1595 - Blick in die Zukunft
entweichen. Warum in unseres?
Der Prinz der Schmetterlinge lachte zunächst mit schmerzhafter Intensität, dann voller Mitleid.
Weil das Koagulat einen Gegenpol gefunden hat, Perry Rhodan, erklärte er. Du weißt jetzt, was ich meine?
Einen Gegenpol, ja ... Du sprichst von ES!
So ist es. Es könnte sein, daß erst Taurecs Manipulationen ES zu einem Gegenpol gemacht haben. Vielleicht liegt die Ursache auch darin, daß so viele der möglichen Zukünfte Informationen über ES enthalten. Ich kann das von hier aus nicht erkennen. Aber es ist auch ohne Bedeutung. Die Psiqs werden sich entladen. Und ES ist das Ziel, das sie nicht verfehlen können.
Rhodan starrte voller Entsetzen auf die gigantische Wolke. Die Psiqs verblaßten immer mehr.
Dabei rückten sie mit jeder Sekunde näher zusammen. Hätte er es nur verhindern können - doch das, was er zu sehen bekam, war im Grunde längst passiert.
Und dann waren die blassen Farben von einer Sekunde zur anderen ganz verschwunden. Nur noch das Grün des Hintergrunds leuchtete.
Kannst du sie verfolgen, Prryns? Nein. Ihr Ziel liegt außerhalb von DORIFER. Dorthin reicht meine Macht nicht.
Aber gibt es nicht irgendwo ein Psiq, in dem wir verfolgen können, was genau mit ES geschah?
Ganz sicher gibt es das.
Also - suchen wir danach!
Das werden wir nicht tun, Perry Rhodan. Ich habe die letzten meiner Kinder aus dem Wolkenland entlassen.
Nur die, die dein Bewußtsein und das des Nakken tragen, bleiben mir noch.
In diesem Augenblick rissen die Schmetterlinge sie aus der Innenwandzone heraus. Sie tauchten in die belebteren Regionen DORIFERS ein; bis sich irgendwann der Umriß der TARFALA aus dem Reigen schälte.
Doch Rhodan erlebte die Vereinigung von Geist und Körper nicht bewußt mit. Er spürte nur noch die jubelnde Flucht der Dunstwesen.
Rhodan hatte die Wahrheit gesehen, daran hegte er keinen Zweifel. Von diesem Augenblick an tappte er nicht mehr völlig im dunkeln. Zumindest den Ansatz einer Spur hatte der Terraner nun aufgenommen; und er hatte nicht die Absicht, den Faden wieder loszulassen.
Demnach ist das die Information, die du gesucht hast?
Ja, Prryns, antwortete er. Aber es ist keine Lösung.
Eine Lösung habe ich nie versprochen. Wenn du gerecht bist, wirst du das anerkennen. Meine Leistung war gut.
Ich erkenne es an.
Dann, Perry Rhodan, bin ich frei ...
Lange Zeit herrschte in seinem Geist Stille. Er öffnete die Augen und schaute sich in der Zentrale um. Tolot und Voltago standen da, wartend, vielleicht besorgt. „Wie lange hat es diesmal gedauert?" fragte er. Seine Stimme klang kratzig, die Lider waren ein bißchen verklebt. „Zwölf Stunden, Rhodanos!" erklärte der Haluter mit fast ungedämpfter Stimme. „Beim nächstenmal sage uns vorher, worauf wir uns einzurichten haben! Sonst werde ich ernstlich unruhig!"
Rhodan verzog aufgrund der Lautstärke schmerzgepeinigt das Gesicht. „Es wird kein nächstes Mal geben, Tolotos."
„Dann weißt du jetzt, was du wissen mußt?" mischte sich Voltago ohne hörbare Erregung ein. „Ich habe keine Ahnung. Wir werden darüber nachdenken."
Doch er hatte keine Gelegenheit mehr, den Freunden zu berichten. In seinem Kopf brach eine Hölle los, wie er sie nie vorher erlebt hatte. Die Schädelknochen schienen sich auszudehnen, bis sie das gesamte Dreizackschiff umfingen. Ungeheure Schmerzen erfüllten ihn.
Ich bin frei! Frei! jubelte der Prinz der Schmetterlinge. Ich kehre in die Multisphäre zurück, aus der ich stamme ... Das Wolkenland kehrt zurück!
Rhodan versuchte, sich im Geist die Ohren zuzuhalten, doch es war unmöglich. Nur seine Mentalstabilisierung verschaffte ihm Distanz zum Prinzen. Sonst hätte er den Verstand verloren.
Frei ... Ich suche meine Kinder, Perry Rhodan! Wir werden uns nicht wiedersehen. Aber ich wünsche dir Glück. Deine Superintelligenz hat für mich keine Bedeutung. Ich war ein erzwungener Weggefährte! Ich werde niemandem je wieder Vertrauen schenken, der mich betrügen könnte ... Auch wenn du anders warst, Terraner!
Der Prinz der Schmetterlinge verstummte.
In Rhodans Kopf baute sich eine ungeheure Spannung auf. Zitternd starrte er auf Paunaro und Voltago, die sich unter Krämpfen am Boden wälzten. Sogar Voltago, der Unbesiegbare ... Die Spannung war psionischer Natur.
Er spürte, daß sie ein Werk des Prinzen war. Und gleichzeitig wußte er, daß er die Spannung überleben würde.
All das aufgestaute Potential entlud sich im Bruchteil einer Sekunde. Aus seinem Geist
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