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1629 - Die blaue Schlange

Titel: 1629 - Die blaue Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Eine Erklärung wird ES uns wohl nicht geben", vermutete Samna Pilkok, die Funk- und Ortungschefin. Sie war immer übergewichtig gewesen, hatte aber in den letzten Jahren noch kräftig zugelegt. Dabei sah sie nach wie vor jugendlich aus. „Das hat ES noch nie getan", pflichtete Rhodan ihr bei.
    Er hatte von Anfang an befürchtet, daß der Aufruf von Ernst Ellert zu einem Run auf Wanderer führen würde. Tatsächlich war offenbar jeder aufgebrochen, der sich eine Chance ausrechnete. Nachrichten von der Erde bestätigten, daß Zehntausende versuchten, eine Flugpassage nach Wanderer zu bekommen, und wie immer in solchen Situationen gab es auch jetzt geschäftstüchtige Männer und Frauen, die das Verlangen der Menschen nach Unsterblichkeit nach Kräften ausnutzten.
    Wie die Pilze waren zahllose Reisebüros aus dem Böden geschossen, die behaupteten, eine Reise nach Wanderer organisieren zu können, und wie immer gab es auch jetzt genügend Leichtgläubige, die ein Vermögen auf das pure Versprechen hin vorauszahlten, man werde sie zu ES bringen. „Adams", sagte Samna Pilkok und wies Rhodan auf einen der Monitore hin. Er wandte sich ihm zu, und gleich darauf klang die Stimme des Freundes in der Hauptleitzentrale der ODIN auf. „Ich habe bezüglich Guckys und der XENOLITH eine Entscheidung getroffen", teilte der Hansechef mit, der sich zur Zeit auf der Erde aufhielt. „Ich möchte mich jetzt darüber nicht weiter auslassen. Auf jeden Fall hat der Flug wohl nichts mit den Zellaktivatorträgern zu tun. Ich habe die POLYMORPH hinterhergeschickt."
    Die POLYMORPH war ein Schwesterschiff der XENOLITH. „Hat ES sich gemeldet?" fragte Adams. „Oder hat Ernst etwas von sich hören lassen?"
    „Nichts", antwortete Rhodan. „Ich warte auf ein Zeichen von ihnen. Irgendwie müßten sie auf die vielen Menschen reagieren, die sich in der Nähe von Wanderer versammelt haben. Ich gebe dir Bescheid, sobald sich was tut."
    Er schaltete ab und wandte sich wieder den Ortungsschirmen zu.
    Minuten später meldete Homer G. Adams sich erneut. „Du solltest zur Erde zurückkehren", sagte er. „Philip ist da.
    Er hat wichtige Informationen für dich." .„Es ist leichter für ihn, zu mir zu kommen", stellte Rhodan fest. „Das ist es wohl", gab der Hansechef zu, „aber Philip weigert sich, den Schritt zur ODIN zu tun. Er besteht darauf, daß er hier auf der Erde mit dir sprechen kann. Er hat eine Nachricht von Atlan.
     
    6.
     
    Demun Targ stellte voller Unruhe fest, daß es an Bord der MAGENTA lebendig wurde, und nun zögerte er nicht länger.
    Er eilte zu einem Hangar, um sich einen Kleinraumer zu besorgen. Er sah keinen Sinn mehr darin, noch länger an Bord zu bleiben. Die Gefahr war zu groß, daß ihm die Blaue Schlange auf die Schliche kam oder gar der dämonische Gendal Jumphar, den er beinahe noch mehr fürchtete als sie.
    Askat Bei ließ plötzlich die Arme fallen und sank in die Knie.
    Damit hatte er den Kampf verloren.
    Die Menge johlte und tobte. Einige Männer hoben Ten Hauen hoch und trugen ihn auf ihren Schultern durch den Hangar, der als Kampfstätte gedient hatte. „Für uns bist du der Spiegelgeborene", schrie einer der Männer. „ES wird dir die Unsterblichkeit geben."
    Ten Hauen kamen plötzlich Zweifel, und während er sich feiern ließ, wurde er immer nachdenklicher.
    Die Männer und Frauen an Bord und einige fanatische Anhänger der Spiegelkämpfe waren auf den Gedanken gekommen, den Kandidaten für die Unsterblichkeit durch solche Kämpfe zu ermitteln. Er war der Sieger, Das zeigte auch der Schiedsrichter an, indem er eine blaue Fahne über seinem Kopf schwenkte.
    Würde ES ihn aber ebenfalls als Sieger anerkennen? War es nicht ziemlich vermessen von ihnen, anzunehmen, daß die Superintelligenz sich ihren Spielregeln beugen würde?
    Ten Hauen fühlte sich plötzlich gar nicht mehr so wohl, schrieb seine Zweifel jedoch seiner Erschöpfung nach dem geradezu mörderischen Kampf zu.
    Er blickte in die lachenden Gesichter der Männer und Frauen, und unwillkürlich fragte er sich, wieso er eigentlich auf den Gedanken gekommen war, daß der Spiegelgeborene unbedingt ein Mann sein mußte? Konnte es nicht eine der Frauen sein, die sich mit ihm im Hangar befanden? Auch Frauen fochten Spiegelkämpfe aus.
    Und wer konnte eine der Frauen oder einen der anderen Männer daran hindern, durch eine der Schleusen nach draußen in den Raum zu gehen, bis an den Energieschirm zu fliegen, der Wanderer umgab, und sich ES als

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