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1633 - Dienerin des Bösen

1633 - Dienerin des Bösen

Titel: 1633 - Dienerin des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gemeldet!«
    ***
    Godwin sagte zunächst nichts. Ich hörte ihn schnaufen. Im Schein der Kerzen sah sein Gesicht wächsern aus, sodass er beinahe Ähnlichkeit mit einer lebenden Leiche hatte.
    Nach einer Weile flüsterte er: »Kein Irrtum?«
    »Nein. Hier lauert etwas. Es war zwar nur ein kurzer Wärmestoß, der aber war recht deutlich zu spüren.«
    »Und wo könnte…«
    Ich winkte ab. »Das weiß ich noch nicht, Godwin. Aber ich werde es herausfinden.«
    Um der Quelle nahe zu kommen, musste ich die Umgebung absuchen. Auch wenn sichtbar keine Gefahr lauerte, ich wusste, dass etwas vorhanden war, das uns gefährlich werden konnte.
    Godwin hielt sich im Hintergrund und ließ mich machen.
    Ich bewegte mich nach links, ging dabei auf die noch vorhandenen Fensteröffnungen zu und auch etwas weg vom Schein der Kerzen. Da war nichts Ungewöhnliches zu erkennen.
    Ich hatte mir vorgenommen, mich dicht an den Wänden zu halten, über die flackernder Kerzenschein glitt. Zum ersten Mal fielen mir Durchgänge, die schmal wie Nischen waren, auf.
    Aber ich sah auch eine Tür, die ich zunächst ignorierte und meinen Weg weiter fortsetzte. Und zwar in eine Gegend, in der das Dunkel relativ dicht war und von keinem Lichtschein vertrieben wurde.
    Ich hatte genau das Richtige getan, denn ich bemerkte, dass sich das Kreuz erneut erwärmte. Diesmal spürte ich es deutlicher. Es war zwar kein Brennen, aber es ließ sich auch nicht ignorieren, und ich holte meine kleine Lampe hervor.
    Nach wenigen weiteren Schritten blieb ich stehen, schaltete das Licht ein und Ließ es als hellen Kreis an der Wand entlang gleiten.
    Noch war nur das Gestein zu sehen. Alt, verdreckt und grau.
    Das änderte sich, nachdem ich etwas zur Seite gegangen war, denn urplötzlich sah ich den Grund für die Warnung meines Kreuzes, denn er hing an der Wand und war nicht zu übersehen.
    Zuerst dachte ich an ein Bild. Das war es nicht. Es war ein kreisrundes Relief, und wer es unvorbereitet zum ersten Mal zu Gesicht bekam, der konnte nur zurückschrecken, was bei mir nicht der Fall war. Irgendwie hatte ich mich darauf eingestellt.
    Ich schaute hin.
    Und ich blickte in eine hässliche Dämonenfratze!
    ***
    Auch Godwin hatte sie gesehen. Er trat neben mich und flüsterte: »Ist das der Grund für deine Warnung gewesen?«
    »Ich gehe mal davon aus.«
    »Das kann ich mir auch vorstellen. Aber wenn sich dein Kreuz gemeldet hat, dann muss dieses Ding etwas in sich haben. Dann ist es nicht tot. Oder sehe ich das falsch?«
    »Bestimmt nicht.«
    Die Zeit der Worte war vorbei. Wir schauten uns das Relief genauer an und betrachteten die in einen grünlichen Kreis eingefasste widerliche und abstoßende Dämonenfratze.
    Ein glatzköpfiges Etwas starrte uns aus großen Augen an. Zwischen ihnen und dem offenen Maul sahen wir eine Nase, die zum Ende hin immer breiter wurde, sodass wir in zwei große und dunkle Nasenlöcher schauten. Das Maul war am schlimmsten. Es war mit widerlichen Zähnen bestückt. Stiftzähne, die spitz zuliefen, doch wir hatten es hier nicht mit einem Vampir zu tun.
    Diese Zähne erinnerten mich an eine bestimmte Unperson.
    Ich hatte sie schon öfter gesehen. Früher mehr als heute. Nur war das Gesicht da dreieckig gewesen, denn so hatte sich mir gegenüber des Öfteren mein Todfeind Asmodis präsentiert.
    War das hier ein grünes Zerrbild des Teufels?
    Eine andere Möglichkeit fiel mir nicht ein. Als mich Godwin danach fragte, gab ich ihm auch die entsprechende Antwort.
    »Dann können wir davon ausgehen, dass die Nonnen hier früher dem Teufel gehuldigt haben?«, flüsterte er.
    »Möglich. Oder einem anderen Dämon.«
    »Aber was hat dann Sophie damit zu tun, verdammt noch mal? Das begreife ich nicht.«
    »Ich kann es dir nicht sagen, noch nicht, aber ich möchte sehen, wie es auf das Kreuz reagiert.«
    Es war ja nicht nur der Kopf, den wir sahen. Seitlich von ihm und in Höhe der unteren Hälfte waren zwei dicke, leicht gekrümmte Hände zu sehen, die so wirkten, als wollten sie sich jeden Augenblick aus diesem makabren Kunstwerk lösen, um dem Betrachter an die Kehle zu gehen.
    Das Gesicht bewegte sich nicht. Es wies nichts darauf hin, dass es anders war als jedes normale Bild. Darauf wollte ich mich aber nicht verlassen. Dahinter steckte mehr, sonst hätte mich mein Kreuz nicht gewarnt, das ich jetzt langsam hervorholte.
    Ich zog an der Kette, dann lag es frei, wurde allerdings noch von meiner Hand verborgen, und auch hier spürte ich, dass es sich in der

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