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1604 - Panoptikum des Schreckens

1604 - Panoptikum des Schreckens

Titel: 1604 - Panoptikum des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie nicht übersehen konnte.
    Sie stöhnte auf.
    Sie hatte das Gefühl, einen Schlag in den Magen erhalten zu haben, und für diesen Moment erfasste sie ein wilder Schwindel.
    Es war Wahnsinn, was sie da gesehen hatte!
    Sie merkte, wie sich ihre Hände zu Fäusten verkrampften.
    Das hier war keine Täuschung, das war echt!
    Die Figur stand direkt vor ihr. Sie war nackt, aber geschlechtslos, und Purdy schaute trotzdem in ein Gesicht, das sie kannte.
    Es gehörte John Sinclair!
    ***
    Ein leicht stöhnend klingender Laut durchwehte die Stille des Raumes, und Purdy konnte sich kaum vorstellen, dass sie ihn abgegeben hatte, so fremd klang er.
    Es war zudem der Augenblick, als ein Schwindel sie erfasste. Ihre Knie schienen weich zu werden. Ein Panzer hatte sich um ihre Brust gelegt, der ihr kaum erlaubte, zu atmen. Sie sah das Gesicht vor sich, das sich langsam aufzulösen schien.
    Heftig wischte sie über ihre Augen. Sie holte Luft und merkte, wie schwer sie dabei atmete.
    Allmählich klärte sich ihr Blick. Es gab keinen Zweifel daran, dass es sich bei der Wachsgestalt um ihren Freund, den Geisterjäger John Sinclair, handelte.
    Es verging eine ganze Zeit, bevor es ihr gelang, wieder einen klaren Gedanken zu fassen.
    Warum hatte man John hier in Wachs nachmodelliert? Das musste einen Grund haben. So etwas konnte kein Zufall sein, ebenso wenig wie die Führung durch das Panoptikum. Sie sah die letzte halbe Stunde plötzlich mit anderen Augen.
    Der Begriff Falle schoss ihr durch den Kopf. Etwas anderes konnte es nicht sein. Das hier musste einfach eine Falle sein, die mit ihr und eben John Sinclair zu tun hatte.
    Auch jetzt musste sich Purdy zusammenreißen, denn sie litt unter dem Eindruck dieser nackten Gestalt, deren Wachshaut durch das Licht einen leichten Glanz erhalten hatte.
    Purdy Prentiss zögerte noch, näher an die Figur heranzutreten. Sie dachte an Rudy, der für sie plötzlich nicht mehr der harmlose Junge war, sondern etwas ganz anderes.
    Sie drehte sich zur Tür hin um, weil er ihr von dort aus nicht gefolgt war.
    Noch während der Bewegung nahm sie wahr, dass die Tür von außen geschlossen wurde. Dann sah sie nur noch das Türblatt, aber keinen Rudy mehr.
    Dafür hörte sie, dass sich von außen ein Schlüssel im Schloss drehte, und das bedeutete, dass man sie eingesperrt hatte.
    Ich bin gefangen!, schoss es ihr durch den Kopf. Ich bin tatsächlich gefangen!
    Beinahe hätte sie gelacht. Aber es war ernst und nicht zum Lachen.
    In diesem Moment wurde ihr klar, dass dieser Tag ganz anders verlaufen würde, als sie ihn sich vorgestellt hatte.
    Erst jetzt stellte sie fest, dass dieser Raum kein einziges Fenster hatte.
    Er glich einer Zelle.
    Trotzdem ging sie zur Tür. Sie wollte nichts unversucht lassen. Aber den Weg hätte sie sich sparen können. Es war tatsächlich abgeschlossen.
    Sie wusste nicht, was sie tun sollte. Nach dieser Prüfung überfielen sie zum ersten Mal sehr negative Gedanken. Eingeschlossen mit sechs Wachspuppen, von denen die eine aussah wie John Sinclair.
    Der Staatsanwältin war klar, dass dies kein Zufall sein konnte. Da hockte jemand im Hintergrund und hatte einen Plan geschmiedet.
    Aber wer?
    Dieser Unbekannte musste sie beobachtet haben. Ferner hatte er schon vorher seine Netze ausgeworfen und dafür gesorgt, dass eine Wachsfigur des Geisterjägers hergestellt wurde.
    Dafür kam nur diese Myra in Betracht.
    Für Purdy war die Person von Anfang an mehr als suspekt gewesen. Ihr Aussehen hätte sie eigentlich warnen müssen, aber sie hatte sich von Rudy ablenken lassen, und das brachte sie dazu, sich zu fragen, welche Rolle der Junge spielte.
    Hatte er freiwillig mitgemacht? War er gezwungen worden? Beides konnte zutreffen, aber sie dachte auch daran, dass der Junge möglicherweise kein normales Kind war.
    Egal, wie die Dinge standen. Es brachte ihr nichts ein, wenn sie sich jetzt zu viele Gedanken darüber machte. Aber sie würde versuchen, an ihrem Schicksal etwas zu verändern, denn das wollte sie nicht so einfach hinnehmen. Nicht mit ihr. Nicht mit einer Frau, die es gewohnt war, sich zu wehren.
    Wäre sie noch vor Jahren in eine Lage geraten wie die momentane, so wäre sie ziemlich hilflos gewesen. Das hatte sich im Laufe der Zeit mit der neuen Technik verändert. Für manche waren die Handys ein Fluch, aber sie konnten auch ein Segen sein, und genau das wollte sie ausprobieren. Das schmale Gerät lag schnell auf ihrer Handfläche.
    Purdy musste sich zusammenreißen, dass ihre

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