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16 Science Fiction Stories

16 Science Fiction Stories

Titel: 16 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: diverse
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Jumascheff.
    »Gut.«
    Und von da an bestärkte ihn sein Stolz zu neuem Leben. Während dieses Tages, dem dritten in dem Satelliten, hielt er sich immer wieder vor Augen, daß es undenkbar war, vor weniger als sechs Tagen aufzugeben. Sechs Tage – das war das Ziel. Seine Nahrung, der Sauerstoff, sämtliche Instrumente waren so gebaut, daß er sechs Tage lang auszuhalten vermochte; er erinnerte sich daran, daß er aus Tausenden anderen für diese Aufgabe ausgewählt worden war, daß es unzählige Rubel gekostet hatte und die Anstrengungen der besten wissenschaftlichen Gehirne in ganz Rußland, um ihn hier heraufzubringen, und daß jede Stunde, die er länger im Raum weilte, den Ruhm dieses Unternehmens und dieser Leistung erhöhte. Er war ein Patriot. Ohne ein Fanatiker zu sein, glaubte er an Sowjetrußland, an die Wissenschaft, an den Fortschritt, und tief im Inneren fühlte er, daß es undenkbar war, das Vertrauen, das man in ihn gesetzt hatte, zu verraten. Und er war auch ein Offizier der Armee.
    Während dieses Tages hielt ihn eine Mischung von Stolz und anerzogener Disziplin aufrecht.
     
    Am vierten Tag bemerkte Jurko, wie sein Körper schwächer wurde. Bis jetzt hatten seine Sorgen seinem psychologischen Zustand gegolten, ein Nachlassen seiner physischen Fähigkeiten hatte er nicht verspürt. Aber jetzt wurde er zunehmend schwächer. Komischerweise hatte dies die Wirkung, ihm ein angenehmeres Gefühl als zuvor zu verschaffen. Denn er entspannte sich instinktiv und bemühte sich, sich auszuruhen.
    Er war zu apathisch, um die normalen Ablesungen vorzunehmen. Dann aber, kurz bevor die Übertragung fällig war, regte sich sein Stolz, und er war wieder fähig, klar zu denken. Es würde weder vernünftig noch patriotisch sein, bis zum bitteren Ende zu warten, dachte er. Seine Erfahrung hatte ihn ungeheuer wertvoll gemacht – aber nur wenn er lebte. Tot wäre er absolut wertlos.
    Er wußte, daß er starb – vielleicht langsam, aber ganz sicher.
    Als Jumascheff über Radio zu ihm sprach, bat er darum, heruntergeholt zu werden.
     
    Chefpsychiater Jumascheff klopfte an die Tür des Kontrollbüros und trat ein.
    Neresenko, der Kontrolloffizier, ein untersetzter, grauhaariger Mann von Fünfzig, saß an einem großen Schreibtisch, auf dem ein kleines Modell eines Satelliten aus Gold stand. Er hatte es von der Akademie der Wissenschaften erhalten, als er im Jahre 1957 den Sputnik vor dem amerikanischen Vanguard gestartet hatte. Neresenko war kein Wissenschaftler; er war ein Enthusiast. Jumascheff mochte ihn nicht.
     
    »Andropow hat darum gebeten, heruntergeholt zu werden.«
    Neresenko erhob sich aus seinem Stuhl. »So?« Er mußte aufblicken, um Jumascheff ansehen zu können, der sehr hochgewachsen und dünn war. Aber das machte Neresenko nichts aus; die Überzeugung seiner Überlegenheit und sein Selbstvertrauen waren mehr als genug, um die Notwendigkeit, zu großen Männern aufzusehen, zu kompensieren. »Und müssen wir das dann auch tun?«
    »Es ist meine berufliche Überzeugung, daß wir es tun sollten«, antwortete Jumascheff.
    Neresenko räusperte sich. Einen Augenblick lang ging er im Zimmer auf und ab, die Hände auf dem Rücken verschlungen. Als er sich umdrehte, um Jumascheff anzusehen, waren seine Augen zusammengezogen und kalt, sein Gesicht ausdruckslos. »Dies ist vertraulich«, sagte er. »Gestern teilten wir dem Genossen Ministerpräsidenten mit, daß wir hoffen, Gamma die vollen sechs Tage lang im Umlauf zu lassen. Der Genosse Ministerpräsident war von dieser Nachricht so entzückt, daß er sie an die ausländischen Presseagenturen weitergab. Wenn wir Andropow aber jetzt herunterbringen, am vierten Tag, werden wir an Prestige verlieren. Verstehen Sie mich, Feodor? Glauben Sie noch immer, daß wir ihn herunterbringen sollten?«
    »Ich glaube, daß, wenn wir ihn noch für zwei weitere Tage da oben lassen, er dann entweder sterben oder verrückt werden wird«, antwortete Jumascheff. Er zügelte seine innere Erregung. Neresenko mochte Gefühle nicht.
    »Wie sind Sie zu dieser Überzeugung gelangt?«
    »Ich habe mich sehr oft mit Andropow unterhalten. Es war nicht schwierig, seine Gefühle zu erkennen; ja, er hat sie sogar offen zugegeben. Ich kenne ihn gut. Er ist nicht einer, der aufschreien würde, bevor er verletzt ist.«
    Neresenko zuckte die Achseln. »Also gut«, sagte er. »Ich respektiere Ihre Meinung. Ich denke, wir sollten eine Beratung abhalten. Würden Sie, bitte, ein Zusammentreffen

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