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160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut

160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut

Titel: 160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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morgen wiederkommen soll. Ich habe für so etwas heute Abend keine Zeit.“
    „Sie hat darauf bestanden. Und ich glaube, Sie sollten mit ihr reden.“
    Spencer zog bei dieser anmaßenden Äußerung seines Butlers eine Augenbraue hoch.
    „Warum? Wer ist sie?“
    „Wissen Sie … nun … das heißt …“
    „Um Himmels willen, nun spucken Sie es schon aus!“ rief Spencer ungeduldig. „Ich habe nicht die ganze Nacht Zeit.“
    McFee nahm eine Haltung verletzter Würde an. „Sie behauptet, Lady Ravenswood zu sein. Ihre Frau.“
    „Meine was?“
    Seine Stimme hallte durch den Gang bis in die prächtige Vorhalle mit den hohen Decken, in der Abigail Mercer mit ihrer Dienerin Mrs. Graham wartete. Abby spitzte die Ohren. „Ich glaube, Seine Lordschaft ist über unsere Ankunft unterrichtet worden.“
    „Gott sei Dank“, meinte Mrs. Graham düster. „So wie dieser Mr. Soundso von einem Butler sich benommen hat, habe ich mich schon gefragt, ob er uns überhaupt Seiner Lordschaft melden würde.“
    Abby verkniff sich ein Lächeln. Mrs. Graham arbeitete schon seit Ewigkeiten für die Mercers: zunächst als Abbys Kinderfrau und später als guter Geist der Familie. Obwohl die Witwe langsam in die Jahre kam und zudem ihre Launen hatte, konnte sich Abby nicht vorstellen, ohne sie auszukommen. „Ich hatte befürchtet, wir hätten uns in der Tür geirrt, vor allem wegen all der Kutschen vor dem Haus. Seine Lordschaft scheint Gäste zu haben, wenngleich ich nicht verstehen kann, warum er das am Abend unserer Ankunft …“
    „Mich interessiert eigentlich nur, warum er niemanden zum Hafen geschickt hat, um uns abzuholen. Haben Sie ihm denn nicht mitgeteilt, mit welchem Schiff wir ankommen, Mylady?“
    „Natürlich habe ich das. Es ist seltsam, dass Seine Lordschaft so wenig Interesse für unser Wohlergehen zeigt.“
    Lärm am anderen Ende der Halle, sich öffnende und schließende Türen und das Gemurmel mehrerer Stimmen ließen Abby aufhorchen.
    Mrs. Graham runzelte die Stirn. „Seine Lordschaft klang ohne Zweifel überrascht, als er von unserer Ankunft erfuhr. Aber ich denke, Mylady …“
    Abby brach in Gelächter aus. „Du liebe Güte, würden Sie bitte aufhören, mich so zu nennen? Es ist schon schlimm genug, dass Sie darauf bestanden haben, dass ich dieses lächerliche Korsett trage. Aber ein ‚Mylady’ in jedem Satz ist wirklich zu viel des Guten.“
    Mrs. Graham rümpfte die Nase. „Sie sind jetzt eine Viscountess und gewöhnen sich am besten daran.“
    „Ich fühle mich nicht wie eine Viscountess. Ich kann mir selbst Lord Ravenswood kaum als Viscount vorstellen. In Amerika wirkte er eher wie ein Gentleman vom Lande. Ich fühlte mich in seiner Gesellschaft immer wohl.“
    „Es wird auch Zeit, dass ein paar Männer endlich merken, was für ein prächtiges Mädchen Sie sind. Aber die ganze Sache mit der Ferntrauung hat mir nicht gefallen, und der arme Mr. Nathaniel Law, der für seinen Bruder einspringen musste …“
    „Da es keine Liebesheirat war, kann ich wohl kaum romantisches Benehmen von Seiner Lordschaft erwarten.“
    Wenngleich, die Art wie er sie manchmal angesehen hatte während der zwei Wochen, die er in Amerika gewesen war … Allein der Gedanke daran jagte ihr einen Schauer freudiger Erwartung über den Rücken.
    Mit Mühe besann sie sich wieder auf die praktische Seite ihrer Abmachung.
    „In seinen Briefen stand, dass er mich heiraten würde, da er ‚Respekt und Bewunderung’ für mich empfindet. Dieselben Gefühle hege ich auch für ihn.“ Und weshalb sollte seine Bewunderung im Laufe der Zeit nicht zu Liebe werden?
    Vielleicht empfand er schon jetzt mehr für sie, als er in einem unpersönlichen Brief eingestehen wollte. Wieso hätte er sonst eine alte Jungfer aus Amerika geheiratet, die noch dazu Halbindianerin war? Sein großes Haus bestätigte nur ihre Vermutung, dass der gut aussehende, kluge und liebenswürdige Lord Ravenswood jede englische Lady haben könnte – wenn er nur wollte.
    Aber er hatte sich für sie entschieden. Der Gedanke ließ ihr Herz höher schlagen.
    Wieder öffnete und schloss sich eine Tür, aber diesmal folgte dem Gemurmel vom anderen Ende der Halle das Geräusch von Schritten. „Ich glaube, er kommt.“
    „Der Herr stehe uns bei!“ Mrs. Graham strich sich eine Locke ihres ergrauenden roten Haares aus der Stirn. „Schnell, Mylady, geben Sie mir etwas von dem Met für meinen Atem.“
    „Gute Idee.“ Obwohl der Met eigentlich für medizinische Zwecke gedacht

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