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1618 - Der brennende Himmel

1618 - Der brennende Himmel

Titel: 1618 - Der brennende Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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noch mal zu, diesmal härter, und Hudson protestierte auch nicht, als er weitergezerrt wurde und neben dem Reporter hertaumelte. Bill wusste selbst nicht, wohin er gehen wollte. Nur weg aus der Nähe der Flammen und der Kirche, deren Mauern diesem Angriff nicht mehr lange standhalten würden.
    Sie flohen, und als sich Bill einmal umschaute, da sah er den in der Nähe der Kirche stehenden Baum, der lichterloh brannte.
    Erst als sie den Porsche erreicht hatten, blieben sie stehen. Auch von dieser Stelle aus gelang ihnen ein Blick auf die schaurige Szene, und sie mussten einsehen, dass nichts, aber auch gar nichts mehr an dieser Kirche zu retten war.
    »Was können wir denn tun, Mr. Conolly?« Mit weinerlicher Stimme stellte der Pfarrer die Frage.
    »Nichts«, murmelte Bill.
    »Bitte?«
    »Wir können nichts tun, gar nichts.«
    »Und beten?«
    »Ja, das ist wohl das Einzige…«
    ***
    Ja, wir waren unterwegs, und wir hätten das Ziel längst erreicht, wenn es nicht einen Unfall gegeben hätte. In ihn waren wir zwar nicht hineingeraten, aber vier andere Fahrzeuge hatte es erwischt, und sie verteilten sich auf der Fahrbahn der A10. Pause, Stillstand. Der große Ärger begann. Ich versuchte, unseren Freund Bill telefonisch zu erreichen. Eine Verbindung kam nicht zustande. Und das frustrierte mich noch mehr. »Was denkst du, John?«
    »Das ist kein gutes Omen. Gerade in Situationen wie diesen schaltet Bill sein Handy nie aus.«
    »Dann muss es ihm ausgeschaltet worden sein.«
    »Das befürchte ich auch.«
    »Wir müssen aber weiter.« Ich hörte Sukos Bemerkung, als ich bereits den Rover verließ. Wir hatten das Glück, nicht weit von der Unfallstelle entfernt zu stehen, und so brauchte ich nur wenige Schritte, um einen der Polizisten aus der Mannschaft zu erreichen.
    Die Kollegen war sehr schnell hier gewesen.
    Der Mann war so etwas wie ein Wachtposten, der Neugierige zurückhalten sollte. Er schaute mich mit einem Bulldoggenblick an, vor dem ein Kind sicherlich zusammengezuckt wäre.
    »Hier sind Sie falsch, Mister. Steigen Sie wieder in Ihren Wagen und bleiben…«
    Er sprach den Satz nicht zu Ende, weil ich ihm meinen Ausweis präsentierte. Er war in eine Hülle eingeschweißt, und als er jetzt auf ihn starrte, verschlug es ihm die Sprache.
    Mit drei, vier Sätzen erklärte ich ihm, dass ich es ziemlich eilig hatte und nicht als Privatmann unterwegs war. Ich hatte mir auch schon die Umgebung angeschaut und sagte jetzt mit intensiver Stimme: »Wir müssen weiter. Leiten Sie uns an der Unfallstelle vorbei, und zwar nicht auf der Straße. Verstehen Sie?«
    Der Kollege verstand, traute sich allerdings nicht, uns freie Fahrt zu geben. Er musste erst einen Vorgesetzten holen.
    Auch dem erklärte ich mein Vorhaben, und er reagierte zum Glück recht schnell.
    »Verlassen Sie die rechte Spur und fahren Sie auf dem Standstreifen vorbei, Sir.«
    »Danke.«
    Wenig später saß ich wieder im Wagen und erklärte Suko die Lage.
    Zudem stellte ich noch das Blaulicht auf das Dach, damit auch die anderen im Stau stehenden Fahrer merkten, zu wem wir gehörten.
    Wir schafften es und atmeten auf, als wir wieder auf die Fahrspur wechselten und Suko Gas geben konnte.
    Ich holte erneut das Handy hervor und versuchte wieder, unseren Freund Bill Conolly zu erreichen.
    Da war nichts zu machen. Er hob nicht ab, und meine Unruhe wuchs immer mehr.
    »Das klärt sich schon auf, John«, sagte Suko. »Du brauchst keine Angst zu haben.«
    »Wollen wir es hoffen.«
    Nach nicht zu langer Zeit konnten wir die Schnellstraße verlassen. Jetzt ging es über die Dörfer, was auch aufhielt.
    Suko gab sein Bestes. So manches Mal hinterließen die Reifen schrille Geräusche auf dem Asphalt. Verfahren konnten wir uns nicht. Das GPS wies uns den Weg, der nach Newgate führte, wobei wir dann, bevor wir den Ort erreichten, große Augen bekamen.
    »Das darf nicht wahr sein!«, flüsterte ich.
    Suko gab einen Kommentar ab, den ich nicht verstand, weil er zu leise gesprochen hatte. Aber der rote Himmel war nicht zu übersehen, auch aus dieser Entfernung nicht.
    Erbrannte!
    Aber nicht in seiner gesamten Breite oder Länge, sondern nur an einer bestimmten Stelle. Es war ein Ausschnitt am Himmel, der aussah, als wäre er mit Feuer gefüllt.
    Es war nicht nur die rote Farbe, die wir sahen. Auch das helle Licht war vorhanden. Es sah aus, als wäre es tief im Hintergrund des Himmels entstanden.
    Das Feuer hatte sich einen bestimmten Ort ausgesucht, und es hatte dort etwas in

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