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1617 - Die Akonin

Titel: 1617 - Die Akonin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gezogen. Binnen zwei Minuten erreichte er die Zentrale, den Mittelpunkt des Schiffes. Weitere zwei Minuten, und sämtliche Besatzungsmitglieder waren samt Ausrüstung sicher an Bord. „Alarmstart!" befahl er. „Los geht's, Leute!"
    Die JUWEL VON KARIOPE erhob sich auf einem unsichtbaren, unhörbaren Gravojet-Strahl in den grauen Himmel von Sudo III. Dann der Orbit, das freie All. Der Bordsyntron berechnete einen Kurs, der sie vorbei am Milchstraßenzentrum in Richtung Halo führte. Zweieinhalb Tage kostete sie der Flug. Und kurz vor dem Sektor Neu-Moragan-Pordh steuerten sie einen der allgemein gebräuchlichen Orientierungspunkte an.
    Eine große weiße Sonne ...
    So wie Arkon.
    Die Instrumente vermittelten einen guten Überblick; im Hyperspektrum strahlte die Sonne wie ein riesiges Leuchtfeuer, noch auf tausend Lichtjahre einwandfrei zu orten.
    Aber dieselbe Idee hatte noch ein anderes Schiff gehabt. Gothon Bagamat stieß einen schrecklichen Fluch aus.
    In geringer Entfernung schwebte neben ihnen ein Raumschiff von absolut untauglicher Bauweise: Es handelte sich um eine Kugel mit abgeplatteten Polen, am Äquator mit vierhundert Metern Durchmesser, von Pol zu Pol jedoch nur dreihundertzwanzig. „Akonen", sagte er.
    Und das eine Wort gab alle Verachtung wieder, die er empfand. Sicher, früher war das Verhältnis zwischen Arkoniden und den Urvätern aus dem Blauen System ein anderes gewesen.
    Doch das berührte ihn nicht. Eine neue Zeit war angebrochen. Eine Zeit mit einem starken arkonidischen Volk - und gleichzeitig eine schlechte Zeit für die Leute von Akon.
    Daran war nicht zu rütteln, auch wenn die meisten anderen Arkoniden noch für Ausgleich und Verständnis plädierten.
    Gothon Bagamat jedoch hatte immer eine harte Linie vertreten.
    Deshalb erboste es ihn ganz besonders, als sich die Fremden in frechster Weise an die JUWEL VON KARIOPE heranpirschten. Seine Zähne knirschten vor Zorn. Der Kommandant des Forschungsschiffes starrte auf die Schirme, wo die Fehlkonstruktion von leistungsstarken Fernoptiken nahe herangeholt wurde. „Fahrt aufnehmen!" befahl er. „Los doch, ihr schläfrigen Bauern!"
    Die Zentralebesatzung entwickelte hektische Aktivität. Mit Unterstützung des Syntrons schafften sie es, ihr Schiff innerhalb von drei Minuten in den Hyperraum zu bringen.
    Doch die Akonen folgten mit beispielloser Beharrlichkeit. Kein Funkspruch, keine Erklärung dieses Verhaltens. Beide Schiffe hielten exakt denselben Kurs.
    Bagamat malte sich in prallsten Farben aus, was er am Ende der Hyperraumetappe unternehmen würde. Ein einziger, wohlgezielter Schuß der JU-WEL VON KARIOPE, und die anderen würden aus dem All geblasen. Als der Moment jedoch gekommen war, verzichtete er auf jegliche Maßnahme. Das Verhältnis zwischen Akonen und Arkoniden war zwar derzeit nicht das beste, aber soweit, daß man sich gegenseitig beschossen hätte, war es nun doch nicht gekommen.
    Leider, dachte er, aber was nicht ist, kann ja noch werden.
    Außerdem hatten sie Besseres zu tun.
    Die Meßgeräte zeigten eine schier unglaubliche Struktur im Hyperraum. Dort, in Flugrichtung, klaffte ein Riß von beinahe elf Lichtjahren Länge. Gut, daß sie gekommen waren. Es wurde höchste Zeit, daß die JUWEL VON KARIOPE sämtliche notwendigen Maßnahmen einleitete.
    Sie würden schon klären, was es mit diesem Attraktor auf sich hatte. Zu Arkons Ruhm und Ehre, dachte er, und zur Hölle mit allem, was akonisch aussieht.
    Der Kommandant schickte seine Spezialisten an die Arbeit
     
    4.
     
    Irgendwie war es allzuoft dasselbe: Das, was jeder normale Einwohner der Galaxis als schwerwiegende Krise empfand, was jedermann in Angst und Schrecken versetzte, hatte für ihn etwas eigentümlich Bekanntes. Rhodan hatte schon viele Bedrohungen erlebt - und überstanden. Und doch schien das Phänomen der Toten Zone selbst für ihn neu, weil sie nicht das geringste dagegen unternehmen konnten. Es gab keinen Feind, keinen mutigen oder listenreichen Weg zur Verteidigung. Sie hingen völlig in der Luft, und das in jeder Beziehung.
    Oder besser im Vakuum, dachte Rhodan nicht ohne Ironie.
    Die großen Holobildschirme der Zentrale zeigten das All ringsum, die Sternballungen von M3 und daneben die Darstellung des Hyperdim-Attraktors. Rhodan sah nicht mehr hin. Er konnte nichts tun, was Myles Kantor, Mertus Wenig oder den anderen Wissenschaftlern nicht längst eingefallen wäre. Genausowenig aber brachte er es fertig, sich in seine Kabine zurückzuziehen.
    Auf ihn

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