Das 500 Millionen Komplott (German Edition)
Der ungeheuerliche Wahnsinn, der diesem Thriller eine Grundlage gab, ist bereits Realität – bis auf jenen grausigen letzten Irrsinn. Doch dieser könnte sich so oder in ähnlicher Form ereignen. Es handelt sich also um gleichermaßen katastrophale wie groteske Wirklichkeiten, über die aus Gründen der politischen Korrektheit geschwiegen wird. Vielleicht ist es sogar besser so, um einer Massenhysterie entgegenzuwirken, die unausweichlich wäre, würde wahrheitsgemäß über alles berichtet werden, was Geheimorganisationen beschließen. Doch irgendwann müssen wir darüber sprechen, denn es geht uns alle an, auch wenn wir es wegen der ungeheuerlichen Brisanz nicht wahrhaben wollen.
Als Romanautor kann ich mich nötigenfalls auf schriftstellerische Freiheit berufen und behaupten, alles sei ein Produkt meiner Fantasie. Ich muss es Ihnen überlassen, was Sie für bare Münze betrachten und was als Fiktion. Vielleicht lassen Sie sich zu eigenen Recherchen animieren. Aber Vorsicht: Die Erkenntnisse könnten Ihr Weltbild und Ihren Glauben an Gerechtigkeit in Frage stellen. Sie könnten zu dem Schluss kommen, dass wir unsere Weltordnung leichtfertig aufs Spiel setzen, wobei die Frage offenbleibt, ob dies bewusst oder unbewusst geschieht. Mächte, von denen kaum jemand etwas weiß, bestimmen über unser Schicksal, jedoch nicht immer zu unserem Wohlergehen. ›Wir sind das Volk‹, haben wir noch in guter Erinnerung. Heute sollten wir sagen: ›Wir waren das Volk‹.
Natürlich habe ich wegen rechtlicher Vorschriften oder aus dramaturgischer Notwendigkeit Namen, Orte und Zeiten verändert, mitunter auch deshalb, um mich selbst zu schützen. Etwaige Ähnlichkeiten mit realen Geschehnissen sind jedoch weder zufällig noch unbeabsichtigt.
Sei wachsam …
Wer die Wahrheit sagt,
braucht ein erdammt schnelles Pferd.
Sei wachsam und sei auf der Hut!
Reinhard Mey
Prolog
Das riesige Rosenfeld erstreckte sich wie ein endloser Teppich bis zum Horizont und wahrscheinlich noch darüber hinaus. Unzählige rote und gelbe Blüten wiegten sich gemischt im seichten Wind und es schien so, als wollten sie die Wassertropfen abschütteln, die ein kurzer sommerlicher Regenschauer hinterlassen hatte. Es war schwer zu entscheiden, was auffälliger war: die Farbenpracht des Regenbogens, der sich weit über das Tal spannte, oder die der Blütenblätter. Inmitten dieses Blütenmeeres befanden sich Felder von weißen Rosen, die wie Inseln anmuteten.
Ein gut gekleideter Fremder, der auf einem nahen Hügel stand, ließ sich von der Schönheit und dem Duft der Blumen verzaubern, die ihm eine unbeschwerte und glückliche Welt suggerierten. Es war eine Welt der Glückseligkeit, in der er sich geborgen fühlte. In seiner Fantasie verstärkte sich der süßliche Duft ebenso wie das Leuchten der Farben. Er schloss seine Augen und sog in kräftigen Atemzügen diese Frische in seine Lungen.
Als er seine Augen wieder öffnete, bemerkte er fünf in seltsame Umhänge gehüllte Personen mit spitzen Kapuzen, wodurch ihre Gesichter im dunklen Schatten verborgen blieben. Es war wie eine obskure Szene des Ku-Klux-Klan, die sich mitten im Blütenmeer abspielte. Es passte nicht in diese Idylle, spiegelte jedoch auf seltsame Weise die Gefühlswelt wider, in der sich der Fremde befand.
So irritiert er auch war, ließ er sich gleichermaßen in den Bann dieser geheimnisvollen Menschen ziehen. Einer von ihnen deutete an, er solle näher kommen. Misstrauisch und zögerlich stieg er den Hügel hinab und tauchte in das Meer der abertausend Blumen ein, die ihm fast bis zur Hüfte reichten. Vorsichtig näherte er sich, wohl bedacht, keine dieser
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