Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1617 - Die Akonin

Titel: 1617 - Die Akonin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Augen tanzte ein verwirrendes Sammelsurium aus den verschiedensten, teilweise auch unterschiedlich gefärbten Flächen. Und plötzlich bildeten sich vier langgestreckte Formen heraus, anschließend kamen ein kugelförmiges und ein langgestrecktes Objekt hinzu.
    Norman Glass stieß ein langgezogenes Ächzen aus. „Verdammt, Perry! Woher wußtest du das?"
    „Das war nur so eine Ahnung, Norman."
    Vor ihnen war das Abbild eines Menschen entstanden. Es war ein kleiner Mann mit abnorm großem Kopf, gekleidet in einen Kimono. Und da, am Halsansatz, erkannte Rhodan auch den bewußten Druckknopf wieder.
    Er warf einen raschen Blick auf die Uhr. „Einundzwanzig Stunden", stellte er fest. „Vor einundzwanzig Stunden haben wir Sato das letztemal spuken gesehen. Und jetzt geistert er als durchsichtiger Riese durch die ODIN."
    „Sieht nicht so aus", meinte Norman Glass, „als ob er sich inzwischen zurechtgefunden hätte."
    Rhodan schüttelte den Kopf. „Nein ... Sein Schatten wird immer schwächer. Aber das muß nichts heißen. Wer durch eine fremde Wirklichkeit wandert, für den haben Sichtbarkeit oder Größenverhältnisse keine Bedeutung. Warten wir ab. Vielleicht kommt er noch einmal."
    „Und dann?"
    „Woher soll ich das wissen, Norman?"
    Rhodan setzte sich zurück in seinen Sessel. Seine Worte hatten zuversichtlicher geklungen, als er in Wahrheit dachte. Noch war Sato Ambush auf der Suche. Aber keine Suche dauerte ewig, und alles deutete darauf hin, daß er den Kontakt zur eigenen Realität mehr und mehr verlor. Im Grunde, so gestand sich der Terraner ein, war Ambush so gut wie verloren.
    Rhodan hielt es keine Sekunde länger in der Zentrale. In ihm breitete sich eine tiefempfundene Unruhe aus. Eine Form von Unzufriedenheit, die er an sich selbst schon lange Zeit nicht mehr bemerkt hatte. Solange Gesil seine Frau gewesen war, solange hatte es diese Unruhe nicht gegeben. Auch nicht damals mit Thora, mit Mory Abro oder mit Orana Sestore. Wahrscheinlich tat er gut daran, das Gefühl in den Griff zu bekommen; wenn es etwas gab, was er sich augenblicklich überhaupt nicht leisten konnte, dann war es eine seelische Krise.
    Vielleicht erreichte er jetzt allmählich das Stadium, das der Arkonide Atlan schon vor Tausenden von Jahren überwunden hatte. Vielleicht würde man auch ihn bald einen Einsamen der Zeit nennen. Einsam, verbittert...
    Aber nein! Atlan war damit fertig geworden, also wäre auch er imstande dazu. Doch jeder Lernprozeß brachte Schmerzen mit sich. Für einen Unsterblichen war das nicht anders als für jeden normalen Menschen auch.
    Rhodan sah die Leute, die ihm begegneten, mit keinem Blick. Er war zu sehr mit sich selbst beschäftigt.
    Und als sich vor ihm endlich die Kabinentür öffnete, war er fast froh darüber. Er aktivierte den elektronischen Riegel, warf die Schuhe in eine Ecke und legte sich aufs Bett. Mit geschlossenen Augen entspannte er zunächst seine Muskulatur, dann erst kehrte allmählich auch in den Geist Ruhe ein.
    Aber die Ruhe währte nicht lange.
    Es war nicht etwa so, daß er ein Geräusch gehört hätte - in seinen Ohren war nichts als das Rauschen des eigenen Bluts. Statt dessen fühlte sich Rhodan beobachtet.
    Er schlug die Augen auf.
    Vor ihm stand eine tiefschwarze Gestalt, etv/a genauso groß wie er selbst, jedoch sehr viel massiver gebaut. Die Gestalt war völlig haarlos und gab nicht das geringste Geräusch von sich.
    Rhodan war nicht einmal sicher, daß sie atmete; wenn es der Fall war, hatte er noch nie etwas davon bemerkt. „Voltago ...", sagte er leise, ohne sich zu erheben. „Was willst du?"
    Im glatten Gesicht des anderen zeigte sich keine Regung. „Dich beschützen."
    „Denkst du, daß ich im Augenblick Schutz nötig habe?"
    „Vielleicht, Perry Rhodan. Es wäre möglich."
    Tagelang hatte der Klon in einer Ekke des Nebenzimmers gestanden, ohne sich zu bewegen.
    Rhodan kannte außer dem Haluter Icho Tolot kein anderes Wesen, das es fertigbrachte, sich tage-, wochen- oder selbst jahrelang derart still zu verhalten. Mehrfach hatte er versucht, Voltago anzusprechen, womöglich einen Rat einzuholen. Doch der Klon hatte ihn nicht für wert erachtet, auch nur ein Wort zu äußern.
    Und nun plötzlich stand er wieder da. „Du könntest mir ein paar Fragen beantworten", meinte Rhodan. Er schwang die Beine über den Bettrand und erhob sich mit einer elastischen, gespannten Bewegung. „Fragen?"
    „Ja! Ich weiß, daß dir bestimmte fünfdimensionale Wahrnehmungsmöglichkeiten

Weitere Kostenlose Bücher