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1600 - Wenn die Sterne erlöschen

Titel: 1600 - Wenn die Sterne erlöschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verschiedener aufgefangener Signale Reaktionen zu erwirken und so für eine Kommunikation zwischen Kegelsender und Bordrechner zu sorgen. Aber was man da eigentlich tat, das begriff niemand so richtig. „Manchmal komme ich mir vor wie ein kleiner Junge, der zwar weiß, was ein Antigravlift bewirkt, der aber keine Ahnung von antigravitorischen Kräften hat", meinte Myles bekümmert. „Der einzige wirkliche Erfolg ist der, daß wir durch Aktivierung des Translators und den Funkverkehr zwischen Kegelsender und Bordrechner ein ausreichendes linguistisches Muster erhielten, um die Sprache der Arachnoiden zu entschlüsseln. Wir können die Aufzeichnungen des letzten Arachnoiden lesen und verstehen. Es ist ein erschütterndes Dokument. Wir wissen nun auch, daß die Sendungen des Kegels tatsächlich eine Art Sirenengesänge waren, um Artgenossen zu bestimmtem Verhalten zu veranlassen. Aber die letzten Wahrheiten haben wir daraus nicht erfahren. Bully geht ihnen nach, und das kostet ihm viel Substanz."
    Myles machte eine Pause, dann fügte er hinzu: „Es wäre vielleicht sinnvoll, dich mal um Bully zu kümmern."
    „Das tu ich, wenn wir hier mit der Exkursion fertig sind", versicherte Perry Rhodan.
    Es kam zu einer Unterbrechung, als Myles Kantor in einer dringenden Angelegenheit ans Interkom gerufen wurde. Drei Minuten später kam er zurück. Er wirkte regelrecht zornig, eine Emotion, die bei diesem ausgeglichenen jungen Mann nur äußerst selten zu beobachten war. „Was ist dir Schlimmes widerfahren, Myles?" erkundigte sich Rhodan besorgt. „Eigentlich nicht der Rede wert", sagte Myles wütend und erklärte: „Diese Nervensäge von Boris Siankow hat mich schon wieder genervt. Er hat mich dringend gebeten, die Erforschung der arachnoiden Technik abzubrechen, bis er genauere Vergleichswerte ausgearbeitet hat."
    „Was meint er damit?"
    „Dieser Narr hat angedeutet, daß die Hyperphänomene durch unsachgemäße Handhabung der Arachnoidentechnik ausgelöst worden sein könnten", regte sich Myles auf. „Und weißt du, wie er darauf gekommen ist? Er hat festgestellt, daß sein erstes Schlüsselerlebnis vom dritten November fast gleichzeitig mit den ersten Tests der arachnoiden Technik zusammenfiel. Ich könnte ihn erwürgen!"
    „Und du meinst, daß da absolut kein Zusammenhang besteht?" wagte Rhodan zu fragen. „Machen wir weiter", sagte Myles, der es unter seiner Würde fand, diese Frage zu beantworten. „Wir haben nur noch den Sender, den die Fornax-Expedition aus dem All gefischt hat. Und den Translator."
    Der drei Meter große Kegelsender stand im Hintergrund des Hangars und war ebenfalls völlig unversehrt. Es war nicht gelungen, ihn zu öffnen. Die zur Verfügung stehenden Mittel erwiesen sich sogar als unzulänglich, ihn zu durchleuchten. Auf welcher Frequenz man das Innere des Senders auch abzutasten versuchte, es mußte irgendeinen Sicherheitsmechanismus geben, der sich auf diese Frequenz einpendelte und Störsignale aussandte und kein Scannen zuließ. Man mußte sich vorerst damit begnügen, den Sender zum Funktionieren zu bringen. „Das wäre alles", sagte Myles und hob die Hände in einer alles umfassenden Bewegung. „Mehr kann ich dir vielleicht in ein oder zwei Jahren bieten. Aber wenn es uns gelingt, das Knowhow dieser Technik zu erfassen, dann wird das auch revolutionierend für unsere Technik sein."
    „Bring mich zu Bully", bat Rhodan. „Er ist gleich nebenan", sagte Myles und führte Rhodan durch das Sicherheitsschott und die Schleuse im Paratronschirm in einen Korridor mit mehreren kleineren Schotten. Vor einem dieser Schotte blieb Myles stehen und öffnete es durch Handauflegen.
    Der Raum dahinter war in dämmeriges Licht gehüllt. Gelegentlich wurde die Dämmerung von gespenstischen Irrlichtern erhellt, das mal da und dann wieder an anderer Stelle aufblitzte. In der Mitte des Raumes gab es fünf klobige Sitzgelegenheiten mit in den breiten Lehnen eingebauten Sensoren, die, mit den Rückenlehnen zum Mittelpunkt ausgerichtet, im Kreise angeordnet waren.
    In einem davon saß Reginald Bull, die anderen waren unbesetzt.
    Bull stieß eine Reihe von Lauten aus, die entfernt an bluessche Lautgebung erinnerten.
    Plötzlich tauchte vor Rhodan und Myles Kantor ein graziles Spinnenwesen auf und umtänzelte sie auf vier Beinen, während die kürzeren vorderen Extremitäten wellenförmige Bewegungen vollführten. „Bully begrüßt uns in der Gestalt eines Arachnoiden und heißt uns in deren Sprache

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