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1599 - So rächt sich eine Horror-Braut

1599 - So rächt sich eine Horror-Braut

Titel: 1599 - So rächt sich eine Horror-Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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noch das Licht des Tages. Durch den Wald und durch den Nebel war es stark abgeschwächt worden, sodass nicht mehr viel in die Hütte eindringen konnte.
    Dennoch war es nicht stockfinster, aber ich musste mich schon anstrengen, um etwas zu erkennen.
    Ich sah den Tisch.
    Aber ich sah noch mehr. Er war nicht leer, denn auf ihm lag eine Frau mit dunklen Haaren. Wie sie genau aussah, blieb mir verborgen. Ich sah sie da nur liegen, und dass sie sich nicht bewegte, wies darauf hin, dass man sie mithilfe des Lederriemens fixiert hatte, der sich von ihrer dunklen Kleidung nicht abhob.
    Durch das Fenster konnte ich nicht klettern. Deshalb wandte ich mich der Tür zu. Suko und Turner waren im Dunst nicht zu sehen.
    Doch ich hörte Turners geflüsterte Frage: »Haben Sie meine Frau gesehen?«
    »Ja.«
    »Liegt sie noch auf dem Tisch?«
    »Ja.«
    »Lebt sie?«
    »Ich denke schon.«
    »Dann will ich zu ihr.«
    »Nein.« Das sagte Suko. »Wir werden beide hier warten. Überlassen Sie alles John Sinclair.«
    Ich glaubte nicht, dass er sich damit zufrieden gab. Aber es gab keine bessere Möglichkeit. Das hier war mein Job. Da ich Julia Potter bisher nicht zu Gesicht bekommen hatte, musste ich davon ausgehen, dass sie in der Hütte wartete. Es gab genug dunkle Ecken, in denen sie sich verstecken konnte.
    Vor der Tür hielt ich für einen Moment an. Ich glaubte nicht, dass sie abgeschlossen war, legte die Hand auf die Klinke und bewegte sie vorsichtig nach unten.
    Ja, die Tür war offen.
    Mir fiel ein Stein vom Herzen.
    Auch wenn ich sie nicht lautlos öffnen konnte, ich schob sie nach innen und nahm sofort den Geruch nach feuchtem Holz wahr.
    Ich dachte daran, meine kleine Lampe hervorzuholen und die Dunkelheit aufzureißen, doch das drängte ich zunächst zurück und wartete darauf, dass etwas geschah.
    Julia Potter war nicht da. Oder sie hielt sich zumindest zurück. So konnte ich problemlos die Hütte betreten.
    Ich wandte mich sofort nach links, nachdem ich die Tür wieder fast geschlossen hatte. Der Tisch stand nur wenige Schritte entfernt. Die darauf liegende Frau malte sich als Schatten ab. Ich lauschte in die Stille und hoffte darauf, leise Atemzüge zu hören, damit ich endlich die Sicherheit hatte, dass sie noch lebte.
    Ja, ich hörte etwas.
    Ob das allerdings Atemzüge waren, fand ich nicht heraus. Der nächste Schritt brachte mich an den Tisch heran, auf dem der starre Körper lag.
    Ich beugte mich nach vorn, als ich hinter mir ein Geräusch und auch eine Stimme vernahm.
    »Ich wusste doch, dass wir uns wiedersehen, Sinclair…«
    ***
    Es war Julias Stimme, daran gab es keinen Zweifel. Ich war auch nicht überrascht, dass sie in der Dunkelheit gelauert hatte.
    Langsam drehte ich mich um. Ich wollte nicht von der Frau weg, die auf dem Tisch lag, konzentrierte mich aber jetzt mehr auf Julia Potter. Sie hatte sich so weit nach vorn geschoben, dass sie trotz der widrigen Lichtverhältnisse gut zu erkennen war. Umgezogen hatte sie sich nicht. Sie trug noch immer ihr hoch geschlossenes Kleid, bei dem der weite Rock auffiel. Und sie wirkte alles andere als ein normaler Mensch, denn um sie herum lief ein heller Streifen und malte ihren Körper nach. Dadurch hatte auch das Haar einen silbrigen Schimmer bekommen.
    »Und jetzt?«, fragte ich Sie lachte und sagte dann: »Eva gehört mir.«
    »Das glaubst du?«
    »Ja, sie muss sterben. Es ist eine Strafe für ihren Mann, der mich reinlegen wollte.«
    »Dazu habe ich ihn gezwungen. Du kannst sie also in Ruhe lassen. Er ist zudem nicht dein Ehemann gewesen wie Tony Foster, der ja an dein Vermögen wollte.«
    Ich setzte darauf, sie mit dieser Bemerkung abgelenkt zu haben, damit sie nicht mehr an Eva Turner dachte. Das klappte auch, denn sie sagte: »Tony ist ein arroganter Idiot gewesen.«
    »Warum?«
    »Er dachte immer, die Frauen würden nach seiner Pfeife tanzen. Das ist auch bei den meisten so gewesen, aber nicht bei mir. Da hat er sich geschnitten.« Sie legte den Kopf zurück und lachte. »Er dachte, ich wäre wie alle seine Täubchen zuvor. Er irrte sich. Ich war besser als er, denn ich bin auch besser als jeder andere Mensch, das solltest du dir hinter die Ohren schreiben.«
    »Ja, das lasse ich mal so stehen.«
    Sie deutete auf sich. »Ich habe bei allem die Regie übernommen, und das nicht nur bei Tony Foster, wenn du verstehst.«
    Ich musste zwar etwas nachdenken, kam allerdings dann auf den Trichter.
    »Meinst du damit die beiden Gräber, die hier im Wald gefunden worden

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