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160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut

160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut

Titel: 160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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die Seite und lag nun schwer atmend neben ihr. „Oh Abby“, sagte er, „du wirst noch mein Tod sein.“
    Abby wurde von einer angenehmen Müdigkeit übermannt, aber ihre Sorge um Spencer verdrängte dieses Gefühl der Trägheit. „Bin ich wieder gegen deine Kriegsverletzung gekommen?“ flüsterte sie. „Ich habe Blut gespürt …“
    „Das war kein Blut.“ Spencer lachte bitter. „Das war mein Samen – falls man das so nennen kann.“
    Sichtlich verwirrt, richtete Abby sich auf und schaute ihn an.
    „Aber ich dachte, dass wir nicht …“
    „Wir haben auch nicht.“ Sein Atem hatte sich beruhigt, aber das Feuer in seinen Augen loderte ungebrochen. „Wir haben uns getrennt voneinander Erfüllung gegeben. Du bist noch unberührt -zumindest im engeren Sinne des Wortes.“
    Sie fühlte sich nicht unberührt. Nun, da sie wusste, dass sie ihn nicht verletzt hatte, fühlte sie sich wunderbar. Wie eine Frau – seine Frau. Das war sie natürlich nicht, aber was sie beide soeben erlebt hatten, erschien ihr vielmehr innig und vertraut als nur erfüllend. Und war er sich dessen bewusst, dass er sie „Liebling“ genannt hatte?
    Sie schmiegte sich eng an ihn. Zaghaft berührte sie seine Brust, und sie hörte, wie er bei ihrer Berührung scharf den Atem einsog. Er wehrte sie jedoch nicht ab.
    „Spencer?“
    „Ja, Abby.“
    Seine Stimme klang kühl und distanziert und ließ Abby stocken. Bitte nicht! Nicht schon wieder der abweisende Lord. Sie wollte ihren Spencer zurück – den Spencer, der zärtlich war und ihr versicherte, dass er sie an seiner Seite brauchte.
    Aber mutig fuhr sie fort: „Ich wusste nicht, dass unser Spiel so weit gehen würde. Aber ich bin sehr glücklich darüber.“
    Spencer schwieg, und sein Körper spannte sich unter ihrer Berührung an.
    Angst verdrängte nun ihre Freude, aber Abby würde nicht nachgeben, bevor sie nicht herausgefunden hatte, ob er sich nun, nachdem er seinen Spaß gehabt hatte, von ihr zurückziehen würde. „Wann werden wir wieder spielen?“ erkundigte sie sich kokett.
    Spencer fluchte leise. Er schob Abby von sich und setzte sich auf die Bettkante. Er saß kerzengerade, und als Abby seinen Rücken berührte, zuckte er zusammen. Sie ließ ihre Hand fallen und empfand tiefe Enttäuschung.
    „Wir können nicht mehr spielen“, stieß er hervor. „Es ist zu … schwierig.“
    „Schwierig? Warum?“
    „Es macht alles nur noch komplizierter.“
    Aller Mut verließ sie. „Nicht für mich. Für dich scheint es alles ‚noch komplizierter’ zu machen.“
    „Ganz genau.“ Er stand auf und wich beharrlich ihrem Blick aus. „Wenn wir weiterhin spielen, werde ich …“ Er fluchte wieder. „Wir werden es einfach nicht mehr tun.“
    Dann sah er sie an, und seine Augen weiteten sich begehrlich, als sein Blick auf ihr geöffnetes Nachthemd fiel. Auch hatte Abby sich nicht die Mühe gemacht, den Saum ihres Hemdes wieder herunterzuziehen. Erneut flammte wildes Verlangen in Spencer auf, und ein schaudernder Seufzer entfuhr ihm.
    Als er einen Schritt auf sie zu machte, verspürte Abby bereits eine hoffnungsvolle Vorfreude, doch Spencer zog lediglich den Saum ihres Nachthemds herunter und schloss das Oberteil über ihrer Brust. „In Zukunft sollten wir unsere Unterredungen am besten nicht mehr im Schlafzimmer führen.“
    Während sie ihn immer noch ungläubig anschaute und nicht wahrhaben wollte, dass er ihr gemeinsames Erlebnis so einfach abtun konnte, suchte Spencer seine Kleider zusammen und ging zur Tür. „Ich sehe dich beim Frühstück“, sagte er und verschwand.
    Sie hatte an diesem Abend schon so viele Tränen vergossen, dass sie geglaubt hatte, nicht mehr weinen zu können. Aber sie hatte sich getäuscht und vergrub das Gesicht in ihren Kissen, um sich hemmungslos ihrem Kummer hinzugeben.
    Wie war es möglich, dass Spencer von einem Moment auf den anderen ein völlig anderer werden konnte? Wie konnte er sie Liebling nennen und begehren, um sie dann plötzlich beiseite zu stoßen, als wäre sie … als wäre sie ihm ein Ärgernis?
    Sie ballte die Hände zu Fäusten und presste sie gegen ihre schmerzenden Augen. Das Problem war, dass Spencer sie als Hindernis für seine berufliche Karriere begriff. Sein Körper begehrte sie, aber er hielt sie nicht für eine wünschenswerte Ehefrau.
    Vielleicht hatte er Recht. Sie war sich nicht einmal selbst sicher, ob sie dem standesbewussten Viscount eine gute Frau sein könnte.
    Aber hinter dieser Fassade gab es noch den anderen

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