1629 - Die blaue Schlange
unserer Feinde informiert. Ich weiß, was sie denken, und wie sie entscheiden."
Gendal Jumphar trank sein Glas aus. Er stand auf und ging einige Schritte im Raum auf und ab, wobei er sie nicht aus den Augen ließ. „Gute Arbeit", lobte er sie. „Was glaubst du, wie lange es noch dauern wird, bis wir die Macht der Arkoniden gebrochen haben und ihre Rolle in der Galaxis übernehmen können?"
„In wenigen Jahren ist es soweit", erwiderte Alnora. „Darauf will ich mich konzentrieren. Die Dinge sind in Bewegung geraten. Die Entwicklung des XD-Transponders ist fast abgeschlossen. Erste Tests haben bewiesen, daß er unsere hochgesteckten Erwartungen erfüllt. Damit können wir endlich wieder an die Transmittertradition anknüpfen, die Akon einst groß und zu einer galaxisweit respektierten Macht gemacht hat."
„Leider müssen wir bei der Erprobung des XD-Transponders sehr vorsichtig sein, damit die unvermeidlichen Raumerschütterungen das Galaktikum nicht auf uns aufmerksam machen", bemerkte er. „Ich habe veranlaßt, daß einer der ersten XD-Transponder in das Raumschiff von Henna Zarphis eingebaut wird", eröffnete sie ihm. „Was für ein raffinierter Schachzug!"
„Nicht wahr?" Sie lächelte stolz. „Kein Arkonide, und niemand aus dem Galaktikum wird es wagen, das Raumschiff einer angesehenen Wissenschaftlerin zu betreten, wenn er nicht zuvor dazu eingeladen wurde. Somit können wir den XDTransponder irgendwo in der Galaxis erproben, ohne unliebsame Überraschungen fürchten zu müssen. Kommt uns dennoch jemand in die Quere, können wir politische Komplikationen androhen, die das gesamte Galaktikum in äußerste Schwierigkeiten bringen würden."
Mit einer Geste forderte sie ihn auf, wieder Platz zu nehmen. „Die Blaue Legion wird flankierende Maßnahmen ergreifen, um den XD-Transponder abzusichern. Deshalb werde ich dabeisein, denn nichts ist für Akon zur Zeit wichtiger als der XD-Transponder!"
„Da kann ich dir nicht widersprechen."
Sie schenkte erneut ein. „Wir sind uns einig darin, daß wir Akonen das herausragende Volk in der Galaxis sind?"
„Selbstverständlich!" Die Art, wie er antwortete, hätte nicht überzeugender sein können. Für Gendal Jumphar war Grundlage seiner Persönlichkeit, daß sein Volk eine Elite darstellte. „Wir haben ein Tal durchschritten, sind aber nun wieder auf dem Weg nach oben, und niemand wird uns dabei aufhalten."
In seinen Augen flammte Haß auf. „Am allerwenigsten die Arkoniden oder die Terraner"
„Du hast recht. Wir streben nach oben, und wir werden die Spitze erreichen. Dabei werden meine Schwester Henna und ich eine besondere Rolle spielen. Für mich ist der Weg klar vorgezeichnet." Alnora ballte die Hände zu Fäusten, um zu demonstrieren, daß sie mit aller Macht für ihr Ziel kämpfen wollte. „Henna und ich können Großartiges für unser Volk erreichen, denn wir sind mehr als alle anderen Akonen. Ich danke Tadar Deponar, daß er uns geschaffen hat. Wir sind zu Großem geboren."
„Du willst mit deiner Schwester teilen?" Gendal Jumphar schien daran zu zweifeln, daß sie dazu fähig war. „Nicht teilen!" Sie schüttelte energisch den Kopf. „Wir können nur gemeinsam etwas erreichen. Deshalb gibt es nichts zu teilen. Keine von uns beiden käme alleine ans Ziel. Das ist mir bewußt, und Henna wird es eines Tages auch begreifen, wenn ich ihr gesagt habe, daß sie meine Schwester ist."
In den folgenden Jahren verfolgte Alnora ihr Ziel mit eisernem Willen. Überaus geschickt setzte sie die Macht der Blauen Legion ein. Sie förderte und beschützte Henna Zarphis, wo immer das möglich und nötig war, und sie sorgte dafür, daß - verborgen vor der Öffentlichkeit des Galaktikums - die Verbindungen zu den Springern und zu den Blues immer besser wurden. Ihrer Hilfe war es zu verdanken, daß die wissenschaftliche und technische Zusammenarbeit mit diesen beiden Völkern eine Intensität erreichte, die weit über das hinausging, was führende Politiker der Akonen für möglich gehalten hatten, Im Jahre 1196 brach die MAGENTA mit Henna Zarphis, Gendal Jumphai, Alnora Deponar und einer Reihe hochqualifizierter Wissenschaftler zum erstenmal auf, um eine Reihe von Experimenten im Raum durchzuführen. Sie alle verliefen - von einigen kleinen Pannen abgesehen - zur höchsten Zufriedenheit der Beteiligten und ermöglichten entscheidende Weiterentwicklungen.
In dieser Zeit gelang es der Blauen Legion unter der Führung von Alnora, eine Reihe von Agenten des
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