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1614 - Beauloshairs Netz

Titel: 1614 - Beauloshairs Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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anderen herbeigeeilten Arcoana. Der Tanz währte bis kurz vor Sonnenuntergang, dann verschwanden sie plötzlich in der Dunkelheit des offenen Meeres, und Heleomesharan kehrte zusammen mit Aumoora und dem Kleinen auf ihrem Rücken in die Mulde zurück. „Dosh!" klirrte Shanorathemas. „Dosh, dosh!" Das Wort gefiel ihm.
     
    *
     
    Den Abend verbrachten sie in der nahegelegenen Station, und Heleomesharan konnte es kaum erwarten, bis sich die Dämmerung endgültig über den Kontinent gesenkt hatte. Eine Nacht auf einem paradiesischen Planeten war etwas ganz anderes als in der Enge eines Schiffes wie der SHOURASA.
    Persönlich verteilte er die dünnen Infrarotfolien, die sie sich über die Augenpaare legten, um in der Dunkelheit die volle Sichtfähigkeit zu behalten. Nur Aumoora blieb diesmal zurück.
    Shanorathemas war müde, fiel fast von ihrem Rücken und ließ sich willig in die kleine Schlafmulde betten, die sie für ihn vorbereitet hatten.
    Die Arcoana machten sich auf, drangen in den dichten Dschungelwald ein und begannen mit der Suche nach den Populationen und den Grenzen jener Bereiche, in denen sie ausgesetzt worden waren. Es dauerte nicht lange, dann begegneten sie den Wärmebildern von Maffwaks und Bilodiren, die in kleinen Gruppen aneinander vorbeizogen auf der Suche nach einer geeigneten Futterstelle. Voller Stolz beobachteten die Arcoana, wie die Tiere von unterschiedlichster Weltenherkunft sich gegenseitig beschnupperten, Geruchsstoffe austauschten und danach friedlich weiterzogen, ohne sich wegen ihrer Reviere und Wege in die Haare zu geraten.
    Heleomesharan teilte seine Begleiter in zwei Kolonnen auf. Die halbe Nacht durchstreiften sie getrennt die Wälder in der Nähe der Küste, zählten über vierzig der ausgesetzten Populationen und verfolgten die Pfade, auf denen sie sich bewegten und dabei ihre Gebiete veränderten. Als die beiden Kolonnen am vereinbarten Signalpunkt zusammentrafen, konnten sie ein vollständiges Ergebnis vorweisen.
    Die Ausbreitung und Wanderungsbewegung zog keinerlei Auswirkungen oder Folgen nach sich. Die verschiedenen Arten fanden von allein jene Bereiche, die für sie am geeignetsten waren.
    Daß es dabei nicht zur Nahrungskonkurrenz kam oder gar zu blutigen Kämpfen, dafür hatten die Arcoana unter Anleitung des Patrons Sorge getragen. Jede Art besaß andere Nahrungsinteressen und andere Aufzuchtsgewohnheiten.
    Es gab nichts, was bei diesem groß angelegten Langzeitplan nicht bedacht worden wäre.
    Aber da war etwas, was Heleomesharan störte. Schon eine ganze Weile beobachtete er einen merkwürdig schmalen und hohen Wärmefleck, der ihn und seine Gruppe in einigem Abstand begleitete. Der Verfolger tat es lautlos, und inzwischen hatte er die Arcoana sogar überholt und befand sich vor ihnen. „Seid vorsichtig", sang der Patron leise. „Etwas Fremdes befindet sich in der Nähe. Was haben wir übersehen?"
    So sehr er sich auch sein Gehirn zermarterte, es konnte nicht mit dem Plan und seiner Ausführung zusammenhängen. Also blieb nur eine Schlußfolgerung übrig. Es war tatsächlich ein blinder Passagier mit der SHOURASA nach Keurouha gelangt.
    Entschlossen setzte Heleomesharan sich in Bewegung und steuerte auf jene Baumgruppe zu, in deren Deckung er den Infrarotschemen ausmachte. Im Abstand von drei Fadenlängen verharrte er und ruderte mit dem oberen Armpaar. „Komm heraus, wir haben dich entdeckt!" rief er. „Wer bist du, und was willst du hier?"
    Ein leises Lachen war die Antwort. Es hörte sich an wie das Nachäffen Shanorathemas, klang ein wenig unbeholfen und hatte einen schiefen Unterton. Und es wurde nicht mit Mundzangen erzeugt. Äste knisterten, Zweige knackten. Der Wärmefleck bewegte sich und kam ihnen entgegen.
    Heleomesharan löste zwei der Infrarotfolien von seinen Augen und schaltete mit einer hastigen, nach hinten gerichteten Bewegung seines linken unteren Armes die Lampe in der dritten Tasche an.
    Sie strahlte ein hoch aufgerichtetes Wesen an, wie Heleomesharan es noch nie erblickt hatte. Es stand auf zwei langen, plump wirkenden Säulenbeinen und besaß einen tonnenförmigen Rumpf.
    Der Kopf, ja, es konnte sich nur um den Kopf mit den Sinnesorganen handeln, ruhte auf einem langen, schmalen Hals. Am oberen Ende des Rumpfes ragten zwei Gliedmaßen nach unten, die ebenso plump aussahen wie die Beine, auf denen es sich vorwärtsbewegte. Der gesamte Körper mit Ausnahme des Kopfes und den Enden der oberen Extremitäten war mit einer silbernen Folie

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