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160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut

160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut

Titel: 160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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Brumley ihre Nase in die Angelegenheit! Spencer fluchte leise. Warum nur hatte Evelinas Mutter eine Frau eingeladen, die eine bekannte Klatschkolumnistin war? Er hätte sich die Gästeliste genauer anschauen sollen!
    Aber wegen der innenpolitischen Krise in England war ihm keine Zeit geblieben, sich um die Planung des Verlobungsdiners zu kümmern, um dessen Ausrichtung Lady Tyndale ihn gebeten hatte. Also hatte er ihr alles Weitere überlassen, und damit war aus der von ihm geplanten familiären Zusammenkunft ein gesellschaftliches Ereignis geworden. Das hatte er nun davon, die Verantwortung einer Frau zu übertragen, die wenig intelligent, aber über die Maßen eitel war!
    Und übermorgen musste noch der Verlobungsball durchgestanden werden, den Lady Tyndale zum Glück in ihrem Haus gab. Spencer schauderte bei dem Gedanken. Wahrscheinlich hatte Evelinas Mutter alles eingeladen, was Rang und Namen hatte.
    Wenn es denn überhaupt einen Ball geben würde … In Anbetracht von Nats Verschwinden konnte man da nicht mehr so sicher sein.
    Spencers Miene verfinsterte sich. Er wollte verdammt noch mal, dass Nat endlich sesshaft wurde! Neunundzwanzig war ein gutes Alter, um zu heiraten, und die zwanzigjährige Evelina war wie für ihn geschaffen. Sie war in diesen Nichtsnutz verliebt, seit sie ein junges Mädchen war. Und was wollte ein Mann denn mehr?
    „Diese Nachricht von Ihrem Bruder“, begann Lady Brumley, „könnten wir die auch einmal zu Gesicht bekommen, Ravenswood? Ich werde über dieses Ereignis in der Zeitung berichten und möchte jedes Detail über Mr. Laws edle Tat wissen.“
    Was diese neugierige Frau wirklich wollte, war, einen Skandal aufzudecken! Sie hatte ihm seine Geschichte offensichtlich nicht abgenommen. Genau das hatte ihm noch gefehlt: Lady Brumley, die mit spitzer Feder ihren Vermutungen in ihrer berüchtigten Kolumne freien Lauf ließ.
    „Ich dachte, Sie hätten Ihre eigenen Quellen.“ Scheinbar gelangweilt nippte Spencer an seinem Rotwein. „Oder sind Sie es leid, Ihre Fakten zu prüfen?“
    Sie zahlte ihm seinen Sarkasmus mit gleicher Münze heim: „Ich fürchte, wenn ich bis morgen warte, werde ich nur noch die offizielle Version hören. Auf Grund Ihrer Position im Innenministerium gehe ich nicht davon aus, dass ich von irgendeinem Wachmann oder Friedensrichter mehr erfahren würde, als Sie ihnen zu erzählen gestatten.“
    „Stimmt.“ Spencer setzte sein Glas ab. „Aber ich habe Ihnen bereits alles gesagt, was es zu wissen gibt.“
    Er warf verstohlen einen Blick auf die Uhr und konnte nur mit Mühe ein Stöhnen unterdrücken. Zwei Stunden und dreizehn Minuten! Vielleicht hatte Nat sich doch nicht einfach nur aus dem Staub gemacht. Könnte er tatsächlich in Schwierigkeiten geraten sein? Aber wie? Und weswegen?
    „Ich würde die Nachricht trotzdem gerne sehen …“, setzte Lady Brumley erneut an.
    „Wissen Sie, Mylord“, unterbrach Evelina, „Nathaniel hat mir und Mama alles von seinem letzten Besuch in Amerika erzählt, aber von Ihnen haben wir noch gar nichts darüber erfahren.“
    Spencer schaute das Mädchen überrascht an. Die höfliche Evelina fiel nur selten jemandem ins Wort, schon gar nicht der resoluten Lady Brumley. Vielleicht durchschaute sie die Situation ja besser, als er vermutet hatte.
    Als die allgemeine Aufmerksamkeit sich Evelina zuwandte, errötete sie, blickte aber unverwandt Spencer an. „Wie hat es Ihnen in Amerika gefallen? Sie waren ja nur kurz da. Nat war begeistert. Er sprach in den höchsten Tönen von den Mercers und zeigte sich sehr beeindruckt von Dr. Mercers medizinischem Met“ Sie lächelte ihre Zuhörer an. „Das ist ein Mittel gegen Verdauungsstörungen.“
    „Nie davon gehört“, warf Lady Brumley ein. „Und Sie können mir glauben, dass ich alle Mittel gegen Verdauungsbeschwerden kenne.“
    „Es wird bislang nur in Amerika vertrieben, Mylady.“ Evelina nahm sich mit zitternden Händen etwas von dem Spargel. „Aber Nathaniel glaubt, dass es sich auch hier gut verkaufen könnte. Als Gegenleistung für eine Teilhaberschaft an der Firma vertreibt Nathaniel das Mittel in England.“
    Spencer hatte nichts von Nats Plänen gewusst. Was hatte sein Bruder ihm noch verschwiegen?
    Lady Brumley warf Spencer einen vorwurfsvollen Blick zu. „Sind Sie wahnsinnig geworden, Mylord? Warum erlauben Sie Ihrem Bruder, ein so waghalsiges Projekt zu verfolgen?“
    „Aber nein“, wandte Evelina schnell ein. „Nathaniel hält das Vorhaben für sehr

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