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1622 - Der Verlorene

Titel: 1622 - Der Verlorene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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abgeschlossenen Raum so wohl fühlen kann.
    Obwohl eingesperrt, philosophierte er weiter, ist man absolut frei. Niemand kann stören oder einen belästigen.
    Mit derart hochgeistigen Problemen beschäftigt, erleichterte er sich, überprüfte im Spiegel den Sitz seines Anzuges und wandte sich dann der Tür zu, um sie zu öffnen.
    Das war nun genau der Moment, auf den Gucky gewartet hatte.
    Gelders ausgestreckte Hand traf nicht den Öffnungsmechanismus, sondern die pelzige in die Höhe gestreckte Pfote eines nur ein Meter großen Wesens in farbenprächtiger Montur, das zwischen ihm und der Tür wie hingezaubert materialisiert war. „Ganz ruhig bleiben, Gelder", wurde er in Interkosmo aufgefordert. „Die Zeit der Wunder ist noch nicht vorbei."
    Gelder rang nach Atem, versuchte zu sprechen, bekam aber keinen Ton heraus. Außerdem hielt die pelzige Pfote seine Hand fest, und zwar mit einer Kraft, die unglaublich wirkte.
    Gucky hatte längst die GECKO angepeilt und teleportierte.
    Damit geschah das zweite angekündigte Wunder.
    Gelder wußte nun wirklich nicht mehr, was mit ihm geschah. Eben noch befand er sich auf der Toilette des Imperial, und nun stand er plötzlich im Kontrollraum eines Raumschiffs und wurde von dem fremden Wesen unmißverständlich in einen Kontursessel gedrückt. „Bleib sitzen, Gelder, und rühre dich nicht vom Fleck. Es passiert dir nichts, wenn du vernünftig bist. Klar?"
    Gelder öffnete den Mund und er sah aus wie ein Fisch, der an Land geraten war und verzweifelt nach Luft schnappte. Er gab nur ein heiseres Krächzen von sich, zu mehr reichte es nicht.
    Gucky esperte Alaska, der soeben den Einstieg erreichte.
    Er mußte einen Renngleiter benutzt haben. „Wir werden dir gleich ein paar Fragen stellen, Gelder, und ich rate dir, sie wahrheitsgemäß zu beantworten. Mein Freund, der gleich hiersein wird, ist nicht so zimperlich, wie ich."
    „Was ist passiert? Wo bin ich?" stieß Gelder hervor und war froh, daß er wieder Luft bekam.
    Er erhielt keine Antwort, denn Alaska betrat den Raum und musterte den Gauner mit betont finsteren Blicken. Gelder versuchte, ihnen trotzig zu begegnen, resignierte aber bald. „Ich bin mir keiner Schuld bewußt", sagte er schließlich. „Deine Vergangenheit interessiert uns nicht", beruhigte ihn Alaska. „Wir benötigen nur einige Auskünfte. Wir wissen, daß du den Terraner Felix kennst, einen Mann, er einen Teil seiner Erinnerung verloren hat. Wo ist er? Wir wollen mit ihm reden."
    „Der Mann ohne Gedächtnis ist einer von uns. Was wollt ihr von ihm?"
    „Ich stelle die Fragen.
    Also antworte."
    Gelder schwieg. Er überlegte -damit kam Gucky wieder ins Spiel. Der Chef der Bande hielt Felix für etwas ganz Besonderes, vielleicht sogar für einen Mutanten, dessen Ennnerung eines Tages vielleicht wieder zurückkam. Und daraus ließe sich vielleicht Kapital schlagen.
    Der Ilt folgte den Gedanken Gelders und konnte nicht verhindern, daß blitzartig der Verdacht in ihm aufstieg, die Spur des Unsterblichen wiedergefunden zu haben. Ja, vielleicht handelte sich bei diesem seltsamen Felix sogar um einen der gesuchten Anwärter für den Ewigkeitschip.
    Beim ersten Kontakt mit ihm würde sich das feststellen lassen. „Wo ist Felix?" wiederholte Alaska seine Frage. Er wurde allmählich ungeduldig. „Ich weiß es nicht."
    Er log, aber er log schlecht. Er wußte ja auch nicht, daß ihn ein „^elepath überwachte, und so war es kein Wunder, daß er im Unterbewußtsein an die Felsenhöhle im nahen Gebirge dachte, in der seine Bande ein Ausweichquartier eingerichtet hatte.
    Alaska kannte Gucky gut genug, um seinen zufriedenen Gesichtsausdruck richtig zu deuten. Er atmete erleichtert auf. Das war schneller gegangen, als er zu hoffen gewagt hatte. Außerdem konnten sie nun das Versteckspiel sein lassen. Er nickte Gucky zu.
    Der Ilt klopfte dem verwirrten Gelder freundlich auf die Schulter. „Ist ja großartig, wirklich. Nun wirst du mit uns zu eurem Versteck in den Bergen fliegen, wo ihr Felix gefangen haltet."
    Der Gauner kam halb aus dem Sessel hoch, starrte Gucky restlos erschüttert an und sank in die Polster zurück. Abermals verschlug es ihm die Sprache.
    Selma und Ed hatten die Schleuse hinter sich geschlossen und erschienen im Kontrollraum.
    Alaska berichtete kurz, was sie herausgefunden hatten, ehe er über Funk vom Kontrollgebäude eine Starterlaubnis einholte -und auch erhielt.
    Selma ging um den Sessel herum, in dem Gelder mehr lag als saß, und blieb dicht vor

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