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1644 - Angriff der Halbvampire

1644 - Angriff der Halbvampire

Titel: 1644 - Angriff der Halbvampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihnen, und die Frage löste sich wie von selbst aus Barrys Mund.
    »Du willst auch unser Blut, nicht? Du bist nur stärker gewesen als die beiden hier.«
    Justine lachte heiser. »Das könnte man meinen. Aber ich muss dir sagen, dass du dich irrst.«
    »Wieso?«
    »Ich will etwas anderes.«
    »Was denn?«
    »Die beiden hier, die euer Blut haben trinken wollen. Nicht mehr und nicht weniger.«
    Barry hatte die Antwort gehört. Ebenso wie Rita, und beide konnten es nicht fassen. Es hatte ihnen die Sprache verschlagen. Sie wussten nicht mehr, was sie sagen sollten, aber dann fielen Rita die richtigen Worte ein.
    »Willst du sie töten?«
    »Ja!«
    Die knappe Antwort erschreckte beide.
    Das hatte sich endgültig angehört.
    Diese Person würde das in die Tat umsetzen, was sie sich vorgenommen hatte. Dass sie es hier mit Wesen zu tun hatten, die es eigentlich nicht geben konnte, das überraschte sie nicht. Das Unnormale und Unbegreifliche war für sie plötzlich normal geworden, und das konnten sie einfach nicht fassen. Aber sie konnten sich auch nicht dagegen wehren. Sie nahmen es einfach hin und würden sich damit abfinden müssen.
    Rita Wells musste sich stark zusammenreißen, bevor sie die nächste Frage stellen konnte.
    »Wie willst du sie - ich meine - kann man nicht Gnade walten lassen?«
    Ihre Stimme klang dünn. Es war zu hören, wie stark die Frage sie beschäftigte.
    »Hätten sie bei euch Gnade walten lassen?«
    »Nein, ich denke nicht.«
    »Eben.«
    »Aber wer sind sie denn? Sie wollten auch unser Blut. Wir - wir haben das alles nicht begreifen können…«
    »Sie sind nicht wie ich«, sagte Justine. »Sie sind keine echten Vampire.«
    »Aber sie wollten unser Blut trinken!«, schrie Rita. Das musste einfach raus.
    »Ich weiß. Nur sind sie keine normalen Vampire. Sie sind noch im Werden. Sie gehörten zu einer Gruppe, die sich mein Todfeind herangezogen hat. Sie haben keine Vampirzähne, und sie werden sie wohl auch nicht bekommen. Sie sind etwas, das es bisher noch nicht gegeben hat. Ich nenne sie Halbvampire…«
    Jetzt war es heraus. Beide hatten die Antwort gehört, und sie fühlten sich wie vor den Kopf geschlagen. Sie fanden keine Worte mehr, was die Cavallo nicht weiter störte, denn sie tat das, was ihrer Meinung nach getan werden musste.
    Welche Kraft in ihrem Körper steckte, das bekamen die Zeugen mit, als sie mit einer lässigen Bewegung den Mann in die Höhe zerrte, ihn weiterhin festhielt und ihren Arm vom Körper wegstreckte.
    »Na, seht ihr ihn?«
    Sie schwiegen.
    Justine schüttelte den Halbvampir durch. »Er ist nichts anderes als ein Bündel Angst in menschlicher Gestalt. Er weiß, dass er auf das falsche Pferd gesetzt hat, und das wird er ebenso zu spüren bekommen wie seine Partnerin.«
    »Willst du sein Blut trinken?«
    »Nein. Es fließt nicht genug in seinen Adern. Ich werde ihn und die andere vernichten, das ist ganz einfach.«
    »Und wie?«
    Jetzt lachte die Cavallo laut.
    »Entweder werde ich sie köpfen oder reiße ihnen die Herzen aus dem Körper. Vielleicht auch beides. Einem schlage ich den Kopf ab, dem anderen hole ich das Herz aus dem Körper. Und ihr habt das Vergnügen, als Zeugen dabei sein zu dürfen…«
    ***
    Die Chinesin Shao blickte auf die Uhr, um danach Suko anzuschauen, der im Sessel saß und auf die Glotze schaute, deren Ton er leiser gedreht hatte.
    »Sie ist schon über der Zeit.«
    Suko runzelte die Stirn. »Aha, um wie viele Minuten denn?«
    Shao lächelte. »Um zwei.«
    Er winkte ab. »Hör auf. Das ist nicht der Rede wert. Wer bei dem Londoner Verkehr einen Termin einhält, den kann man schon fast als Zauberer ansehen.«
    »Bei Jane Collins finde ich das komisch. Dabei hat sie es doch so dringend gemacht, mit uns reden zu wollen.«
    »Sie wird schon noch kommen, keine Sorge.«
    Shao ließ nicht locker. »Es scheint ihr allerdings ernst zu sein.«
    »Ja, das denke ich auch. Wäre John hier und nicht in Südfrankreich, hätte sie sich sicher an ihn gewandt.«
    »Hast du denn was von ihm gehört?«
    »Er ist mit Godwin de Salier unterwegs, um diese Templer-Katakombe zu finden.« Suko hob die Schultern. »Um was es sich dabei genau handelt, weiß ich auch nicht.« Da Shao in seiner Nähe stand, tätschelte er ihren Oberschenkel. »Ich jedenfalls bin froh, hier in London geblieben zu sein. Und natürlich bei dir.«
    »Hallo, Schleimer.«
    Genau in diesem Augenblick schlug die Türglocke an.
    Suko wollte sich erheben, aber Shao sagte: »Ich bin schon

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