Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern
Anne McCaffrey
& Margaret Ball
Acorna
Einhornmädchen vom anderen Stern
Roman
Aus dem Amerikanischen
von Dieter Schmidt
GOLDMANN
Die amerikanische Originalausgabe erschien 1997
unter dem Titel »Acorna – The Unicorn Girl«
bei HarperPrism, New York
Deutsche Erstveröffentlichung 4/99
Copyright © der Originalausgabe 1997 by
Big Entertainment, Inc. New York
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 1999 by Wilhelm Goldmann Verlag, München,
in der Verlagsgruppe Bertelsmann GmbH
Umschlaggestaltung: Design Team München
Umschlagillustration: Agt. Schlück/Cremonini Satz: deutsch-türkischer fotosatz, Berlin Druck: Elsnerdruck, Berlin
Verlagsnummer: 24853
Redaktion: Marie-Luise Bezzenberger
V B. • Herstellung: Peter Papenbrok
Printed in Germany
ISBN 3-442-24853-1
Drei rauhbeinige Erzsucher staunen nicht schlecht, als sie mitten im Asteroidengürtel auf eine Fluchtkapsel stoßen, in der sich ein kleines Mädchen befindet. Niemand weiß, woher das Kind stammt, auf dessen Stirn ein kleines Horn wächst. Sie nennen das Findelkind Acorna. Bald haben es übereifrige Bürokraten und ehrgeizige Wissenschaftler auf das Mädchen abgesehen. Daher flüchtet das ungleiche Quartett auf den Banditenplaneten Kezdet. Doch Kezdet birgt ein düsteres Geheimnis: Die Grundlage für den Wohlstand des Planeten bilden ganze Armeen von Kindern, die Sklavenarbeit in den Fabriken und Minen leisten müssen. Acorna gerät unversehens in höchste Gefahr, als der »Rattenfänger«, wie der Herr dieser Sklaven genannt wird, auf sie aufmerksam wird. Denn ihr Horn verspricht Reichtum und Macht…
Anne McCaffrey wurde in Massachusetts geboren und veröffentlichte 1954 ihren ersten Science-fiction-Roman. Der große Durchbruch gelang ihr Ende der 60er Jahre, als sie ihre berühmte »Drachenreiter «-Saga begann. In den über 40 Jahren ihrer Karriere hat sie viele wertere Zyklen und Einzelromane veröffentlicht und wurde mit den wichtigsten Preisen des Genres ausgezeichnet. Anne McCaffrey gilt als eine der besten Science-fiction-Autorinnen der Welt und lebt heute in Irland.
Margaret Ball hat unter dem Namen Catherine Lyndell mehrere sehr erfolgreiche historische Romane geschrieben, bevor sie sich Anfang der 90er der Fantasy zuwandte. Neben ihren Solo-Romanen hat sie gemeinsam mit Anne McCaffrey mehrere Science-fiction-Romane verfaßt.
Vorwort
Das von ihnen verwendete Raum-Zeit-Koordinatensystem hat keinerlei Bezug zur Erde, unserer Sonne, der Milchstraße oder irgendeinem anderen Referenzpunkt, dessen wir uns bedienen könnten, um uns zurechtzufinden. Und in jedem von uns verwendeten Koordinatensystem liegen sie so weit außerhalb der Kartengrenze, daß niemand jemals erwogen hat dorthin zu gelangen, nicht einmal mit dem Protonenantrieb. Sagen wir also einfach, daß sie sich irgendwo jenseits von Nirgendwo und diesseits von Hier befanden, als ihre Zeit abgelaufen war und ihnen der Raum zu eng wurde, und was als Vergnügungsschiff auf die Reise gegangen war, sich in eine Todeszelle verwandelte. Sie sind in vielerlei Hinsicht wie wir, ausgenommen dem Erscheinungsbild. Sie wollten nicht sterben, wenn sie es irgend vermeiden konnten; wenn ihnen zu leben nicht freistand, dann wollten sie zumindest in Würde und Frieden entschlafen statt in einer Khlevii-Folterkammer; und sie hätten mit Freuden ihr Leben, ihre Würde und alles andere geopfert, um ihr Junges zu retten, das nicht einmal wußte, was ihnen bevorstand.
Und sie hatten Zeit zu reden; eine Gnadenfrist, die sich auf mehrere Stunden unserer Zeitrechnung belief, während derer das Khlevii-Schiff zu dem kleinen Kreuzer aufschloß, der keinen Ort mehr hatte, an den er fliehen konnte.
»Wir könnten anbieten, uns zu ergeben, wenn sie dafür sie verschonen«, sagte sie, das Netz betrachtend, wo ihr Junges zusammengerollt schlief. Es war eine Gnade, daß sie so fest schlief; sie sprach schon gut genug, daß sie Schwierigkeiten gehabt hätten, die Bedeutung ihrer Worte vor ihr zu verbergen, wenn sie wach gewesen wäre.
»Sie akzeptieren keine Bedingungen«, erwiderte er. »Das haben sie noch nie getan.«
»Warum hassen sie uns so?«
»Ich weiß nicht, ob sie tatsächlich hassen«, entgegnete er.
»Niemand weiß, was sie fühlen. Sie sind nicht wie wir, und wir können ihnen nicht unsere Gefühle zuschreiben. Wir wissen lediglich, was sie tun.«
Und sie verstummten beide eine Weile, nicht willens, davon zu sprechen, was die Khlevii Gefangenen anderer Rassen
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