1616 - Experimente im Hyperraum
Experimente im Hyperraum
Rückkehr nach M3 - der Vorstoß in die 5. Dimension
von Kurt Mahr
In den letzten Stunden des 15. Mai 1200 NGZ löst sich die Zone der Hyperraum-Parese, die das Solsystem und das benachbarte Raumgebiet seit dem 10. Januar gefangenhielt, plötzlich und unerwartet wieder auf. Hyperfunk und Hyperraumflug sind ebenso wieder möglich wie alles andere, das auf 5-D-Technologie und Energiegewinnung aus dem übergeordneten Kontinuum basiert.
Doch die Frage, wie es überhaupt zur Entstehung der Toten Zone kommen konnte, bleibt vorerst unbeantwortet. Das gilt auch für die Rätsel, die den Gataktikern von den Ennox aufgegeben wurden. Philip, der von ES auserwählte neue Zellaktivatorträger, ist mit seinen Artgenossen im Zom verschwunden. Neues Unheil scheint den Galaktikern bereits zu drohen, denn Myles Kantor und sein Team entdecken Strukturrisse im Hyperspektrum, die sich im Raumsektor M3 bündeln, wo sich ein bedrohlicher 5-D-Attraktor gebildet hat. Die Wissenschaftler begeben sich augenblicklich dorthin, um nähere Untersuchungen anzustellen.
Nun, Mitte Juni 1200 NGZ, sind sie bereit, einen entscheidenden Vorstoß zur Erforschung des Phänomens zu wagen. Sato Ambush, der Nakk Paunaro und andere riskieren gefährliche EXPERIMENTE IM HYPERRAUM...
Die Hauptpersonen des Romans:
Boris Siankow - Der Nexialist hat unheimliche Begegnungen.
Sato Ambush - Der Parareahst greift zum letzten Mittel.
Icho Tolot , Lingam Tennar und Paunaro - Sie begeben sich zwischen die Wirklichkeiten.
Perry Rhodan - Er rechnet mit einer neuen Toten Zone.
1.
Es war schon bemerkenswert, daß man Boris Siankow, der vor ein paar Wochen noch als Spinner verspottet worden war, sein eigenes Rechenlabor zugestanden hatte. Es war zwar nur ein kleiner, bescheidener Raum auf einem der oberen Decks der FORNAX, aber Boris sah es als Zeichen der Anerkennung. Er war avanciert - vom Spinner zum Wissenschaftler, der zwar mit orthodoxen Methoden arbeitete, jedoch durchaus brauchbare Resultate erzielte.
Manchmal, wenn Boris viel Zeit hatte oder seiner Sache nicht ganz sicher war, so daß er zwischen den einzelnen Arbeitsschritten nachdenken mußte, zog er es vor, den Dialog mit dem syntronischen Computer über die Tastatur der Konsole anstatt mit Hilfe des Servos zu betreiben.
Der Servo, ein allgegenwärtiges, mattleuchtendes Energiebündel, das irgendwo in der Luft schwebte, bot zwar den Vorteil, daß er herkömmliche Sprache verarbeiten konnte, er gab aber auch mitunter Widerworte. Diese wollte Boris Siaftkow nicht immer hören, besonders dann nicht, wenn er an einem kniffligen Problem arbeitete, das seine gesamte Konzentration erforderte.
Mit der Konsolentastatur war das natürlich auch so eine Sache. Sie widersprach zwar nicht, aber selbst sie schien ihren eigenen Willen zu haben, was die Umsetzung von Tastenbewegungen' in Ziffern, Buchstaben oder Zeichen anging. In Wahrheit allerdings lag die Schuld bei Boris. Er hatte niemals gelernt, mit einer Tastatur umzugehen. In fünfzig Prozent aller Fälle landete beim ersten Versuch seine Fingerkuppe auf der falschen Taste. Ihm machte das nichts aus. Er korrigierte geduldig, bis auf der Bildfläche endlich das zu lesen stand, was er eingeben wollte. In der Zwischenzeit dachte er nach. An diesem Nachmittag des 21. Juni 1200 NGZ hatte er aus vorgeformten Programmsegmenten ein neues Programm zusammengestellt, das er nun testen wollte. Mit viel Geduld gab er eine Serie von Daten ein. Nachdem der Rechner sie alle akzeptiert hatte, wollte Boris den Ausführungsbefehl geben. Er tippte: EXC Der Computer antwortete darauf: EXC IST EIN UNBEKANNTER PARAMETER.
Seufzend setzte Boris Siankow den Cursor eine Stelle zurück und nahm einen weiteren Tastendruck vor. Da stand nun: EXQ Boris hatte die Freude zu sehen, wie auf der Videofläche ein neuer Schriftzug erschien: AUSFÜHRUNG LÄUFT. Boris lehnte sich bequem in seinen Sessel zurück. Das Problem, das er dem Syntron aufgegeben hatte, war ziemlich komplex. Es würde ein paar Sekunden dauern, bis die ersten Ergebnisse vorlägen.
Er hörte hinter sich ein Knistern. Er wandte sich um. Dort, wo er üblicherweise die Tür zu sehen erwartet hätte, war ein helleS, halb transparentes Nebelfeld entstanden. Innerhalb des Nebels bewegte sich eine Gestalt, deren Umrisse nur verschwommen zu sehen waren. Die Silhouette war annähernd humanoid. „Wer ist da?" fragte
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