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1618 - Der brennende Himmel

1618 - Der brennende Himmel

Titel: 1618 - Der brennende Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war es mir gelungen, mich an den Ort des Geschehens heranzuschleichen, und da hatte ich das Auftreten eines alten Bekannten erlebt, wobei ich gern auf dessen Bekanntschaft verzichtet hätte.
    Er war nicht nur ein Bote der Hölle. Er war ein Adept des absolut Bösen, das auf den Namen Luzifer hörte und über allem stand. Und aus dem ehemaligen Priester hatte Luzifer seinen speziellen Diener gemacht.
    Matthias war durch Luzifer stark geworden und war jetzt sogar in der Lage, über das Feuer zu herrschen.
    Ich wusste, dass ich mich nicht sicher fühlen konnte, obwohl mein Kreuz außen vor der Brust hing. Bei meinem ersten Treffen war ihm die Wirkung durch Luzifers Macht genommen worden, und daran erinnerte ich mich wirklich ungern.
    Und jetzt stand ich wieder vor ihm. Nicht in Polen wie damals, sondern nicht weit von London entfernt, wo er als Herr des Feuers aufgetreten war.
    Wie Bill reagierte, das war für mich unwichtig. Ich interessierte mich auch nicht für meinen Freund Suko, der im Hintergrund wartete. Jetzt zählte nur Matthias.
    Nackt hatte ich ihn noch nie gesehen. Sein Aussehen war zudem zweitrangig für mich. Die Macht und die Kraft, die in ihm steckten, die waren gleich geblieben, ob er mir nun nackt gegenübertrat oder angezogen.
    Ich hatte in diesen Momenten das Gefühl, dass es nur noch uns beide gab. Und ich war mir längst nicht so sicher, wie ich hier auftrat. Deutlich erinnerte ich mich an unsere erste Begegnung und wie knapp ich damals mit dem Leben davongekommen war.
    Aber ich senkte meinen Blick, um das Kreuz anzuschauen. Es hätte mir Hoffnung gegeben, wenn ich es in Licht getaucht gesehen hätte. Leider war das nicht der Fall. Es zeigte keine Reaktion, und ich spürte auch nicht, ob es kalt wurde.
    Natürlich hatte auch Matthias mich erkannt, und seine Frage wehte mir hohnvoll entgegen.
    »Bist du gekommen, um zu verbrennen, Sinclair?«
    »Das hatte ich nicht vor.«
    »Soll ich dir dann die Arme auf den Rücken drehen und dich zuschauen lassen, wie deine Freunde sterben?« [1]
    »Auch der Chinese, der im Hintergrund wartet?«
    »Ach, das hast du vor? Ich dachte, es würde dir genügen, mich in deinem Feuer verbrennen zu lassen.«
    »Nein, das wäre ein zu schneller Tod für dich. Man weiß in meinen Kreisen genau, wer du bist, und man will dir den Tod zukommen lassen, der dir gebührt.«
    »Ich warte!«
    Etwas anderes fiel mir nicht ein. Ich wusste, dass Matthias keine leeren Drohungen ausstieß. Er war zu allem fähig. Die andere Seite hatte ihm das Gewissen genommen. Ich konnte mir nicht mehr vorstellen, dass er mal ein Mönch gewesen war. Jetzt wollte er nur noch den Tod seiner Feinde.
    Allerdings stand ich nicht allein. Ich wusste Suko als Rückendeckung hinter mir. Und der würde auf keinen Fall zuschauen, wenn Matthias versuchen würde, mich zu töten. Ich sah Suko nicht, konnte mir aber vorstellen, dass er bereit war, die Magie seines Stabes einzusetzen, um damit die Zeit für fünf Sekunden anzuhalten.
    »Ich bin der Herr des Feuers. Ich bin erschienen, um verbrannte Erde zu hinterlassen. Den Anfang habe ich bereits gemacht, und ich werde nicht aufhören.«
    Ich hatte vor, ihm eine Antwort zu geben. Doch Suko war schneller als ich. Er sprach nicht Matthias an, sondern mich.
    »John, schau mal auf die Kirche.«
    »Warum?«
    »Frag nicht, schau hin.«
    Das Drängen in seiner Stimme war nicht zu überhören, und so blickte ich an Matthias vorbei, um zu sehen, was mit der Kirche geschehen war.
    Eigentlich nichts. Sie brannte noch, aber die Flammen schlugen nicht mehr so hoch. Dafür war etwas anderes eingetreten, was nicht so leicht zu fassen war.
    Aus dem Feuer in der Kirche musste sich ein Teil gelöst haben. Anders konnte ich mir das Phänomen nicht erklären, denn eine wuchtige Feuerwolke hatte sich auf den Weg gemacht. Noch war sie für Matthias nicht sichtbar, weil sie hinter ihm entstanden war.
    Kein Feuer löste sich so einfach von allein aus der Masse, dahinter musste schon etwas anderes stecken, und als ich noch intensiver hinschaute, sah ich innerhalb der tanzenden Flammen so etwas wie einen Abdruck. Ein großes Gesicht ohne besondere Merkmale, aber zu diesem Gesicht gehörte ein mächtiger und lang gestreckter Körper.
    Jetzt hatte auch Matthias bemerkt, dass er für mich nicht mehr so interessant war.
    Er benahm sich plötzlich sehr menschlich. »Was hast du, Sinclair? Was hat der Chinese gesagt?«
    »Neugierig, wie?«
    »Was ist los?«, giftete er.
    »Dreh dich um, wenn du es

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