1642 - Der Planet der Ennox
übertriebenem Befehlston. „Bully wird innerhalb weniger Tage eine schlagkräftige Flotte zusammengestellt haben und hierher in Marsch setzen. Wir werden auf ihn warten und das Enno-System abriegeln, vom Rest des Universums isolieren.
Niemand wird mehr ohne unsere Erlaubnis seinen Fuß auf den Planeten Mystery setzen. Wir werden ..."
„He! Halt! Das ... das ist ja wohl das Allerletzte!"
Rhodan und die Pilkok grinsten sich an. Auf dem kleinen Monitor sah der Terraner, daß Philip jetzt auch die Arme heruntergefallen waren. Er drückte sich mit den Schultern von der Wand ab und kam näher wie einer, dessen Beine plötzlich zu Gummi geworden waren.
Perry Rhodan drehte sich wieder zu ihm um. Philip stand schon kurz vor ihm und setzte die Kuppe seines langen Zeigefingers auf seine Brust. „Ich habe mich doch gerade verhört, eh? Habe ich verstanden, daß ihr mit einer Flotte kommen und unser System besetzen wollt, meine Heimatwelt? Das habt ihr doch nicht so gesagt, was?" Er schlug sich klatschend aufs Ohr. „Ich habe Halluzinationen, wie?"
„Keinesfalls", erwiderte Rhodan. „Es ist uns bitterernst. Wir haben, wie du seit Tagen schon mitbekommen hast, auf Ennoeins, den ich Mystery getauft habe, eine phantastische Entdeckung gemacht. Sie ist so ungeheuerlich, daß dagegen unsere Sorgen mit euch in den Hintergrund treten. Ich habe dich gefragt, ob du mir etwas über die Erschaffer des Modells sagen kannst, und du hast geschwiegen. Dein Pech, Philip.
Jetzt kann ich keine Rücksicht mehr auf euch und die Bedeutung nehmen, die Mystery für euch besitzt, Ich bin entschlossen, das Geheimnis der unbekannten Erschaffer des Weltallmodells zu ergründen, und deshalb wird eine galaktische Flotte dieses System abriegeln und gegen alle störenden Einflüsse von außen verteidigen."
Philip sah ihm wieder in die Augen, fast eine Minute lang.
Dann stieß er wütend hervor: „Du meinst es auch jetzt wirklich ernst. Du willst es tun.
Hunderte, Tausende von Galaktikern werden auf meiner Heimatwelt landen und sie in ein Chaos verwandeln."
„Kann schon sein", sagte Rhodan ungerührt. „Aber hör bitte auf, von deiner Heimatwelt zu sprechen. Wir wissen es doch inzwischen wirklich besser."
„Es ist die Welt der Ennox!" rief der Zellaktivatorträger mit hochrotem Gesicht. Er hatte die Hände gehoben. Für einen Moment war Perry Rhodan auf dem Sprung gewesen, vor ihm zurückzuweichen. Es hatte ausgesehen, als wolle Philip ihm die Augen auskratzen. „Wenn es so wäre", sagte er, „hätten wir Ennox finden müssen. Also noch einmal. Wo sind sie? Weshalb haben sich deine 250 vorher todkranken Artgenossen sofort wieder per Kurzem Weg aus dem Staub gemacht - statt erst einmal die Heimkehr zu genießen?"
„Gleich wird er sagen, aus Angst vor uns", prophezeite Samna. „Quatsch!" stöhnte Philip. „Euch kann man das nicht erklären, weil ihr einfach zu borniert seid. Mystery ist unsere Welt.
Heimat bedeutet ja nicht immer nur, daß man irgendwo im Lehnstuhl vor einem Kamin sitzt. Ihr steckt in euren eigenen Vorstellungen wie in einem Korsett und kommt nicht heraus."
„Es ist eine eure Welten", beharrte Rhodan. Dann gab er seiner Stimme einen versöhnlichen Klang. Sein Bluff hatte gewirkt, Philip war aus seiner Reserve gelockt worden. Mehr konnte er nicht erwarten, und nun durfte er ihn nicht endgültig verprellen. „Das Thema ist erledigt, bis ihr uns vom Gegenteil überzeugt, Philip. Aber ich bin eventuell bereit, es mir mit dem Funkspruch noch einmal zu überlegen, wenn du endlich zur Vernunft kommst und mir sagst, was ihr Ennox über jene Wesen wißt, die das Modell des Universums geschaffen haben - meinetwegen auf eurer Welt."
Er seufzte, als Philips Blick sofort wieder abweisend wurde. „Nun schau, wir sind auf Mystery gelandet, und es ist zu keiner der Katastrophen gekommen, die du prophezeit hast. Oder sehen wir das etwa falsch? Ist etwas passiert, das wir in unserer Beschränktheit vielleicht nicht mitbekommen haben?"
„Kein Kommentar!" kreischte Philip.
Aber immerhin kreischte er, was bewies, daß er sich nicht mehr so unter Kontrolle hatte, wie er es gerne gehabt hätte. Der Bluff, die noch immer im Raum stehende Drohung mit der galaktischen Schutzflotte trug weiterhin Früchte. „Wie lange benutzt ihr Ennox diesen Planeten schon, um euch zu regenerieren?" fragte Rhodan. „Seit..."
„Ja?"
„Ach, verdammt! Also, ich sage dir etwas, Chef, und das ist das einzige, was du von mir noch zu diesem Thema hören
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