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1600 - Wenn die Sterne erlöschen

Titel: 1600 - Wenn die Sterne erlöschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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viel Großes schaffen können."
    Aber mit Sato Ambush war das so eine Sache. Vielleicht hatte er die Verweigerung der Unsterblichkeit nie verwinden können. Jedenfalls war er danach immer introvertierter geworden und hatte sich mit dem Nakken Paunaro, der durch ES zum Zellaktivatorträger wider Willen gemacht worden war, zusammengetan. Ambush ließ nur noch selten von sich hören. Manchmal tauchte er völlig unerwartet auf, dann war er wieder für Monate oder Jahre verschollen. Er war auch zum Jahreswechsel irgendwo in den Weiten des Alls unterwegs, zusammen mit Paunaro und dessen Dreizackschiff TARFALA.
    Perry Rhodan konzentrierte seine Gedanken wieder auf Myles Kantor. „Was hält dich so in Atem, Myles?" erkundigte sich Rhodan. „Etwa die Siankow-Statistik über Hyperphänomene?"
    „Was ist denn das?" wunderte sich Myles. „Noch nie davon gehört."
    „Aber der Name Boris Siankow muß dir geläufig sein."
    „Ach der!" Myles Kantor war sofort hellwach. „Was hat der Nexialist schon wieder angestellt?"
    Das klang, als sei der Wissenschaftler eines von Myles Kantors Sorgenkindern.
    Perry Rhodan übergab ihm einen Ausdruck der anonymen Botschaft. Myles überflog den Inhalt und meinte nur: „Alles Unsinn! Aber Boris war nicht der Absender. Man kann ihm nachsagen, was man will, aber er ist ehrlich und geradeheraus."
    „Wenn dieser Boris Siankow tatsächlich solche Schlüsse gezogen hat, möchte ich die entsprechenden Unterlagen einsehen. Geht das?"
    Myles Kantor schnitt eine Grimasse. „Ich muß gestehen, ich halte mir Siankow möglichst vom Leib", sagte er. „Und das nicht erst, seit er mir mit dem Haluter-Syndrom gekommen ist. Es war nämlich niemand anderer als Boris, der aufgrund einer sehr fragwürdigen Statistik die Aussage getroffen hat, daß die Haluter unweigerlich in die Dekadenz treiben. Und das nur, weil die Rate ihrer Drangwäscheperioden um einige Promille gesunken sein soll. Das sagt alles über ihn. Der Mann ist eine Nervensäge! Aber ich lasse dich gerne die gewünschten Unterlagen einsehen."
    „Ich bitte darum."
     
    *
     
    Myles Kantor führte Perry Rhodan in das nächstgelegene Büro mit einem Terminal, der an den Zentralsyntron angeschlossen war. „Gib mir einen Ausdruck der Akte Boris Siankow", verlangte der Chefwissenschaftler vom Syntron.
    Sekunden später warf der Syntron eine nach Art eines Akkordeons gefaltete Folie aus. Sie war eng, aber in gut leserlicher Schriftgröße beschrieben und ausgebreitet über sechs Meter lang. „Laß dich nur nicht täuschen, Perry", sagte Myles schmunzelnd. „Das sind alle in den letzten beiden Monaten im Solsektor registrierten hyperphysikalischen Störfälle. Wenn man jene herausfiltert, die erklärbar sind, bleiben nur rund vier Dutzend ungeklärte übrig. Das macht etwa ein Viertelprozent."
    „Warum servierst du mir dann die ganze Liste?" wollte Rhodan wissen. „Das ist die nexialistische Methode, Statistiken zu erstellen", erklärte Myles. „Oder sagen wir so, es ist Boris Siankows Art, Statistiken für seine Zwecke zu verbiegen. In diesem Fall: Soundso viele Tausende Störfälle wurden aufgeklärt. Warum dann andere nicht? Und nun sucht er nach Erklärungen, warum einige wenige Fälle nicht aufgeklärt werden konnten. Er geht bei der Suche nach möglichen Antworten aber nicht den geraden Weg, ignoriert, daß die unaufgeklärten Fälle lediglich nicht ausreichend dokumentiert sind, um als aufgeklärt gelten zu können. Boris Siankow ist ein Nexialist, der nach unmöglichen Antworten sucht. Und er hat sie gefunden. Ich filtere dir die von ihm beanstandeten Fälle heraus."
    Es waren insgesamt 43 solcher Fälle.
    Der erste war von Boris Siankow selbst registriert worden und war der Auslöser für seine Untersuchung gewesen. Boris Siankow war am 3. November des alten Jahres auf Terra durch einen Transmitter gegangen, um sich ins Forschungszentrum Titan abstrahlen zu lassen. Dabei hatte er den Eindruck gehabt, für eine „ganze Weile zwischen den Dimensionen" festgehalten zu werden. Natürlich war in Wirklichkeit lediglich der Bruchteil einer Sekunde vergangen, bis er auf Titan aus dem Empfänger trat. Aber es hatte seine subjektiven Eindrücke als Anlaß für diese Untersuchung genommen.
    Er fand sieben Fälle, in denen Transmitterpassagiere von ähnlichen „Erlebnissen" berichteten, und scheute sich nicht, so sie erreichbar waren, die Betroffenen zu befragen. Sie sagten übereinstimmend mit ihm aus, das Gefühl gehabt zu haben, „für eine

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