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1633 - Dienerin des Bösen

1633 - Dienerin des Bösen

Titel: 1633 - Dienerin des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Nähe der Fratze erwärmt hatte.
    Das Relief hing nicht zu hoch an der Wand. Ich musste nur den Arm ausstrecken, um es zu berühren.
    Das sollte mein Kreuz erledigen.
    Es kam anders.
    Nein, einen Schrei hörten wir nicht, aber so etwas Ähnliches. Ein zischendes Geräusch, auch leicht saugend, und im nächsten Augenblick war die Fratze verschwunden. Sie hatte es gar nicht erst auf eine Konfrontation ankommen lassen. Plötzlich war nur noch dieser leere Kreis noch da, und wir hatten das Nachsehen.
    »Verdamm, John, was war das?«
    »Eine Flucht.«
    »Das habe ich gesehen. Ich möchte nur wissen, wer dahintersteckt. Wirklich der Teufel? Oder hast du noch eine andere Idee?«
    »Ich weiß es auch nicht genau. Im Zweifelsfall müssen wir davon ausgehen.«
    »Genau, John, genau. Und wo gehen wir hin, um den Teufel zu suchen? Oder lieber Sophie?«
    »Beide, denke ich.«
    »Okay. Es gibt hier Türen, hinter denen möglicherweise Gänge liegen. Ich will Sophie finden.«
    »Ja, das werden wir.«
    »Und wenn wir verschiedene Wege gehen?« Godwin hatte es jetzt mehr als eilig, was auch verständlich war. Ich wollte ihm sagen, dass es besser war, wenn wir zusammenblieben, aber da wurden wir abgelenkt, denn plötzlich hörten wir Stimmen.
    Wir bewegten uns nicht.
    Die Stimmen blieben. Sie waren keine Täuschung, aber wir fanden nicht heraus, wo sie aufklangen. Das konnte im Gebäude sein, aber auch das Freie kam in Betracht.
    Das Singen machte Godwin nervös. Klar, er war mit seinen Gedanken bei Sophie. Alles Negative konzentrierte er jetzt auf ihr Verschwinden, und er stand dicht vor dem Platzen.
    In diesem Moment wurden wir erneut überrascht. Aber nicht durch irgendwelche Stimmen, sondern durch das Kratzen, das nur entstehen konnte, wenn eine Tür geöffnet wurde.
    Aber wo?
    Wir gingen zur Seite, was genau richtig war, denn im Schein der Kerzen sahen wir, dass sich eine Tür öffnete und sich eine Gestalt lautlos über die Schwelle schob.
    Wir starrten sie an, sie aber tat, als würde sie uns nicht sehen.
    »Das ist doch nicht wahr!«, flüsterte Godwin de Salier.
    Vor uns stand tatsächlich eine Nonne!
    ***
    Gabriel also!
    Er war es. Er und kein anderer. Das Kind, der kleine Junge, dessen Eltern ein Engelpaar waren.
    Sophie hatte Gabriel im Garten des Templer-Klosters gefunden. Der Junge war so etwas wie ein Beschützer für sie gewesen. Er hatte ihnen im Kampf gegen Luzifers Helfer, Matthias, zur Seite gestanden. Er hatte sich dabei in eine andere Energieform verwandelt und war zusammen mit diesem Matthias verschwunden.
    Danach hatten Sophie und Godwin nie mehr etwas von dem Jungen gehört, der eine so große Macht und Kraft besaß. Sie hatten schon mit dem Gedanken gespielt, ihn zu adoptieren, dann war dieser Luzifer-Diener erschienen. Gabriel hatte ihnen zur Seite gestanden und war mit einem Helfer des Luzifer verschwunden.
    Jetzt war er wieder da! [1]
    Sophie konnte es kaum glauben. Sie wischte über ihre Augen. Sie glaubte immer noch an eine Halluzination. An den Wunschtraum, dass jemand kam und sie rettete.
    Doch der Traum hatte sich erfüllt.
    Sie erlebte keine Täuschung. Es war Gabriel. Eingehüllt in dieses wunderbare Licht, das so stark und zugleich so weich war. Wer hineinschaute, der konnte ihm einfach nur Vertrauen entgegenbringen.
    Ob er mit den Füßen den Boden berührte, war für sie nicht zu erkennen.
    Das war auch nicht wichtig. Sie spürte dieses starke Band der Sympathie, das sich damals zwischen ihnen aufgebaut hatte und auch jetzt wieder vorhanden war.
    Sophie und ihr Mann hatten sich in dieses Kind verliebt. Sie waren entschlossen gewesen, es bei sich zu behalten, aber das hätten seine echten Eltern wohl nicht zugelassen. Er war geschaffen worden, um andere Wege zu gehen.
    Jetzt war er bei ihr!
    Sophie zitterte. Diesmal war es nicht die Furcht, die dafür sorgte. Man kann auch vor Freude zittern, und genau das war bei ihr der Fall. Ja, sie zitterte vor Freude. Das Erscheinen des Jungen war zwar nicht nachvollziehbar für sie, das heißt, sie kannte den Grund nicht, war aber sicher, dass sie ihn schon bald erfahren würde.
    Noch war kein Wort zwischen ihnen gesprochen worden. Jeder war mit seinen Gefühlen beschäftigt. Nur die Atmosphäre hatte sich verändert.
    Das Düstere war ihr genommen worden, und das bezog sich nicht nur auf die Umgebung, sondern betraf auch den seelischen Zustand Sophie Blancs. Sie war zu einer anderen geworden. Sie kam sich vor, als hätte man sie einer dunklen Tiefe

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