1594 - Flugziel Dorifer
Aktivator nicht mehr trug, ermüdete er viel zu rasch. Immer, wenn es darauf ankam ...
Auf der anderen Seite war er ein bißchen menschlicher geworden. Und hätte der Verlust des Geräts nicht sein Leben bedroht, er hätte sich vielleicht sogar darüber freuen können.
Nach einer Weile fragte er: „Denkst du denn, Voltago ist nicht unser Freund?"
„Meiner ganz gewiß nicht. Und deiner, Rhodanos? Ich weiß es nicht. Ich halte es für möglich, daß er dich nur benutzt. Er will ein Ziel erreichen."
„Ja, soweit habe ich auch schon gedacht. Doch ich glaube daran, daß unsere Ziele dieselben sind."
„Meine Planhirnberechnungen sagen, daß du wahrscheinlich recht hast. Aber was, wenn nicht?"
„Ich habe keine Ahnung, Tolotos. Wirklich nicht. Ich hatte anfangs selbst kein gutes Gefühl. Was mußte ich alles anstellen, um ihm zumindest für ein paar Stunden zu entkommen! Inzwischen glaube ich allerdings, daß er auf unserer Seite ist. Er hat nur eine etwas ... seltsame Auffassung von seinem Job."
Den Rest der Ruhepause nutzte er dazu, sich im Schlaf zu entspannen.
Der Haluter weckte ihn. Gemeinsam Verließen sie die Kabine. Bereits im Gang wunderte sich Rhodan, daß keine Schäden mehr erkennbar waren doch auch in der Zentrale entdeckte er nicht die geringste Spur der Auseinandersetzung. Die TARFALA verfügte über gute Mechanismen zur Selbstreparatur. „Wir sind gleich da", erklärte Voltago anstatt einer Begrüßung. „Eine Minute noch."
Erstmals erwachte in Rhodan die Spannung. Atemlos wartete er das Ende der Überlichtetappe ab.
Zwanzig Sekunden, zehn; dann plötzlich erschienen rund um das Dreizackschiff die fernen Sterne.
Weit entfernt erkannte er die Formation der Galaxis Absantha-Shad, halb verdeckt dahinter Absantha-Gom und weitere Galaxien.
Und in unmittelbarer Nähe stand eine einsame Irrläufer-Sonne. Ihre Farbe war ein dunkles Rot; man konnte sich denken, daß der Stern schon seit vielen Millionen Jahren allein seine Bahn zog.
Solche Sterne gab es im Leerraum ab und zu. Sie waren selten, aber nicht so sehr, daß ihre Entdeckung eine Sensation vermuten ließ. Die Ortung machte keine Planeten, keine Raumschiffe aus. „Nun, Voltago? Warum hast du uns hierhergeführt?"
„Wartet es ab."
Die TARFALA ging nahe an die Sonne heran. Dann erst erkannte Rhodan auf den Ortungsschirmen einen Reflex, den er nicht zu deuten wußte. Und Paunaro dachte nicht daran, seinen Gasten an Bord weitere Informationen zukommen zu lassen - sofern er welche besaß. Mit aller Vorsicht gingen sie näher. Nichts wies darauf hin, daß von diesem seltsamen Objekt Gefahr drohte. Wenn man den Anzeigen trauen durfte, besaß es die Form einer Kugel von zehn Kilometern Durchmesser. Es war unsichtbar und wies keine meßbare Masse auf. Lediglich die Hyperorter zeigten, daß dort vorn etwas existierte.
Paunaro glich die Fahrt des Dreizackschiffs der Umlaufbahn des Reflexes an. Der Abstand betrug lediglich ein paar Kilometer. „Was soll das sein?" grollte Tolot. „Hast du deswegen den Aufstand gemacht?"
„Ja", antwortete Voltago mit feierlicher Stimme. „Die Sonne trägt den Namen Sacas'si. Dieses Objekt ist der Hort. So hat mein früherer Herr Taurec es genannt..."
„Taurec?" fiel ihm Rhodan ins Wort. „Du willst sagen, du bist mit Taurec schon einmal hiergewesen? „ „Nein. Ich kenne lediglich die Berichte. Er war allein an diesem Ort."
„Nur hier, Voltago? Nein ... Dann war er auch in DORIFER!"
„Ja."
Rhodan spürte, wie Erregung seinen Hals zuschnürte. Bisher hatten sie zwar gewußt, daß der Kosmokrat DORIFER hatte aufsuchen wollen. Daß es allerdings der mindestens zweite Besuch gewesen wäre, warf ein gänzlich anderes Licht. „Und wann war das?"
„Vor etwas mehr als 700 Jahren eurer Zeitrechnung."
„Also zu dem Zeitpunkt", folgerte Rhodan, „als das Kosmonukleotid dichtgemacht hat. Als es zum DORIFER-Schock kam."
„Auch das ist richtig. Aber es steht mir nicht zu, näher Auskunft zu geben. Taurec trug mir lediglich auf, dich zum Hort zu führen. Es wird Zeit, Perry Rhodan."
„Zeit wofür?"
„Der Prinz der Schmetterlinge wartet... Schließe deinen SERUN und fliege zu ihm. Ich bin sicher, er wartet schon voller Sehnsucht."
„Auf mich? Woher sollte dieser ominöse Prinz von mir wissen?"
„Er wartet nicht auf dich speziell. Er wartet auf einen Erlöser. Es ist für ihn ohne Bedeutung, wer das sein wird."
„Dann schicke ich Tolot."
„Nein! Du sollst es sein! Und niemand wird dich begleiten.
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