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164 - Mr. Samba - Mr. Tod

164 - Mr. Samba - Mr. Tod

Titel: 164 - Mr. Samba - Mr. Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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zweiten Reihe saß.
    Vor wenigen Augenblicken hatte sich der Mann noch über Roxane und mich geärgert, weil wir miteinander geredet hatten, und nun endete er auf diese tragische Weise.
    Pech für ihn, daß er hinter mir saß und ich so schnell reagiert hatte. Dadurch ereilte der Tod, dem ich entging, ihn…
    ***
    Wendell Caulfield - mit Dean Sullivan in derselben Vorstellung - hielt das geliehene Theaterglas mit zitternden Händen vor seine Augen.
    »Liebe Güte, Dean, siehst du, was Parembao in seinen Händen hält?«
    »Nicht so genau wie du, weil ich kein Glas habe«, antwortete Sullivan.
    »Das ist ein Blasrohr!« stieß Caulfield aufgeregt hervor. »Und er richtet es auf einen Zuschauer… Ich werd’ verrückt! Das ist Tony Ballard, und neben ihm sitzt seine Mitarbeiterin Roxane. Parembao muß irgendwie herausgekriegt haben, daß Ballard ein Dämonenjäger und diese Roxane eine weiße Hexe ist«, keuchte Caulfield.
    »Und nun will er sich den Dämonenjäger vor aller Augen vom Hals schaffen? Ist er denn verrückt geworden?«
    »Er hat den Giftpfeil schon durch das Rohr gejagt!« kommentierte Wendeil Caulfield, was er sah. »Aber Ballard hat schnell reagiert.«
    »Und?«
    »Er ließ sich fallen, und der Pfeil traf den Mann hinter ihm!« Caulfield sprang erregt auf.
    »He, was soll das!« protestierte jemand hinter ihm. »Bleiben Sie sitzen, man sieht ja nichts!«
    »Die Vorstellung wird sowieso gleich abgebrochen!« gab Caulfield mit belegter Stimme zurück. »Komm, Dean, laß uns verschwinden!«
    »Wir bleiben«, entschied Sullivan. »Ich möchte sehen, was passiert.«
    »Willst du dir auch einen Giftpfeil einfangen?«
    »Parembao wird keine Gelegenheit haben, einen weiteren Pfeil zu verschießen«, entgegnete Sullivan überzeugt. »Weil hier nämlich gleich die Hölle los sein wird.«
    »Verdammt, wenn Sie sich nicht gleich hinsetzen, passiert ein Unglück!« rief der Mann hinter Caulfield zornig.
    Im nächsten Augenblick gellte ein greller Schrei durch das Theater.
    ***
    Die Frau neben dem bleichen Mann hinter mir hatte geschrien, und das mit gutem Grund, denn Parembaos Pfeil steckte in seiner Kehle, und er röchelte fürchterlich.
    Daß Parembao magisches Pfeilgift verwendete, war Sekunden später zu erkennen: Um den kleinen Pfeil herum tanzten weiße Funken, und das Blut des Mannes wurde in eine leicht entflammbare Flüssigkeit umgewandelt.
    Als ich aufsprang, fing sie Feuer, und dieses Feuer fraß sich in den Mann! Die Frau schrie immer greller. Die Musik hatte auf gehört zu spielen, die Tänzer rannten wie aufgescheuchte Hühner auf der Bühne hin und her, niemand saß mehr.
    Jene, die zu nahe bei dem Mann waren, drängten verstört zurück, die anderen, die sehen wollten, was los war, drängten nach vorn. Der Getroffene brannte innerlich innerhalb weniger Augenblicke aus, und dann kam das Feuer durch seine Haut, die dünn und trocken wie altes Pergament geworden war.
    Die Flammen brannten an verschiedenen Stellen Löcher, häßliche schwarze, unregelmäßige Öffnungen, die rasch größer wurden. Der Polstersitz fing Feuer, und die Hitze in dem Mann, der nur noch eine hauchdünne Hülle war, ließ ihn wie einen Heißluftballon aufsteigen.
    Panik im Theater.
    Der Brennende flog über die Köpfe der schreienden Menschen hinweg, sank tiefer, und jeder versuchte sich entsetzt vor ihm in Sicherheit zu bringen.
    Keiner nahm Rücksicht auf den anderen, jeder dachte nur noch an sich selbst. Der Stärkere stieß den Schwächeren nieder und trampelte über ihn hinweg.
    Der Brennende landete und steckte weitere Polstersessel in Brand. Die Löcher wurden immer größer, und wenig später hatte das Feuer die Pergamenthaut völlig gefressen.
    Für den Mann konnten wir nichts mehr tun, er existierte nicht mehr, aber seinen Mörder wollten wir zur Rechenschaft ziehen. »Ich hätte nicht gedacht, daß er vor so vielen Leuten gegen uns etwas unternehmen würde«, sagte Roxane verblüfft.
    »Daran erkennst du seine Gefährlichkeit«, gab ich zurück. »Er nimmt auf nichts und niemanden Rücksicht. Er ist wie ein Tier - nur gefährlicher.«
    Parembao hatte seine Karriere beendet, das war klar, denn auf die Bühne konnte er nicht mehr zurückkehren. Nie wieder würde er irgendwo auf der Welt tanzen, das war vorbei.
    Mr. Samba war gestorben! Nun war er Mr. Tod persönlich!
    Denn ihm war es egal, wie viele Menschen ihr Leben verloren. Hauptsache, er bekam seinen Zauberhelm wieder.
    ***
    Wendell Caulfield und Dean Sullivan

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