1600 - Wenn die Sterne erlöschen
Ewigkeit" im Nichts aufgehalten worden zu sein, bevor sie zum Empfänger weitergeleitet wurden.
In anderen 16 Fällen handelte es sich um Störungen bei Bildtonübertragungen per Hyperraum, bei denen es zu Überlagerungen und Doppelbelichtungen gekommen war, das heißt, die Originalszenen waren mit „seltsamen" Phantombildern vermischt. Die Erklärung, daß sich zwei Bildkanäle einfach überlagert hatten, ließ sich nicht eindeutig beweisen, was für Boris Siankow gleichbedeutend mit höherdimensionalen Einflüssen war. „Etwas Ähnliches ist mir ebenfalls widerfahren", sagte Rhodan und erzählte von dem Zwischenfall bei dem Gespräch mit Atlan. Myles reagierte darauf nicht, sondern wartete, bis Rhodan die Liste durchgesehen hatte.
Bei den restlichen neunzehn Fällen handelte es sich um eine bunte Palette von hyperraumbezogenen Ereignissen aus allen Bereichen des Lebens.
Da gab es einen Syntron, der auf einmal aus unerklärlicher Ursache nur noch Nonsens von sich gegeben hatte, aber fünf Minuten später war er wieder völlig in Ordnung.
In einem anderen Fall wurde ein Roboter von einem seltsamen Selbstzerstörungswahn befallen.
Dreieinhalb Minuten lang demontierte er sich selbst, bis er in dieser Tätigkeit einhielt - und sich wieder zusammenbaute.
Einmal benötigte eine Transmittersendung vom Medocenter des Saturnmondes Mimas zur Erde angeblich fast vier Minuten. Was in Myles' Augen eine hyperphysikalische Unmöglichkeit und nur mit der Angabe einer falschen Uhrzeit erklärbar war, stellte für Boris Siankow jedoch den Beweis dar, daß „irgend etwas in der 5. Dimension vor sich ging", was ihn zu verschiedenen obskuren Experimenten in dieser Richtung anregte. Und so weiter und so fort.
Perry Rhodan legte die Unterlagen weg. „Hast du untersucht, ob irgend etwas an Boris Siankows Vermutungen dran sein könnte, Myles?" erkundigte er sich; er war enttäuscht, denn er hätte sich sensationellere Enthüllungen erwartet. „Hast du dich wenigstens mit Siankows Theorien auseinandergesetzt?"
„Nein, ich hatte Wichtigeres zu tun", gestand Myles. „Frage mich nach Erkenntnissen, die wir über die Arachnoiden und ihre Technik gewonnen haben, und ich kann dir einiges Interessantes bieten."
*
Das flache, kupferfarbene Oval des arachnoiden Raumschiffs ohne Antrieb stand inmitten eines großen Hangars in der Peripherie der ehemaligen Stahlfestung, und zwar außerhalb des Forschungszentrums, in dem zu einem Museum umfunktionierten Sektor. Man hatte sich als Vorsichtsmaßnahme dazu entschlossen, die fremde Technik in einem weiter entfernten Sicherheitstrakt unterzubringen, den man eigens für diese Forschungsarbeit eingerichtet hatte.
Das fremde Raumschiff war bereits halb demontiert und mochte den Phantasiebegabten an ein ausgeweidetes exotisches Tier erinnern. Dabei war jedoch darauf geachtet worden, die verschiedenen Segmente der Inneneinrichtung an ihren ursprünglichen Positionen zu belassen.
Myles Kantor erklärte Perry Rhodan die verschiedenen Geräte und ihre Bedeutung, wobei er aber fast jedesmal einschränken mußte, daß man zwar herausgefunden hatte, welche Wirkung dieses oder jenes Gerät erzielte, aber das Prinzip, nach dem es funktionierte, nicht genau genug erforschen konnte.
Hier war die Steuerkonsole mit dem Funk- und Ortungskomplex - und einem großen Fragezeichen dahinter. In diesem Hohlraum hatte sich der Antriebsblock befunden. Während vieles darauf hinwies, daß die Arachnoiden für den Unterlichtflug die Gravitation genutzt hatten, war man sich über die Beschaffenheit des Überlichtantriebs überhaupt nicht klar. Den Spekulationen stand ein weites Feld offen. Fragezeichen über Fragezeichen.
Der Bordrechner war eine Sache für sich. Es handelte sich um einen schlichten würfelförmigen Block mit einer Seitenlänge von fünfzig Zentimetern. Er war völlig unversehrt, da man nicht wagte, ihn zu demontieren. Es gab keinerlei Ansätze für einen Öffnungsmechanismus; man hätte ihn schon zerschneiden müssen, um an sein Innenleben zu gelangen. Aber zumindest hatte man die Frequenz eruiert, auf der er arbeitete und so eine Fülle von Kodes und Signalen aufgefangen. Es war dieselbe Frequenz, auf der auch der Kegelsender arbeitete. Andererseits war man noch nicht in der Lage, das Betriebssystem zu entschlüsseln, auf dessen Basis er arbeitete und so eine Kompatibilität zu galaktischen Systemen schaffen und einen Datenaustausch zu ermöglichen.
Es war zwar gelungen, durch Eingabe
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