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1596 - Dämonengold

1596 - Dämonengold

Titel: 1596 - Dämonengold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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rollte. Sein Gehirn war noch benebelt.
    Er wusste, dass er an Deck gehört hätte, aber das war in seinem Zustand nicht zu schaffen.
    Im Liegen musste er sich übergeben. Er versuchte auf die Beine zu kommen, aber auch das schaffte er nicht. Die Bewegungen waren einfach zu stark und für ihn auch nicht auszugleichen.
    Immer wieder wurde er auf den Boden geschleudert und rutschte quer durch seine Kabine.
    Im Liegen schaute er zu den Fenstern hoch. Dahinter sah er nur eine graue Wand aus Wasser, die mit ungeheurer Wucht das Schiff durchschüttelte, als wäre es nur eine Nussschale.
    Orlando Conti hatte schon viele Stürme erlebt und auch überstanden.
    Was er hier mitmachte, das stellte alles in den Schatten. Er wusste plötzlich mit einer fast tödlichen Sicherheit, dass es seine letzte Fahrt sein würde. Und es blieb ihm nur wenig Zeit, sich auf den Tod vorzubereiten.
    Das Gold! Was hatte er alles dafür gegeben. Diese schlimmen Strapazen, all die Entbehrungen, und was war das Ende?
    Er würde nichts mehr davon haben. Seine gesamte Lebensplanung war zerstört worden.
    Er raffte sich auf. Auf Händen und Füßen blieb er knien. Den Kopf hielt er gesenkt. Über sich an Deck hörte er die schrecklichen Geräusche und zwischendurch die Schreie seiner Männer.
    Orlando Conti stierte auf die Kiste. Speichel tropfte aus seinem halb offenen Mund. Dazwischen verließen krächzende Laute seine Kehle.
    Er war kein Mensch mehr. Er glich einem Tier, das gefangen war und keinen Ausweg mehr fand.
    Und plötzlich hörte er das Heulen. Es war ein Laut, den er noch nie zuvor gehört hatte. Ein Geräusch, das nicht von dieser Welt sein konnte.
    Das seinen Ursprung in den Tiefen der Hölle haben musste. Es war einfach grauenhaft und schien sich in seinen Körper hineinfressen zu wollen.
    War das der Tod?
    Kündigte er so sein Kommen an?
    Conti wusste es nicht. Er richtete sich auf, und seine Hände fanden sich tatsächlich zum Gebet.
    Die Natur war stärker. Er kam nicht mehr dazu, auch nur ein Wort auszusprechen.
    Die nächste Welle war wie ein Ungeheuer, das alles aus dem Weg räumte, was sich ihm entgegenstellte.
    Als wären riesige Hämmer dabei, auf das Heck des Seglers zu klopfen, so hörte sich das Geräusch an, das in dem Augenblick verstummte, als alles zusammenbrach.
    Er hörte noch das Krachen, das Heulen, und dann sah er nur die Wand aus Wasser. Diese Flut konnte nichts stoppen. Sie vernichtete alles, was sich ihr in den Weg stellte.
    Der Kapitän war wieder stocknüchtern geworden. Er riss noch die Arme hoch, als könnte er damit die grausame Flut stoppen.
    Mit einer urwelthaften Gewalt kam sie über ihn. Er hatte das Gefühl, von einer riesigen Pranke erwischt zu werden. Wohin ihn die Wucht schleuderte, wusste er nicht. Irgendwann bekam er keine Luft mehr und merkte auch nicht, dass er mit dem Kopf gegen eine Kante der Goldkiste stieß.
    Sein Leben war vorbei.
    Das Schiff und auch seine Besatzung wurden zur Beute einer entfesselten Natur. Die Wucht der Wellen zerschmetterte den Segler in zahlreiche Teile und schleuderte sie in Richtung Ufer. Die Menschen, die Trümmer und die Ladung.
    Auch das Gold, über dem ein Fluch lag, der vor langer Zeit gesprochen worden war…
    ***
    Das Erlebnis verfolgte Ricky Waiden seit Tagen in den Träumen. Er dachte an seinen Ausflug an der Küste entlang. Und es war immer wieder die gleiche Szene, die ihm so zu schaffen machte. Er empfand sie so stark, als würde er sie live erleben.
    Ricky Waiden wusste, dass die Stürme im Herbst immer etwas mitbrachten. Die Wellen spülten es an den Strand, als wollten sie das nicht mehr haben, das sich so lange in ihrem Besitz befunden hatte. Und da war Ricky Waiden genau richtig. Er sah sich als Strandläufer an, nicht als Strandräuber.
    Zudem war er immer dort unterwegs, wo sich kaum ein Mensch hintraute. Nicht da, wo es einfach war zu gehen, nein, sein Weg führte ihn in die felsigen Regionen der Küste, wo es nicht einmal einen schmalen Strand gab und wo die Wellen mit vehementer Wucht gegen den Fels schlugen. Das Wasser hatte sich im Laufe der Jahrhunderte in die Felsen hineingefressen und für Höhlen und Einschnitte gesorgt, die bei Sturm immer wieder voll liefen.
    Das Meer schleppte oft genug eine Beute heran, die es lange in seinen Tiefen verborgen gehalten hatte.
    Und da hatte Ricky Waiden schon manch antikes Stück gefunden, das er verkaufen konnte. Der große Wurf war ihm noch nicht gelungen, aber die Teile, die er fand, waren echt und keine

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