1627 - Die Arcoana am Scheideweg
etwas unternehmen würdet, und bin ein paarmal vor eurem System aufgetaucht. War ja auch sonnenklar, wenn man gesehen hat, daß ein paar von euch Arcoana wegen der Kranken fast den Löffel reichen wollten.
Und ich kam gerade zurecht, als ihr losgedüst seid."
Zwar hatte Qeyonderoubo nach wie vor Schwierigkeiten, sich mit der Ausdrucksweise der Sriin anzufreunden, doch zumindest ungefähr erfaßte er den Sinn ihrer Worte. „Jedenfalls hab' ich mich entschieden, einfach mal den Schritt hierher an Bord zu tun und abzuwarten, was passiert. War das eine öde Zeit! Schließlich wollte ich ja nicht, daß einer von euch meine Wenigkeit zu Gesicht kriegt! Immer nur zwischen euren Netzen herumklettern, das muß mir erst mal jemand nachmachen ..."
„Jetzt wissen wir, wie du an Bord gekommen bist", sang Qeyonderoubo, nachdem er sich vom ersten Schrecken erholt hatte. „Aber wieso?"
„Um genau das rauszukriegen, was ich jetzt rausgekriegt habe! Könnt ihr euch meine großen Augen vorstellen, als mir klar wurde, wohin die Reise geht? Also, dachte ich mir, ihr habt einen von meinen Leuten bequatschen können! Und das gefällt mir ganz und gar nicht, Yonder!"
Mit einem raschen Blick in die Runde stellte er fest, daß weder Kalcadurionenser noch Xhanshurobar oder sonstwer die Absicht hatten, sich in das Gespräch einzumischen. Also, überlegte er, blieb es wieder einmal an ihm hängen. „Wir haben niemanden >bequatscht<. Kalcadurionenser hat mit den Schrittlosen geredet. Daraufhin hat sich einer bereit erklärt, uns ungefähre Koordinaten zu nennen. Wir wollen nichts weiter als die 250 Sriin an Bord in Sicherheit bringen.
Jedenfalls werden wir nicht zusehen, wie sie sterben. Ich hoffe, daß du das ein für allemal begriffen hast."
„Klar, Meister, klar! Aber was du sagst, interessiert mich einen feuchten Schmutz. Hab' wohl keine andere Wahl, als mich mit euren sogenannten Kranken mal zu unterhalten."
„Das wirst du nicht. Ich verbiete es."
„Mal ganz ruhig, Yonder. Wir sind hier nicht im Sheokorsystem. Hier hat mir keiner was zu verbieten. Eure lieben guten Riin tun immer noch das, was sie für richtig halten."
Mit diesen Worten spazierte sie aus der Zentralmulde heraus und nahm den nächstbesten Tunnel, der waagerecht und für eine Sriin begehbar abzweigte. „Wir können sie nicht aufhalten", sagte Xhanshurobar. „Aber wenn wir es nicht trotzdem irgendwie schaffen, besucht sie uns bald im Schlaf in unseren Kabinen."
„Es ist nicht zu ändern. Die ungefähren Koordinaten haben wir. Wir können Desiramahr zwar nicht aufhalten -aber wir geben ihr keine Chance, die Daten aus dem Schiffscomputer zu löschen. Bitte, veranlasse die dreifache Sicherung, Xhanshurobar!"
„Gut."
Der Patron der OUCCOU entfernte sich, und Qeyonderoubo blieb mit Kalcadurionenser und der restlichen Zentralebesatzung allein zurück. „Was denkst du?" fragte er den Therapeuten. „Was wird sie unternehmen?"
„Ich habe keine Ahnung. Aber ich glaube nicht, daß sie vor irgendetwas zurückschreckt. Es ist mir ja nie gelungen, auch nur ein Wort zu ihrer Heimat aus den Schrecklichen herauszulocken. Bis auf dieses eine Mal. Und darüber wundere ich mich jetzt noch. Sie ist eine Sriin, die über die volle Ladung ihres Schrittorgans verfügt. Ihre Willenskraft ist bemerkenswert entwickelt."
„Glaubst du, sie könnte Mizmohair beeinflussen?"
„Vielleicht. Es wäre möglich."
„Dann sieh zu, daß du ihren Einfluß irgendwie in Grenzen hältst."
„Wie stellst du dir das vor, Qeyonderoubo?"
„Ich habe keine Ahnung. Du bist der Therapeut. Und wenn du Tag und Nacht eine Wache bei Mizmohair aufstellst, der ihr Gerede entkräftet."
Er hatte keine andere Möglichkeit, als Kalcadurionenser mit diesem Problem allein zu lassen. Denn er selbst sah nicht die geringste Chance, eine gesunde Sriin an irgendetwas zu hindern, was sie sich vorgenommen hatte. Vielleicht hatte der Therapeut mehr Zutrauen in sich selbst. Daß in ihm das Potential steckte, mehr als in allen anderen, das hatte er bewiesen.
Großdenker, wo bist du jetzt?
Ich kann nicht länger auf dich warten...
Gleite hinab an den Fäden des Netzes, begib dich ins Zentrum deines Selbst, nutze die Kräfte der Meditation. Spüre die Verzweigungen, die Knotenpunkte. Schließe die Augen, denn du benötigst nichts als Sicherheit.
Senkrechte Neigung geht über in horizontale Spannung, Du kannst fühlen, wie zwischen den Fäden die Abstände sinken, wie du dich mehr und mehr dem Zentrum
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