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1590 - Prophet der Hölle

1590 - Prophet der Hölle

Titel: 1590 - Prophet der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Zusammenhang gab.
    »Du könntest recht haben, John«, flüsterte Bill. »Vielleicht ist er tatsächlich ein Bote, den man uns bewusst auf den Hals geschickt hat.«
    »Du sagst es. Und da bleibt nur Damian.«
    »Hm, dann sind wir also in den Dunstkreis des Propheten geraten. Er hat uns ein böses Ende versprochen und ist jetzt dabei, es in die Wege zu leiten.«
    »Nur bei uns?«
    »Weiß ich nicht«, flüsterte Bill. »Ich bin nur gespannt, was passiert, wenn wir auf den Wolf zugehen. Ich habe meine Waffe im Arbeitszimmer. Was ist mit deiner Beretta?«
    »Keine Sorge.«
    »Dann gehe ich jetzt.«
    Das passte mir nicht. Ich hielt meinen Freund zurück und flüsterte: »Lass mich gehen. Ich kann mich verteidigen, sollte er angreifen. Möglieherweise ist es auch nur ein Tier, das aus dem Zoo ausbrach und sich nun verlaufen hat, sodass wir mit unseren Überlegungen völlig falsch liegen.«
    »Daran habe ich auch schon gedacht.«
    Für mich war die Sache klar. Ich dachte auch nicht daran, wie ein Ölgötze herumzustehen, und wollte endlich wissen, wie es weiterging und ob der Wolf etwas unternahm.
    Den ersten Schritt ließ er mich gehen. Als ich den zweiten ansetzte, veränderte sich seine Haltung. Der Körper straffte sich und schien dabei zu wachsen. Ob das ein Zeichen für den Angriff war, wusste ich nicht. So gut kannte ich mich bei diesen Tieren nicht aus, die ja eigentlich recht scheu waren.
    Ich zog meine Beretta noch nicht, weil ich den Wolf nicht durch eine falsche Bewegung reizen wollte. So schob ich mich noch näher an ihn heran. Ich stand noch auf den Stufen vor der Tür, als das Tier reagierte.
    Es zuckte plötzlich in die Höhe. Das war ein Sprung, denn seine Füße lösten sich vom Boden. Ich rechnete damit, dass es mich anspringen würde, und war bereit, mich zu verteidigen.
    Doch der Wolf tat es nicht. Er warf den Kopf zurück und gleichzeitig seinen Körper zur Seite.
    Einen Moment später rannte er weg. Da nur in der unmittelbaren Nähe des Hauses Licht brannte, sah ich ihn wie einen lang gestreckten Schatten über den Rasen huschen und am Ende des Grundstücks im Buschwerk verschwinden, aus dem er auch nicht wieder auftauchte.
    Ich drehte mich zu meinem Freund um.
    Bill sah aus wie eine Statue. Nur den Kopf schüttelte er. Sein Gesichtsausdruck sprach Bände. Er hatte den Mund geöffnet, aber das Lachen war ihm in der Kehle stecken geblieben.
    »Jetzt verstehe ich gar nichts mehr. Du, John?«
    Ich konnte nur mit den Schultern zucken.
    »Wir haben ihm nichts getan«, sagte Bill. »Trotzdem ist er fluchtartig abgehauen. Was steckt dahinter?«
    Auch diesmal blieb ich Bill eine Antwort schuldig. Ich ging noch zwei Schritte nach vorn und schaute den Weg hinab, der zur Toreinfahrt des Grundstücks führte. Bill hatte jetzt die volle Beleuchtung eingeschaltet, aber das Tier war längst verschwunden. Es gab keinen Schatten mehr, der durch die Lichtinseln gehuscht wäre.
    Ich ging ins Haus zurück.
    Mit einem nachdenklichen Ausdruck im Gesicht schloss der Reporter die Tür und erklärte mir sofort, was ihn bedrückte.
    »Das war erst die Vorhut, John.«
    »Du glaubst, dass wir noch einmal Besuch bekommen?«
    »Damit rechne ich fest. Und dann kann es auch sein, dass es kein Einzelgänger mehr ist. Der hat vielleicht nur die Lage gecheckt. Außerdem hat der Officer Peters von mehreren Wölfen gesprochen, die Leute gesehen haben wollen. Aber sicherlich haben sich die Tiere nicht so verhalten wie hier bei uns.«
    »Das denke ich auch.«
    »Und der Grund ist das Versprechen des Propheten.« Bill nickte heftig.
    »Davon bin ich überzeugt.«
    »Und wo willst du ansetzen?«, fragte ich ihn. »Wie sollen wir an diesen Damian herankommen?«
    »Das wird gar nicht nötig sein. Er wird sich um uns kümmern, denke ich mal.«
    Da musste ich Bill zustimmen. Der Besuch des Wolfs war so etwas wie ein Anfang gewesen. Es würde weitergehen, das war immer so. Jetzt standen wir im Visier.
    Im Arbeitszimmer angekommen, setzte sich Bill auf die Schreibtischkante.
    »Was kann er nur von uns gewollt haben?«
    »Wenn du weiterhin bei deiner Meinung bleibst, dass dieser Prophet in einem direkten Zusammenhang mit unserem Besucher steht, dann müsste noch etwas passieren. Was wir erlebt haben, das war ja nichts.«
    »Klar, das war harmlos. Trotz des Wolfes. Ich habe mich nicht mal bedroht gefühlt.« Bill runzelte die Stirn. »Allerdings frage ich mich, was noch folgt.«
    »Warten wir es ab.«
    »Dann willst du weiterhin hier bei mir

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