und Bill Conolly zog entschlossen die Eingangstür auf.
    Ich schaute über seine rechte Schulter hinweg.
    Beide sahen wir die gleiche Szene.
    Nicht mal zwei Meter von uns entfernt stand ein Wolf und glotzte uns aus seinen kalten gelben Lichtern an…
    ***
    Dick Rubin hielt den Atem an!
    Damian stand von ihm aus gesehen leicht erhöht, und es schien nur seinen angeleuchteten Kopf zu geben. Der übrige Körper schien mit der Dunkelheit zu verschmelzen.
    Das Bild war so unwirklich, dass Rubin es kaum glauben konnte. Auf der einen Seite gab es den Wald, auf der anderen das hässliche Gesicht.
    Die Fratze, die er auch auf dem Bildschirm gesehen hatte und die auf den Namen Damian hörte.
    Rubin schloss für einen Moment die Augen und wünschte sich, dass alles nur ein Traum war. Aber es war kein Traum. Das sah er, als er die Augen wieder öffnete. Alles war echt, was ihm hier geboten wurde, und auch die Wölfe gehörten dazu.
    Die Zeit war für Rubin nebensächlich geworden. Sie verging, doch er wusste nicht, ob er Sekunden oder Minuten auf dem Fleck stand und nichts sagte.
    Bis er die Stimme hörte, die ihn aus seiner Erstarrung riss. Sie musste man als menschlich ansehen, obwohl sie so hart und metallisch klang, als wäre sie von einem Computer produziert worden.
    »Wolltest du deinem Schicksal entkommen?«
    Rubin zuckte zusammen.
    »He, antworte! Wolltest du mir entkommen?«
    Dick schüttelte den Kopf, obwohl er es nicht so meinte. Er wusste überhaupt nicht mehr, wie es weitergehen sollte. Was immer er auch unternahm, es konnte nur falsch sein.
    Dann konnte er doch sprechen, worüber er selbst überrascht war.
    »Bitte, ich habe dir nichts getan. Ich bin doch - ich habe doch nur gespielt, aber das ist…«
    Damian unterbrach ihn. »Das interessiert mich nicht. Du kommst mit zu den anderen

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