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16 Science Fiction Stories

16 Science Fiction Stories

Titel: 16 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: diverse
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zu konzentrieren, hatte er den plötzlichen und mächtigen Wunsch, seinen Helm vom Kopf zu reißen, die Drähte und Röhren von seinem Gesicht und der Brust zu entfernen und die Faust durch die schimmernde Scheibe des Bildschirms zu schmettern. Er riß sich zusammen, lehnte sich zurück, schloß die Augen, um sich zu entspannen. Nach einer Weile richtete er sich wieder auf, schaltete den Projektor des Mikrobuchs ab und spielte statt dessen eine Aufnahme klassischer Musik. Er liebte diese Musik. Ein paar Minuten lang erfreute er sich an ihr, aber dann stellte er fest, daß er gar nicht mehr hinhörte, daß sie ihn nicht berührte, daß er die Geräusche in seinen Ohren als Störung empfand – wie etwas, das man ertragen mußte. Mit einer heftigen Bewegung seiner linken Hand stellte er sie ab.
    Jurko lehnte sich zurück, sein Atem ging schwer; unbeweglich starrte er gegen die grüne, metallene Decke seiner Zelle, die dicht über seiner Nase war. Sie schien ihn niederdrücken zu wollen. Was war los? Während des Trainings hatte er mit viel schwierigeren Situationen fertigwerden müssen als mit dieser hier. Andere Männer vor ihm hatten die einsame Gefangenschaft in viel kleineren Raumkapseln überlebt, unter viel schlimmeren Bedingungen. Warum also fühlte er sich nach nur achtundvierzig Stunden so demoralisiert?
     
    Angestrengt dachte er nach, mußte sich aber eingestehen, daß er den Grund nicht kannte. Seltsame Gedanken waren ihm gekommen … Lag es vielleicht daran, daß es für ihn keinen richtigen Tag und keine richtige Nacht gab? Konnte es die Luft sein, die er atmete? Oder die Nahrung, eine Diät, die die Ärzte nach Hunderten von Experimenten für ihn zusammengestellt hatten und die er jetzt kaum herunterzuschlucken vermochte? Auf jede dieser Fragen antwortete sein Verstand mit nein. Aber er wußte, daß nicht er selbst antwortete, sondern der Wissenschaftler, der Theoretiker, der die Fragen durch ihn beantwortete.
    Irgend etwas stimmte nicht. Irgend etwas schien ihn niederziehen zu wollen. Das wußte er. Und es flößte ihm Angst ein. Er mußte an Pflanzen denken, die dem Boden entrissen waren und allmählich verdorrten. Was war es aber wirklich? Mußte denn ein Mensch, der in den Weltraum hineinverpflanzt war, weit entfernt von der Erde und seinen Artgenossen, mußte dieser Mensch wie eine entwurzelte Pflanze verdorren?
    Er gestand sich ein, daß diese Möglichkeit gar nicht so abwegig war.
    Am Morgen des dritten Tages weckte ihn ein Signal im Kopfhörer. Mühsam richtete er sich auf und antwortete.
    Eine ihm bekannte Stimme fragte: »Zdrasvutje, Jurko. Wie geht’s?« Es war Jumascheff, der Chefpsychiater und ein alter Freund.
    »Zdrasvutje, Feodor«, antwortete Jurko. »Ich lebe noch. Alles geht so gut, wie man es erwarten kann.« Nach kurzem Schweigen antwortete Jumascheff: »Deine Stimme klingt bedrückt, Jurko – habe ich recht?«
    »Ein wenig.«
    »Hast du schon eine der Belebungstabletten aus deinem Vorrat benutzt?«
    »Ja«, antwortete Jurko. Am vorhergehenden Abend hatte er, um die Furcht in sich zu bekämpfen, zwei Amphetamin-Tabletten genommen. Die Folge davon waren drei Stunden wilder, unkontrollierbarer geistiger Aktivität gewesen.
    »Sie tun mir nicht gut«, sagte er. »Ich kann sie nicht noch einmal nehmen.«
    »Stellst du außer diesen Depressionen noch andere Symptome fest?« fragte Jumascheff ruhig.
    »Ja, zeitweise fühle ich mich furchtbar ruhelos, und dann wieder langweile ich mich entsetzlich«, sagte Jurko. »Es ist viel schlimmer als je zuvor während des Trainings, Feodor.«
    Jumascheff hielt inne, um nachzudenken. Jurko konnte ihn atmen hören. Ohne von dieser Tatsache beeindruckt zu sein, stellte er fest, daß es eigentlich eine außerordentliche Sache war, daß er hier draußen im Raum, außerhalb der Atmosphäre der Erde, hören konnte, wie in Rußland ein Wissenschaftler atmete. »Vielleicht«, bemerkte Jumascheff zögernd, »vielleicht sollten wir daran denken, dich herunterzuholen, Jurko. Was meinst du?«
    Versuchen, mich herunterzubringen, dachte Jurko. Die Verringerung der Geschwindigkeit und der Fall zurück zur Erde würde die größte Gefahr der ganzen Operation darstellen. Allein der Gedanke daran erschreckte ihn. »Nein«, entgegnete er rasch. »Noch nicht.« Er wußte, daß er aus Furcht gesprochen hatte, nicht aus sachlichen Entscheidungen heraus, und daß er eigentlich hätte ja sagen sollen.
    »Ich werde dich in sechs Stunden noch einmal fragen, Jurko«, sagte

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