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1604 - Panoptikum des Schreckens

1604 - Panoptikum des Schreckens

Titel: 1604 - Panoptikum des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dass die Haare dieser Frau gefärbt waren, denn dieses Rot war einfach zu unnatürlich, um echt zu sein.
    Außerdem hätte sich Purdy auch nicht so gekleidet. Mit diesem Outfit hätte die Frau eher in eine Bar gepasst.
    Sie trug ein Oberteil aus Leder, das wie ein etwas größerer Büstenhalter geschnitten war oder eine knappe Korsage. Der Bauchnabel lag frei, und darunter begann eine eng anliegende Lederhose, die bis zu den Waden reichte. Die Füße steckten in flachen Schuhen.
    Die Frau stand vor mir wie eine Rächerin. Sie hielt die Arme angewinkelt und beide Hände in die Seiten gestemmt. Ihr Gesicht zeigte einen bösen und zugleich verschlagenen Ausdruck. Es war auch zu sehen, dass ihre Haut so gut wie ohne Makel war, als wäre sie nicht normal, sondern eine von den Wachsfiguren in diesem Haus.
    »Wer sind Sie?«, fragte ich.
    »Und wer sind Sie?«
    Ich lachte spöttisch. »Kennen Sie mich nicht?«
    »Nein.«
    »Wenn Sie hier die Chefin sind, haben Sie ein schlechtes Gedächtnis. Denn mein Ebenbild steht als Wachsfigur hinter mir. Mich würde sehr interessieren, wie es dorthin gekommen ist. Bestimmt können Sie mir Auskunft geben.«
    Der Junge meldete sich. »Er sucht jemanden, Myra.«
    »Ach ja. Sich selbst?«
    »Nein, diese Purdy.«
    Ich horchte auf. Zumindest hatte Rudy zugegeben, dass ihm Purdys Name nicht unbekannt war. Deshalb hielt ich mich zurück und wartete auf die Reaktion der Frau.
    Die erfolgte prompt. »Sie ist nicht mehr da.«
    »Ach«, sagte ich. »dann war sie also doch hier?«
    »Ja.«
    »Und wo steckt sie jetzt?«
    »Ich weiß es nicht. Sie wird wohl wieder gegangen sein. Und das sollten Sie auch tun.«
    Mir war klar, dass sie das am liebsten gehabt hätte. Aber dagegen hatte ich etwas. Hier gab es nicht nur viele Rätsel, das hier war alles ein einziges Rätsel, und ich war gespannt darauf, endlich zu wissen, was hier Sache war. Mit normalen Mitteln konnte man dem hier nicht beikommen. Ich wusste nicht mal, um wen es sich bei diesen beiden Personen handelte. Waren es wirklich Mutter und Sohn? Lebten sie überhaupt normal? Oder waren sie mit der schwarzmagischen Seite verbunden?
    Mein Kreuz jedenfalls hatte sich bei ihnen nicht gemeldet. Außerdem wunderte ich mich noch immer über die Kleidung dieser Myra. Die passte einfach nicht hierher.
    »Ich glaube nicht, dass wir so schnell wieder verschwinden werden«, erklärte ich. »Erst will ich wissen, was hier abläuft.«
    »Unser Panoptikum hat geschlossen.«
    »Nicht für alle. Rudy hat eine Frau namens Purdy Prentiss hergeschleppt.«
    »Es war eine Ausnahme.«
    »Und die suchen wir.«
    »Sie ist wieder gegangen.«
    Ich brauchte nur in die eisigen Augen der Frau zu schauen, um zu wissen, dass sie log. Suko und ich waren zudem Menschen, die sich nicht so leicht provozieren ließen und so schlug ich ein anderes Thema an.
    »Kann es sein, dass ich Sie schon mal gesehen habe?«
    »Wo denn?«
    »Hinter der Kordel. Da sitzt eine Tote, die als Wachsfigur so aussah wie Sie. Nur ist das Wachs nicht mehr vorhanden. Es schmolz und darunter kam eine alte Leiche zum Vorschein. Müssten Sie vielleicht tot sein?«
    Ihre Lippen zuckten. Die Augen wirkten jetzt noch eisiger. Aus ihrem Mund drang ein bösartiges Zischen, und einen Moment später erlebten wir etwas Unwahrscheinliches.
    Von innen heraus leuchtete die Person plötzlich auf. Es war kein strahlendes Licht, aber es war ein Licht. Bevor wir uns versahen, war die Frau verschwunden.
    Ich hörte Suko fluchen. Er sprang ebenso vor wie ich. Der Platz, an dem die Frau gestanden hatte, war leer, und mir schoss plötzlich der Junge durch den Kopf.
    »Verdammt, Rudy!«
    Suko und ich wirbelte gemeinsam herum. Wir wollten in den Raum mit den Wachsfiguren stürmen, blieben jedoch auf der Stelle stehen. Da war nichts mehr zu sehen.
    Auch Rudy hatte sich aufgelöst, und der Kommentar, den Suko abgab, war genau richtig.
    »Reingelegt!«
    ***
    Hätten wir jeder vier Beine gehabt, hätten wir bestimmt wie zwei begossene Pudel ausgesehen. Was hier passiert war, mussten wir erst verkraften, und das war alles andere als einfach.
    Menschen, die sich auflösten und abtauchten!
    So hatte es nicht nur ausgesehen, so war es auch gewesen. Aber was waren das für Menschen? Verdienten Myra oder der Junge diesen Namen noch? Ich zweifelte daran und brauchte nur in Sukos Gesicht zu schauen, um zu wissen, dass es ihm ähnlich erging.
    Wir gingen auf Nummer sicher und durchsuchten den Raum mit den sechs Wachsfiguren. Da gab es keine

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