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1594 - Flugziel Dorifer

Titel: 1594 - Flugziel Dorifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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des Gleiters gab ihm eine Vorstellung, wie es unten aussah.
    Nach einiger Zeit erreichte er Berggelände.
    Rhodan landete den Gleiter in einem Tal, willkürlich abseits aller Siedlungen. Das Wetter draußen hatte sich etwas gebessert, der Regen hatte nachgelassen und war in feinen, nieselartigen Niederschlag übergegangen.
    Was nun? Er konnte den Gleiter nicht stehenlassen, wenn er seine Spur verwischen wollte. Also klemmte er die Energieversorgung des Autopiloten wieder an. „Du fliegst eine Stunde lang nach Westen", befahl er. „Anschließend kehrst du über das Meer nach Groß-London zurück."
    „Ich habe verstanden."
    Er selbst stieg aus und ließ den Gleiter zurück. Nun war er allein, ohne Orientierung und ohne Vorstellung, wo die nächste Siedlung lag. Der Untergrund war eine nasse Wiese. Er wartete ab, bis sich seine Augen an das geringe Restlicht gewöhnt hatten, dann stapfte er in eine beliebige Richtung los.
    Die Positionslichter des Gleiters verschwanden rasch im Nieselregen.
    Nach zwei Stunden Fußmarsch durch die Täler erreichte er schroffe Felsen. Hier suchte Rhodan einen Unterschlupf. Er zog seine Kleider aus, legte sie zum Trocknen auf die Felsen der Höhle und kauerte sich zitternd zusammen.
     
    *
     
    Die Sonne schickte schwache Strahlen über den Horizont. Dennoch bedeuteten sie für den frierenden Mann eine Wohltat. Er reckte sich und schüttelte die Steifheit aus den Gliedern. Der Regen hatte aufgehört. Empfindlich kalt war es auch jetzt noch; doch zumindest mit seiner Stimmung ging es aufwärts.
    Auf seiner eigenen Welt war er zu Gejagten geworden, oder zumindest fühlte er sich so. Dabei wußte er nicht einmal, ob es diesen Verfolger wirk lieh gab. Wissen jedoch mußte er es unter allen Umständen. Kein Hanseagent konnte ihm helfen, seine Freunde nicht, nicht einmal der scheinbar allmächtige NATHAN.
    Aber Rhodan verließ sich ohnehin am liebsten auf sich selbst. War es Dummheit, diesen Aufwand zu treiben? Vielleicht, dachte er. Auf der anderen Seite mußte er wissen, woran er War. Bei dem, was er plante, konnte er keinen Verfolger dulden.
    Er zog seine klammen Sachen an und trat ins Freie.
    Ringsum ragten Berge bis zu zweihundert Meter Höhe auf. Darunter waren schroffe Brüche, so wie dieser, doch den größten Teil der Landschaft bildeten tiefgrüne Wiesen und kleine Wälder.
    Wahllos machte sich Rhodan auf den Weg. Er hielt grob nördliche Richtung. Zunächst einmal mußte er Nahrung finden, dann konnte man weitersehen. Seinen Durst stillte er aus dem nächstbesten Bach. Das Wasser schmeckte süßlich und war ebenso klar wie das, was in Terrania aus dem Spender floß. Gegen Mittag entdeckte er an einem Abhang eine Schafherde. Lediglich die Größe stimmte mit dem Bild, das er hatte, nicht überein. Diese Schafe waren zwei Meter groß, trugen dichte Wolle und schenkten dem Besucher nicht die geringste Beachtung.
    Auf der höchsten Stelle der Umgebung saß eine Gestalt.
    Rhodan machte sich auf den Weg.
    Als er oben ankam, keuchte er. „Guten Tag. Mein Name ist Perry. Kann ich Von dir zu essen bekommen?"
    „Sicher." Der Mann reichte ihm die Hand und betrachtete ihn ungeniert. Seine Kleidung war einfach, an einer Stelle sogar ausgebessert. Die Haut ließ auf einen alten Mann schließen, wirkte aber trotz der tiefen Falten braun und gesund. „Komm."
    Der andere führte ihn auf die andere Seite des Berges. Dort stand auf einem Kiesfundament eine Holzhütte. Rhodan folgte ihm ins Innere und fand eine Mischung aus modernster Technik und primitiver Lebensart vor. Aus einem Kühlschrank reichte ihm der Mann Brot, etwas Fruchtsaft und eine Paste, die aus Fleisch hergestellt war. „Setzen wir uns."
    Rhodan und der Mann nahmen auf einfachen Stühlen Platz. „Ich habe dich schon seit einer Stunde kommen sehen. Mein Name ist übrigens Morgent. Ich bin Hyper-Physiker. Das hier ist mein Refugium - hier denke ich nach, und niemand stört mich."
    Rhodan lächelte. „Außer mir", nuschelte er mit vollem Mund. Selten hatte ihm eine Mahlzeit so köstlich geschmeckt. „Ja...", antwortete Morgent gedehnt. „Aber du bist zu Fuß hier, nicht wahr? Deshalb bist du mir willkommen. Bleibe so lange, wie du willst."
    „Danke. Ich habe die Absicht, dein Angebot anzunehmen. Es könnte allerdings sein, daß noch eine zweite Person hier auftaucht."
    Morgent reagierte kaum. Nur der Blick seiner Augen hob sich, bis er direkt Rhodans Gesicht fixierte. „Und dann? Wenn er wirklich kommt?"
    „Ich weiß es nicht.

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