1600 - Wenn die Sterne erlöschen
Künstlername. Hast du ihn gewählt, um am Ruhm von Kallio Kuusinen mitzunaschen?"
Schallendes Gelächter. Die Ingenieurin lachte mit, denn es galt als schick, sich von Homer Angulin durch den Kakao ziehen zu lassen. „Nein, das war nicht der Grund", rechtfertigte sich Gileen. „Ich habe dieses Pseudonym gewählt, weil ich eine Verehrerin von Kallio Kuusinen bin."
„Leider konntest du mit deiner Verehrung für diesen großen Terraner nicht verhindern, daß wir als seinen Nachfolger mit Koka Szari Misonan eine Erste Terranerin von Monos' Gettowelt Kassakan erhielten, wo der Legende nach Menschenfresserklone gezüchtet wurden", sagte Homer Angulin scheinheilig. Er hatte mit dieser geschmacklosen Bemerkung die Lacher erneut auf seiner Seite; jeder andere als er, Homer Angulin, wäre wohl ausgebuht worden. Er fuhr rasch fort: „Apropos Namen. Wie bist du eigentlich auf CROMAGNON gekommen, Gileen?"
„Weil mit der Cromagnonrasse auf der Erde der Funke der Intelligenz entzündet worden ist", sagte die Frau. „Ich finde das als gute Symbolik."
„Wäre es da nicht treffender gewesen, einen auf den Schwärm oder die Sporenschiffe bezogenen Namen zu wählen? Denn schließlich waren sie es, die die Biophore ausgestreut und den Funken der Intelligenz gezündet haben", meinte Homer Angulin hinterhältig. „NOON-QUANT, wie der Intelligenzauslöser der Biophore heißt, halte ich für keinen guten Namen eines Vergnügungsorbiters", sagte Gileen schlagfertig. „Dann hätte es vielleicht auch eine Anspielung auf den Aberglauben der Dämonenaustreibung, der dem Neujahrsfest zugrunde liegt, gemacht", sagte Homer Angulin noch und leitete mit ein paar lockeren Worten zu seinem nächsten Opfer über.
Das mit Gileen war nicht so gut gelaufen, wie er es sich vorgestellt hatte. Aber er nahm sich vor, diese Scharte wieder auszuwetzen.
Während die CROMAGNON mit der Lasershow um exakt null Uhr über weitere japanische Städte und dann über Busan, Seoul und Peking hinwegzog, nahm sich Homer Angulin ein paar Galaktische Räte zur Brust und gab sie der Lächerlichkeit preis.
Aber das alles befriedigte ihn nicht ganz.
Etwas versöhnlicher wurde er durch den Galaktischen Rat der Arkoniden, Tydon von Tramis, gestimmt. Diesen fragte er nämlich, ob die Arkoniden ihren steilen Aufstieg während der letzten 25 Jahre aus eigener Kraft geschafft hätten, oder diesen nicht vielleicht doch eher Atlans geheimer Spionageorganisation GAFIF verdankten. „GAFIF ist die Abkürzung für Gruppe Arkonidischer Forscher für Innovation und Fortschritt - und das sagt wohl alles", erregte sich der Arkonide und lieferte damit genau das Stichwort, das der Interviewer haben wollte. „Tatsächlich?" tat Homer Angulin erstaunt. „Ich habe geglaubt, es heißt Geheime Arkonidische Front für Infiltration und Freibeuterei."
Tydon von Tramis wollte doch tatsächlich handgreiflich werden und mußte von einem Aufsichtsroboter zur Räson gebracht werden. Das alles wurde natürlich in Bild und Ton festgehalten. Ein Fressen für die Zuschauer.
Und wiederum hatte Homer Angulin den Beifall auf seiner Seite, denn das Gerücht, daß Atlan eine geheime arkonidische Organisation nach dem Muster der USO betrieb, hielt sich hartnäckig in der Milchstraße. Und Tydon von Tramis, einer der glühendsten Verehrer des einstigen Kristallprinzen, hatte es durch seine Reaktion ganz gewiß nicht entkräften können.
Aber trotz dieses schönen Teilerfolges war Homer Angulin nicht ganz bei der Sache. Schließlich näherte sich die CROMAGNON allmählich der ehemaligen Wüste Gobi - und somit Terrania und einem vorläufigen Höhepunkt. Wenn ganz Terrania mit seinem gigantischen Raumhafen alle seine Lichter einschaltete, dann war das wirklich etwas Wahrhaftiges! Und über Terrania sollten zusätzlich echte Feuerwerkskörper entzündet werden.
Und Homer Angulin erwartete sich von Terrania eine echte Chance, sich an den eigenen Haaren aus dem Sumpf des Gesellschaftsklatsches zu ziehen. Wenn er eine Verbindung mit Perry Rhodan bekam, dann könnte er beweisen, was wirklich in ihm steckte. Perry Rhodan konnte für ihn zum Sprungbrett einer Karriere als galaktischer Berichterstatter werden und seinen Traum eines „Reporters von ES" erfüllen.
Auf diesen Augenblick hatte sich Homer Angulin gewissenhaft vorbereitet. Er hatte nicht vor, Rhodan über seine Privatsphäre zu befragen, sondern wollte mit ihm ein sachliches Gespräch über die aktuelle politische Situation führen. Zu Perry
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